Leons PoV
Im Mannschaftsbus herrschte ausgelassene Stimmung, da wir das Spiel gegen Augsburg 4:0 gewonnen hatten. Der Abstand zum BVB, der den zweiten Platz in der Tabelle belegte, würde sich in der Woche somit nicht verringern. Ob sich unser Vorsprung erhöhen würde, hing nun von Dortmund ab, welche am nächsten Tag spielen würden.
"Der Abend ist noch jung. Wie wäre es mit einer kleinen Siegesfeier?", erkundigte sich Leroy gut gelaunt. Die meisten Spieler stimmten sofort zu.
"Ich würde mein Haus zur Verfügung stellen", bot Manuel an.
"Lasst uns Jo und Lucas auch dazu holen", schlug Thomas vor.
"Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass ...", setzte ich an, wurde jedoch von Serge unterbrochen.
"Ich bekomme Joshi schon überredet. Mir kann er keinen Wunsch abschlagen. Ich fahr gleich mit zu euch, dann kannst du dein Auto stehen lassen und wir fahren zusammen zu Manu."
"Was ist mit Lucas?", hakte Robert nach, woraufhin sich die Blicke auf Benjamin richteten, welcher jedoch gedankenverloren aus dem Fenster schaute. Er stand schon den kompletten Tag völlig neben sich. Selbst beim Spiel war er unkonzentriert gewesen. Zu unserem Glück war es den Spielern vom FC Augsburg nicht aufgefallen, dessen meisten Angriff zentral oder über die linke Seite liefen. Corentin, der neben Benjamin saß, stieß diesen leicht an. Schweigend wandte sich der Abwehrspieler Corentin zu, wodurch er zu bemerken schien, dass die Aufmerksamkeit der kompletten Mannschaft auf ihm lag.
"Was ist?", fragte Benjamin verunsichert.
"Wir wollen uns noch bei Manuel treffen. Serge und Leon holen Josh ab. Was ist mit Lucas?" Benjamin zuckte mit den Schultern und schaute wieder raus. "Ist irgendwas passiert? Hattet ihr Streit?" Corentin erhielt keine Antwort, weswegen er sich etwas zu Benjamin vorlehnte. "Was ist denn los?", fragte er, während er unsere Nummer 5 in seine Arme zog.
"Nichts", murmelte Benjamin, der sich einfach an Corentin anlehnte. Dieser sah hilfesuchend zu Kingsley.
"Wir können Lucas ja mal fragen, ob er dazu kommen möchte", schlug Kingsley vor.
"Soll ich ihn anrufen?", bot Thomas an.
"Wir würden ihn gerne dabei haben und wer sagt schon gerne zu, wenn ausgerechnet du anrufst", neckte Robert ihn, woraufhin er einen bösen Blick von Thomas kassierte.
"Sehr witzig, Lewy."
"Also ich finde, wenn Jo keine Wahl hat, muss Lucas auch kommen. Gleiches Recht für alle", äußerte Leroy seine Meinung.
"Ich ruf ihn an", teilte Kingsley mit, während er bereits nach seinem Handy griff. Nachdem er es einige Male klingeln lassen hatte, beendete er den Anrufversuch jedoch. "Geht nicht ran."
"Das überrascht mich jetzt weniger. Versuch es mal bei Theo", meinte Corentin, der Benjamin noch immer im Arm hielt. Kingsley folgte dem Vorschlag von Corentin und schien damit Erfolg zu haben. Einige Sekunden lang telefonierte er auf französisch, ehe er sein Handy wieder zur Seite legte.
"Theo ist dafür, dass wir Lucas einfach mitnehmen, damit er das Haus mal verlässt. Er kann uns aber nicht helfen, da er aufm Heimweg ist. Er fährt für ein wichtiges Spiel zurück nach Italien. Es ist aber wohl auch schon ein neuer Besucher unterwegs, der uns vielleicht helfen könnte, Lucas zu überreden. Allerdings wäre es ziemlich fies von uns, wenn wir Antoine dann nicht auch einladen."
"Griezmann ist aufm Weg nach München?", hakte Corentin nach.
"Ja, meinte Theo zumindest."
"Der kann direkt wieder umdrehen. Er wird hier nicht gebraucht", meinte Benjamin wütend.
"Er und Lucas sind gut befreunden. Vielleicht ..."
"Nein, kein vielleicht. Der Kerl soll sich einfach von Lucas fernhalten", wurde Kingsley von Benjamin unterbrochen, welcher nach seinem Handy griff.
