Kimetzka - Beziehungsprobleme (Teil 3)

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Leons PoV

Marco und Kai waren wach. Mario war, nachdem er vom Unfall und Marcos Verletzung gehört hatte, sofort losgefahren, um seinem Freund beistehen zu können. Laut Aussage von Julian Draxler war der Streit von Julian Brandt und Kai Vergangenheit. Kai soll direkt nach dem Aufwachen nach Julian gefragt haben.

Joshua schien noch immer operiert zu werden oder zumindest lagen uns keine anderen Informationen vor. Ich befürchtete zudem, dass er mich nach der OP auch überhaupt nicht sehen wollte. Eine Wahl hatte er jedoch nicht, da ich mich nicht davon abbringen lassen würde, zu ihm zu gehen. In dem Fall war es mir egal, was Joshua wollte. Er konnte nicht von mir erwarten, dass ich, nachdem ich stundenlang auf die erlösende Nachricht, dass alles gut werden würde, gewartet hatte, einfach schlafen gehen würde. Ich wollte meinen Freund sehen, doch dafür musste erstmal die Nachricht, dass die OP beendet und Josh lebte, kommen. 

  "Soll ich uns vielleicht mal Kaffee oder Tee besorgen?", schlug Niklas vor. 

  "Ich helfe dir", bot Thomas direkt an, wobei er bereits aufstand. Bevor die Beiden sich jedoch auf den Weg machen konnten, wurde die Tür geöffnet und ein Arzt betrat den Raum. 

  "Wir haben die OP von Herrn Kimmich gerade beendet. Sein Zustand ist noch kritisch, aber wir konnten die inneren Blutungen stoppen. Wir haben ihn zur Überwachung vorsorglich auf die Intensivstation gebracht. Ich war gerade auch noch bei Herrn Reus und Herrn Havertz, deren Werte soweit stabil sind. Ich gehe mal davon aus, dass es in deren Interesse ist, dass dort jeweils eine weitere Person mit im Bett liegt und ich mir deswegen keine Gedanken machen muss?"

  "Ja, das hat so schon seine Richtigkeit", schmunzelte Hansi. "Vielen Dank, dass Sie uns Bescheid gesagt haben. Kann Jemand zu Joshua?"

  "Selbstverständlich. Wie gesagt, er liegt auf der Intensivstation, Raum 154." Der Arzt verabschiedete sich noch kurz, ehe er das Konferenzzimmer wieder verließ. Ich blickte zu Serge, der mich bereits ansah. 

  "Ich komme mit und warte im Flur. Wenn Jo sagt, dass du gehen sollst, gehst du und ich gehe rein. Du fängst heute Nacht keine Diskussion mit ihm an. Wenn er schlafen sollte, kannst du dich gerne auf einen Stuhl in die Ecke setzen und warten, aber du nutzt nicht aus, dass er sich nicht gegen jegliche Form von Körperkontakt wehren kann und damit meine ich bereits Händchen halten", stellte dieser klar, woraufhin ich lediglich nickte. Serge stand auf und verließ den Raum. Ich folgte ihm mit etwas Abstand. 

Vor der vom Arzt genannten Raumnummer blieb Serge stehen und sah mich noch einmal warnend an. 

  "Mach keinen Mist, sonst werde ich dir nicht mehr helfen, eure Beziehung zu retten." Erneut nickte ich nur, ehe ich nach der Türklinge griff und die Tür nach einem tiefen Atemzug langsam öffnete. Hinter mir schloss ich die Tür leise wieder. Erst dann hob ich den Blick. 

An unzähligen Maschinen angeschlossen lag mein Freund dort. Seine Atmung wurde durch eine Nasensonde unterstützt. An seiner Schläfe entdeckte ich eine Platzwunde, die scheinbar mit einigen Stichen genäht wurde. Er schien zu schlafen. Ich zog mir einen Stuhl neben das Bett, wo ich mich hinsetzte. Der Versuchung, zumindest nach seiner Hand zu greifen, konnte ich nur knapp widerstehen. Ich wollte nicht riskieren, dass Serge mich erwischte und mich daraufhin aus dem Zimmer werfen würde. Zwar durfte ich Josh nicht berühren, doch zumindest konnte ich in seiner Nähe sein und mir sicher sein, dass er lebte. 

Ich saß eine ganze Zeit lang einfach nur dort. Serge schaute zwar kurz rein, ließ es aber durchgehen, dass ich direkt neben dem Bett, statt in der Ecke saß. Irgendwann überkam mich schließlich die Müdigkeit. Ich lehnte mich vor, um den Kopf auf der Matratze abzulegen. Meine Hand legte ich direkt neben die von Josh. Irgendwann war ich trotz der unbequemen Position eingeschlafen. 

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