Kimmich x Goretzka - Autofahrt (Teil 1)

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Leons PoV

Mein Blick glitt zur Wanduhr. 00:54 Uhr. Joshua war inzwischen seit über drei Stunden unterwegs. Mindestens zwei Stunden Autofahrt lagen noch vor ihm. Baustellen oder Staus könnten die Fahrtzeit noch weiter verlängern. 

Seufzend lehnte ich mich auf der Couch zurück. 

Warum hatte ich zugestimmt? Es war ne blöde Idee gewesen, dass er in der Nacht so lange Auto fährt. Natürlich hatte ich meinen Freund in den letzten zwei Wochen vermisst und hätte ihn gerne bei mir, doch bis zum nächsten Tag hätte ich es irgendwie noch ausgehalten. 

Die Freude über das Wiedersehen hatte jedoch meine Vernunft übertönt, weswegen ich sofort begeistert gewesen war, von Joshuas Vorschlag. 

Verletzungsbedingt konnte ich drei Wochen nicht am Training teilnehmen. Da Joshua mit dem Team ins Trainingslager gefahren war und meine Schwestern entschlossen hatten, gemeinsam unsere Mutter zu besuchen, hatte ich mich ihnen angeschlossen. Statt allein Zuhause zu sitzen konnte ich so mal wieder etwas Zeit mit meiner Familie verbringen, die ich viel zu selten sah. Aus vier Tagen waren schließlich siebzehn Tage geworden. 

Laura war extra einen Umweg gefahren, damit ich nicht selbst fahren musste. Über den Rückweg hatte ich mir zunächst gar keine Gedanken gemacht, bis Josh mir berichtete, dass das Team nach dem Trainingslager zwei Tage frei bekommen hat. Er bot mir an, dass er mich abholen könnte. Meine Mutter hatte unser Gespräch mitbekommen und vorgeschlagen, dass Josh doch auch ein paar Tage bleiben könnte. 

Joshua war kaum vom Trainingslager Zuhause, als er sich bereits auf den Weg nach Bochum gemacht hatte. Er könnte nur zwei Tage bleiben, aber der kurze Besuch reichte schon, um meine Mutter glücklich zu machen und mich sowieso. 

Der Gedanke, dass es ziemlich unvernünftig war, nach zwei Wochen harten Training mitten in der Nacht über fünf Stunden quer durch Deutschland zu fahren, kam mir erst, als ich die Nachricht erhalten hatte, dass Josh losgefahren war. Seitdem saß ich im Wohnzimmer, kontrollierte alle paar Minuten die Uhr und wartete ungeduldig auf Joshs Ankunft. 

  "Du fragst ihn aber vernünftig, oder?", ergriff Luisa das Wort. Irritiert blickte ich sie an. "Ich traue dir, so wie du aktuell drauf bist, zu, dass du ihn einfach statt einer Begrüßung fragst, ob er dich heiraten will. Etwas romantischer darf es dann schon sein." 

  "Hauptsache du fragst in den zwei Tagen und schiebst es nicht weiter vor dich her. Wie lang hast du den Ring jetzt schon?", wollte Laura wissen. 

  "Viel zu lange", antwortete Charlotte für mich. 

  "Ich möchte einfach nicht ...", setzte ich an, wurde aber von Laura unterbrochen. 

  "Du möchtest Josh heiraten, richtig?" Ich nickte. "Dafür muss du ihn aber endlich fragen. Leon, dieser Kerl liebt dich über alles, sonst wäre er gerade sicherlich in seinem gemütlichen Bett statt im Auto, um dich zwei Tage früher zu sehen als geplant. Frag ihn, damit er ja sagen kann." Kaum wurde die Autofahrt erwähnt, glitt mein Blick zurück zur Uhr. Seufzend griff Charlotte nach meinem Handy. 

  "Das kann man ja nicht mehr mit ansehen", murmelte sie, während sie auf dem Display herum tippte, um sich anschließend das Handy ans Ohr zu halten. 

  "Was machst du?", wollte ich wissen. Sie antwortete mir nicht, dafür jedoch der Stimme am anderem Ende der Leitung. 

  "Hey, Charlotte hier. Hast du die Möglichkeit dein Handy so anzubringen, dass ein Videoanruf möglich ist? Ich habe hier ein Nervenbündel sitzen, dem es sicherlich gut tun würde, dich kurz zu sehen ... Handyhalterung klingt gut ... Ist gut, bis gleich." Meine Schwester beendet das Telefonat. 

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