Joshuas PoV
Ich nahm als erstes die Stille wahr. Die letzten Mal, als ich zumindest ansatzweise wach gewesen war, waren mehrere Stimmen und unzählige Geräusche auf mich eingeströmt. Kein einziges der gesprochenen Worte hatte ich verstanden, da sich alles irgendwie miteinander vermischt hatte und gleichzeitig viel weiter weg klang, als es wirklich war. Ich konnte die Augen zwar öffnen, doch hatte meine Umgebung nur verschwommen wahrgenommen.
Ich konnte mich darin erinnern, dass Noah direkt vor dem Bett gekniet hatte. Besorgt und gleichzeitig erleichtert hatte er mich angelächelt. Er hatte irgendwas zu mir gesagt, doch konnte ich mich an seine Worte nicht mehr erinnern. Bereits nach nur wenigen Sekunden musste ich wieder eingeschlafen sein oder das Bewusstsein verloren haben.
Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, standen mehrere Personen im Raum. Sie waren nicht maskiert, ihre Gesichter konnte ich dennoch nicht erkennen. Auch sie schienen mit mir zu reden, aber ihre Worte waren nicht zu mir durchgedrungen. Ich schloss die Augen wieder, woraufhin Jemand an mir rüttelte. Für einen Moment überlegte ich, ob ich die Augen noch einmal öffnen sollte., doch ich war viel zu müde und kehrte lieber zurück in die Dunkelheit.
Beim nächsten Augenaufschlag hatte sich meine Umgebung verändert. Ich realisiert, dass ich nicht mehr im Zimmer war. Ich war zu müde und meine Sinne zu verschleiert, um überhaupt zu versuchen herauszufinden, wo ich hingebracht wurden war. Jemand lehnte sich über mich. Ich wäre der Meinung einen weißen Kittel zu erkennen, aber eigentlich war es mir auch egal. Ich schloss einfach die Augen wieder.
Zögerlich öffnete ich die Augen einen spaltbreit und stellte direkt fest, dass mein Blick deutlich klarer geworden war. Zwar fühlte ich mich noch immer müde, doch die Schmerzen hatten nachgelassen und ich war wieder halbwegs in der Lage mich auf etwas zu konzentrieren. Einige Sekunden sah ich einfach auf die weiße Bettdecke unter welcher ich lag, ehe ich langsam den Blick hob.
Ich entdeckte Leon, der auf einem Stuhl neben dem Bett schlief. Es dauerte eine ganze Weil bis ich zu realisieren begann, dass das vorherige Chaos, welches ich nur schemenhaft wahrgenommen hatte, und die Tatsache, dass Leon dort saß, dafür sprachen, dass ich in Sicherheit war. Tränen der Erleichterung stiegen mir in die Augen.
"Jo", hauchte eine vertraute Stimme. Ich wandte widerwillig den Blick von Leon ab, um in die Richtung der Stimme zu schauen, wo ich Serge entdeckte, welcher am Fußende des Bettes halbaufgerichtet lag. Er schien bis eben auch geschlafen zu haben. Hinter ihm entdeckte ich auf einem Stuhl noch Niklas, der mit geschlossenen Augen den Kopf aufm Tischen liegen hatte.
Statt aufzustehen, krabbelte Serge halb über mich rüber, um sich dann zu mir runter zu lehnen und mich zu umarmen, wobei er schon fast komplett auf mir lag. Ich schlang meine Arme um seinen Oberkörper und vergrub mein Gesicht an seiner Halsbeuge. Während ich kaum Kraft ausüben konnte, war Serge kurz davor mich zu zerdrücken, was ich aber kommentarlos über mich ergehen ließ. Ich war einfach froh, dass Jemand, dem ich vertrauen konnte, da war.
Serge rollte sich etwas von mir runter, wodurch nicht mehr sein komplettes Gewicht auf mir lastete. Seine Umarmung lockerte er dabei jedoch nicht.
"Ich bin so froh, dass du wieder da bist", flüsterte mein bester Freund, wobei ich ihn nicht ansehen musste, um zu wissen, dass er weinte. Ich selbst hatte inzwischen auch den Kampf gegen die Tränen verloren. Zu groß war die Erleichterung endlich in Sicherheit zu sein. "Brauchst du irgendwas? Soll ich einen Arzt holen?", erkundigte sich Serge, woraufhin ich den Kopf schüttelte. "Soll ich Leon wecken?" Hinter Serge ertönte ein polterndes Geräusch, weswegen mein bester Freund sich etwas bewegte. "Ist gar nicht mehr notwendig." Er hatte seinen Satz noch gar nicht komplett ausgesprochen, als ich bereits spürte, dass die Matratze sich etwas bewegte. Ich zog den Kopf etwas von Serge zurück und drehte ihn gleichzeitig etwas, wodurch ich sofort Leon entdeckte, welcher neben dem Bett stand. Er hatte sich über Serge gelehnt und stützt sich mit einer Hand auf der Matratze ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Unsere Blicke trafen sich.
