Brandt x Havertz - schlechte Leistung

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Wunschsatz: "Hör nicht darauf, was andere zu deinem Fußballspiel sagen. Ich weiß, dass du es drauf hast"

Die ersten Sätze, die gleich folgen, stammen nicht von mir. Ich habe sie von einer Website übernommen.  


Julians PoV

- Er sollte sich viel mehr Konzentrieren aufm Rasen. Viel zu viele Fehlpässe!

- Dauerhaft unkonzentriert. Wirkt stellenweise abwesend. Evtl. sich selbst professioneller im Umfeld aufstellen?! Kann auch gerne gehen, zu häufig mit eklatanten Fehlern.

- Defensiv eine Katastrophe... Auch ohne sein Interview hat man gesehen, dass Jule nicht dahin geht wo es weh tut, und das schadet am Ende leider der Mannschaft zu sehr! Auch ein paar flapsige Fehlpässe dabei, die zu Gegentoren führten.


Ich wusste, dass ich die Website, die von Fans zur Bewertung von BVB-Spielern genutzt wurde, nicht hätte öffnen dürfen. Doch nun war es zu spät und ich las mir all die negativen Kommentare durch. Hin und wieder war zwar auch auch mal etwas positives dabei, allerdings hatte ich die Vermutung, dass diese nur aus Mitleid geschrieben wurden war.

Seit ich zum BVB gewechselt war, schien ich nur noch kritisiert zu werden. Auch mit der Nationalmannschaft lief es nicht mehr so gut. Jedes Mal musste ich bangen, ob ich normiert wurde. Doch selbst wenn ich nominiert wurde, hieß es noch nicht, dass ich auch Spielzeit erhielt. Mit einem Einsatz in der Startelf rechnete ich schon gar nicht mehr. Ich war einfach zu schlecht. 

Plötzlich legte sich von hinten ein Arm um mein Hals und der Laptop, welcher vor mir aufm Küchentisch stand, wurde zugeklappt. Ich zuckte zusammen, während mein Blick weiterhin auf den Laptop gerichtet blieb. 

  "Guten Morgen", ertönte Kais vom Schlaf noch raue Stimme hinter mir. Er platzierte einen Kuss auf meiner Wange, ehe er den Kopf auf meiner Schulter ablegte. "Du hättest lieber Frühstück machen können als so einen Mist zu lesen."

  "Der Mist ist meine Karriere", murmelte ich niedergeschlagen. Ich sollte die wenigen Tage, die mir mit Kai blieben bevor er zurück nach London musste, genießen, doch meine Gedanken gaben einfach keine Ruhe. Die Selbstzweifel schienen immer größer zu werden und meine Leistung dadurch noch weiter abzunehmen. 

  "Nein, was diese Leute im Internet schreiben ist Mist und nicht deine Karriere. Jule, du spielst beim BVB, einer der erfolgreichsten Vereine in Deutschland und du bist Nationalspieler."

  "Ich bin beim BVB, weil ich bei Bayer Leverkusen ganz gut gespielt habe und man beim BVB einfach hofft, dass ich nicht weiterhin so schlecht spiele und genau aus dem Grund werde ich auch noch hin und wieder normiert." 

  "Und weil du so schlecht bist, warst du von 34 Bundesligaspieltagen an 31 Tagen im Kader, davon 22 in der Startelf. Die anderen 3 Tage fehltest du verletzungsbedingt." Überrascht blickte ich meinen Freund an. 

  "Lernst du jetzt Statistiken auswendig?", hakte ich irritiert nach. 

  "Darum geht es doch jetzt gar nicht." Kai richtete sich auf, zog mich samt Stuhl ein Stück zurück, ging um mich herum und stellt sich vor mich. Ich schaute zu ihm auf. "Hör nicht darauf, was andere zu deinem Fußballspiel sagen. Ich weiß, dass du es drauf hast."

  "Ganz offensichtlich ja nicht, sonst würde die Leute nicht solche Sachen über mich schreiben." Seufzend drehte Kai sich zum Laptop um, welchen er wieder aufklappte und eine neue Website öffnete. 

  "Du hast in der letzten Saison 9 Tore für den BVB geschossen. Nur Marco und Erling haben mehr. Dazu kommen 10 Vorlagen. Nur Marco und Jude haben mehr. 2.768 Minuten Einsatzzeit. Nur vier deiner Mitspieler haben mehr Minuten gespielt. Die Zahlen sprechen jawohl für sich, wenn du mir schon nicht glaubst."