"Was hast du jetzt vor?", erkundigte sich Corentin.
"Lucas anrufen und ihm sagen, dass er Niemanden reinlassen soll, dann verschwindet Griezmann vielleicht einfach wieder."
"Er reist sicherlich extra von Spanien nach Deutschland, um dann direkt die Heimreise anzutreten, weil Lucas beim ersten Klingeln nicht die Tür öffnet", warf Corentin ein, der jedoch nur einen bösen Blick von Benjamin bekam. Da Lucas scheinbar nicht ran gegangen war, schien Benjamin ihm stattdessen eine Nachricht zu schicken.
"Ich habe das Gefühl, dass wir irgendwas nicht mitbekommen haben", flüsterte Serge mir zu. Ich zuckte lediglich mit den Schultern, während ich nach meinem Handy griff, um Josh zumindest vorzuwarnen, dass ihn ein Überfall von Serge erwartete.
In München angekommen verteilten wir uns direkt auf unsere Autos, um uns bei Manuel wieder zu treffen. Während ein Großteil der Mannschaft direkt zu unserem Kapitän fuhr, würden Serge und ich zunächst zu Josh fahren, während Benjamin und Corentin zu Lucas fuhren.
Ich parkte mein Auto auf unserer Auffahrt. Serge stellte sein Auto daneben ab. Während ich ausstieg, fiel mir bereits auf, dass die Haustür offen stand.
"Muss ich damit rechnen, dass du mir gleich in den Rücken fallen wirst oder hilfst du mir dabei, Josh davon zu überzeugen, dass er ... " Serge brach seinen Satz ab und schaute mich von der Seite fragen an, ehe er weitersprach. "Hörst du mir überhaupt zu?"
"Die Haustür ist offen", berichtete ich meine Entdeckung, woraufhin Serge meinem Blick folgte.
"Vielleicht wollte Josh durchlüften."
"Dafür besitzen wir Fenster."
"Oder ... Okay, mir fällt keine logische Begründung ein, warum die Haustür um diese Uhrzeit offen steht. Aber Jo kann uns das sicherlich erklären." Serge lief auf das Haus zu. Eilig folgte ich ihm.
Im Flur waren Stimmen zu hören, welchen wir ins Wohnzimmer folgten, wo der Fernseher lief. Auf dem Couchtisch lag Joshs Handy. Die Terrassentür stand offen. Der Fußboden vor der Tür war nass, was vermutlich der für den Abend in München angekündigte Regen verursacht hatte.
"Joshua!", rief Serge und machte sich auf die Suche. Ich warf einen Blick auf die Terrasse, sowie in den Garten, ehe ich die Terrassentür schloss. "Er scheint nicht Zuhause zu sein", meinte Serge, welcher ins Wohnzimmer zurückgekehrt war.
"Warum sollte er die Haustür, sowie die Terrassentür offen stehen lassen und den Fernseher nicht ausschalten, um dann ohne sein Handy das Haus zu verlassen?", fragte ich. Mehr als ein Schulterzucken erhielt ich jedoch nicht als Antwort. Ehe einer von uns noch etwas sagen konnte, ertönte das Klingeln meines Handys. Ich zog das Handy aus meiner Hosentasche und nahm den Anruf von Corentin an. "Ist gerade schlecht. Kann ich dich ..." Corentin unterbrach mich.
"Lucas ist nicht Zuhause und einige Räume bei ihm im Haus sind völlig verwüstet. Ich bin kein Experte, aber ich würde sagen, dass die Haustür aufgebrochen wurde."
"Josh ist auch weg", informierte ich ihn, während die Sorge um meinen Freund wuchs. Die Tatsache, dass Lucas ebenfalls weg war, sprach gegen eine harmlose Erklärung für Joshuas Verschwinden.
"Was machen wir? Sollen wir die Polizei informieren?"
"Ich weiß es nicht", gestand ich. Ich wusste weder, was wir tun sollten, noch ob ich es überstehen würde, wenn meine schlimmste Befürchtung, dass Joshua sich erneut in Lebensgefahr befand, tatsächlich eingetreten war.
DU LIEST GERADE
Fußball OS-Sammlung (boyxboy)
FanfictionEine Fußball OS-Sammlung (boy x boy) mit Kimmich x Goretzka (Kimetzka), Havertz x Brandt (Bravertz), Reus x Götze (Götzeus) und L. Hernández x Pavard