In seinen braunen Augen schimmerten Tränen, während er mich mit einer Mischung aus Erleichterung und Unsicherheit ansah. Ich löste einen Arm von Serge und streckte diesen nach Leon aus. Sofort lehnte sich dieser weiter zu mir runter, um mich, so gut es mit Serge zwischen uns ging, zu umarmen. Ich schlang meinen freien Arm um ihn und versuchte ihn noch etwas enger an mich zu drücken. Auf meinem zweiten Arm lag Serge, der nun wiederum unter Leon gefangen war.
"Jungs", beklagte sich Serge, der aber keine Reaktion von uns erhielt. "Wenn ihr mir zwei Sekunden geben würdet, wäre ich auch bereit den Platz in eurer Mitte zu verlassen."
"Sieht aber eigentlich ganz süß aus", kommentierte Niklas unsere Lage amüsiert. Schritt näherten sich dem Bett. Als ich den Kopf etwas drehte, da ich zuvor das Gesicht an Leons Halsbeuge hatte, sah ich Niklas, welcher sich gerade auf meiner anderen Seite auf die Bettkante setzte und mich anlächelte.
"Serge, du nervst", brummte Leon.
"Wie gesagt, ich würde hier ja weggehen, aber du liegst auf mir", erwiderte der Angesprochene. Leon drückte mir einen Kuss auf die Schläfe, ehe er sich von mir löste und aufrichtete, damit Serge aufstehen konnte. Den Moment nutzte Niklas, um mich zu umarmen.
"Willkommen zurück", flüsterte der Verteidiger mir zu. "Serge und ich lassen euch mal etwas allein. Wir schauen später nochmal vorbei. Wenn Leon dich nervt, wirf ihn einfach raus." Niklas richtete sich wieder auf, wodurch ich Leon sehen konnte, der Niklas einen bösen Blick zuwarf. Bevor Leon reagieren konnte, hatte Serge mich wieder in eine Umarmung gezogen.
"Mach keinen Blödsinn und schlaf brav noch ein paar Stunden bis ich wieder da bin." Ein paar Sekunden verharrten wir noch in der Umarmung, ehe Serge sich löste und zu Niklas ging, der bereits an der Tür stand. Die Beiden lächelten mich noch einmal an, bevor sie den Raum verließen und mich allein mit Leon ließen, welcher sich gerade auf die Bettkante setzte. Er hielt mir seine Hand hin, welche ich ergriff und unsere Finger miteinander verschränkte.
"Schlaf ruhig noch etwas. Ich bin hier." Ich schaute den Größeren noch einige Sekunden einfach an, ehe ich tatsächlich, wenn auch eher widerwillig, die Augen schloss. Bevor ich jedoch komplett einschlief, rutschte ich ein winziges Stück zur Seite und zog leicht an Leons Hand. Mehr schaffte ich nicht, doch mehr brauchte Leon auch nicht, um meinen Wunsch zu erkennen. Er löste seine Hand aus meiner und bewegte sich etwas, dann legte er sich zu mir unter die Bettdecke und zog mich sanft an seine Seite. Ich schaffte es noch, mich etwas enger an ihn zu kuscheln und den Kopf auf seine Schulter zu legen, bevor ich einschlief.
Als ich das nächste Mal wach wurde, fühlte ich mich schon etwas besser. Was sich wohl damit erklären ließ, dass ich von den Ärzten vermutlich Medikamente erhalten hatte. Leon lag noch unverändert bei mir. Mit einer Hand fuhr er immer wieder durch meine Haare.
"Guten Morgen", flüsterte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
"Morgen", erwiderte ich mit kratziger Stimme. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass ich sie in den letzten Tagen überhaupt benutzt hatte.
"Möchtest du was trinken?" Als Antwort nickte ich und setzt mich etwas auf, wobei Leon mir half, ehe er mir ein Glas Wasser reichte, von welchem ich einige Schlucke nahm und es ihm anschließend zurück gab. Leon stellte das Glas zurück auf den Nachttisch und brachte uns wieder in eine liegende Position. Ich schloss die Augen und kuschelte mich enger an meinen Ex-Freund.
"Leon", murmelte ich gegen den Stoff seines Shirts.
"Was ist los?"
"Ich liebe dich." Es herrschte Stille. Zögerlich sah ich zu ihm hoch. Der Größere blickte mich überrascht an, dann breitete sich in seinem Gesicht jedoch ein breites Grinsen aus.
"Ich liebe dich auch, Joshua." Er lehnte sich zu mir runter, stoppte jedoch kurz vor meinem Gesicht. "Darf ich?" Als Antwort überbrückte ich die letzten Zentimeter und drückte meine Lippen auf seine. Zärtlich küssten wir uns und ich wusste nicht, wie ich auch nur einen Tag ohne dieses Gefühl überstanden hatte.
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Fußball OS-Sammlung (boyxboy)
FanfictionEine Fußball OS-Sammlung (boy x boy) mit Kimmich x Goretzka (Kimetzka), Havertz x Brandt (Bravertz), Reus x Götze (Götzeus) und L. Hernández x Pavard