Kimmich x Goretzka - Geheimnis (Teil 2)

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Leons PoV

Bereits seit Monaten unterdrückte ich das Verlangen, Joshua zu küssen und ausgerechnet in diesem Moment gab ich nach. Es ging Josh offensichtlich schlecht und ich hatte nichts besseres zu tun, als ihn zu küssen. Einen schlechteren Augenblick hätte ich mir gar nicht aussuchen können. 

Für einen viel zu kurzen Moment durfte ich Joshs Lippen auf meinen spüren, dann schien er den ersten Schock überwunden zu haben und machte einen Schritt zurück, wodurch der Kuss endete. Der zuvor in seinen Augen erkennbare Schmerz war Verwirrung gewichen. 

  "Ich ...", setzte ich an, ohne überhaupt zu wissen, was ich sagen wollte, weswegen ich nicht weitersprach. In den letzten Wochen hatte ich mir überlegt, wie ich dem Kleineren meine Gefühle gestehen könnte, doch war ich dabei von ganz anderen Bedingungen ausgegangen. Meine Überlegungen hatten kein verwüstetes Hotelzimmer, Joshs Tränen oder einen unpassenden Kuss beinhaltet. "Tut mir leid." 

  "Kannst du bitte gehen?", bat mein Gegenüber mich mit belegter Stimme.  

  "Lass uns das einfach vergessen, okay?"

  "Du hast in den letzten Wochen mehrmals gesagt, dass du irgendwas wichtiges mit mir besprechen müsstest. Hat das irgendwas mit dem Kuss zu tun?"

  "Josh ..."

  "Beantworte meine Frage", unterbrach er mich. Ich zögerte, nickte dann jedoch. Einige Sekunden sah Joshua mich einfach schweigend an, wobei ich seinen Blick nicht deuten konnte. Dann drehte er sich von mir weg und entfernte sich einige Schritte Richtung Fenster. 

  "Es tut mir leid", flüsterte ich. "Ich hätte dich nicht einfach küssen dürfen." Ich erhielt keinerlei Reaktion. "Ich hab mich in dich verliebt, Joshua. Mir ist das schon seit einiger Zeit bewusst, aber ich wollte unsere Freundschaft nicht riskieren. Wenn du meine Gefühle nicht erwiderst, muss ich das akzeptieren, aber ich will dich nicht als meinen besten Freund verlieren."

  "Können wir das bitte irgendwann anders besprechen?" Zögerlich machte ich einige Schritte auf Josh zu bis ich schließlich direkt hinter ihm stand. 

  "Das halte ich für keine gute Idee. Wenn wir das ungeklärt stehen lassen, wird ..." 

  "Bitte, Leon. Ich ...", unterbrach Josh mich, der seinen eigenen Satz jedoch nicht beendete. Er hob seinen Kopf. Unsere Blickte trafen sich in der Spiegelung der Fensterscheibe. Der Kleinere drehte sich zu mir um. "Marco und ich sind ein Paar", murmelte Josh, wobei er seinen Blick auf den Boden senkte. "Waren ein Paar", korrigierte er. 

  "Du bist mit Reus zusammen?", hakte ich nach, während es sich anfühlte, als würde mein Herz in tausend Einzelteile zerfallen. 

  "Ja ... also war ich ... aktuell ist das etwas unklar", stammelte mein Gegenüber. 

  "Was meinst du mit unklar?"

  "Vergiss es bitte einfach. Ich habe Marco eigentlich versprochen, Niemanden von der Beziehung zu erzählen." Bevor ich weiter nachfragen konnte, klingelte Joshs Handy, welches aufm Bett lag. Aus Reflex schaute ich kurz Richtung Handy, wodurch ich sah, dass ein Anruf von Marco angekündigt wurde. 

  "Ich sollte wohl lieber ...", setzte ich an, brach den Satz jedoch ab, als mein Blick sich wieder auf Josh richtete. Zwar wusste ich nicht, was zwischen ihm und Marco passiert war, doch reichte es Josh in die Augen zu schauen, um zu erkennen, wie verletzt er war. "Was hat er getan?", fragte ich ganz direkt. Zögerlich sah der Blonde in meine Richtung. "Verdammt, Joshua, wenn Reus daran Schuld ist, dass es dir gerade beschissen geht, hat er es nicht verdient, dass du Rücksicht auf seine Wünsche nimmst. Er kann nicht verlangen, dass du schweigend leidest."

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