  "Schon aber ..." Kai unterbrach mich.

  "Hör auf, dich selber schlecht zu machen. Lass die Leute doch schreiben, was sie wollen. Wenn dich ihre Meinung stört, dann zeigst du ihnen in der nächsten Saison halt, dass sie sich täuschen. Du bist gut und damit ist das Thema jetzt beendet." Ein kurzer Kuss wurde auf meinen Lippen platziert. "Was wollen wir zum Frühstück essen?" Der Jüngere wollte Richtung Kühlschrank gehen, jedoch hielt ich ihn fest und zog ihn zu mir runter, um ihn richtig küssen zu können. Kai setzte sich auf meinen Schoss, während sich seine Arme um meinen Nacken legten. 

Ich genoss seine Nähe, auf welche ich durch die Fernbeziehung viel zu oft verzichten musste. Um so wertvoller waren jedoch die gemeinsamen Momente. 

Mit beiden Händen fuhr ich unter Kais Shirt, welcher sich daraufhin jedoch von mir löste. 

  "Ich würde vorschlagen, das wir ausnahmsweise nicht mit dem Nachtisch starten. Gestern Abend haben wir dadurch nämlich auch schon den Hauptgang komplett ausfallen lassen. Wenn wir das jetzt bei jeder Mahlzeit so machen, werden wir verhungern." 

  "Wie kommst du darauf, dass ich den Nachtisch vorziehen wollte?", hakte ich nach, wobei ich meinen Freund möglichst unschuldig ansah. 

  "Könnte an deinen Händen unter meinem T-Shirt liegen", gab Kai grinsend zurück. 

  "Ich wollte die lediglich kurz wärmen." 

  "Natürlich, wie konnte ich bloß etwas anderes von dir erwarten." Noch immer grinsend verdrehte der Größere die Augen, wobei er von meinem Schoss aufstand. Schmollend blickte ich ihm nach, wie er Richtung Kühlschrank lief. "Hör auf zu schmollen, Brandt", wurde meine Reaktion kommentiert ohne dass Kai sich überhaupt zu mir umgedreht hatte und mein Gesichtsausdruck somit hatte gar nicht sehen können. Manchmal war es beinahe erschrecken, wie gut er mich kannte. 

Ich stand ebenfalls auf und ging zu Kai rüber, welcher in der Zwischenzeit den Kühlschrank geöffnet hatte und nun die magere Auswahl begutachtete. Von hinten schlang ich meine Arme um seine Hüfte, während ich meinen Kopf gegen seinen Rücken lehnte. 

  "Es ist schön, dich mal wieder hier zu haben." 

  "Nur weil du dich einschleimst, bekommst du trotzdem kein Sex vorm Frühstück." Lachend platzierte ich einen Kuss in Kais Nacken. "Du hättest deinen Kühlschrank vor meiner Ankunft ruhig mal auffüllen können."

  "Je weniger Lebensmittel da sind, umso weniger Zeit kannst du mit essen verbringen und somit bleibt mehr Zeit, in der ich deine volle Aufmerksamkeit bekomme."

  "Sei ehrlich, Jule, du warst einfach nur zu faul, um einkaufen zu gehen." 

  "Sowas würde bei mir doch niemals vorkommen. Ich liebe es im Supermarkt einkaufen zu gehen", meinte ich, wobei wir beide mussten, dass genau das Gegenteil der Fall war. 

  "Dann kannst du deiner Lieblingsbeschäftigung ja direkt nachgehen." Kai schloss die Kühlschranktür und drehte sich in meinen Armen zu mir um. 

  "Können wir nicht einfach etwas bestellen? Ich möchte die Zeit lieber mit dir als im überfüllten Laden verbringen." 

  "Wir können nicht zwei Wochen lang nur bestellen?", merkte der Jüngere an. 

  "Warum nicht?", hakte ich nach, ehe ich begann Kais Hals zu liebkosten. Ich drückte ihn mit dem Rücken gegen den Kühlschrank und schmiegte mich an ihn. Ich küsste mich langsam seinen Hals entlang, über seinen Kiefer bis zu seinen Lippen. "Komm schon, Harvey. Ich bezahl auch und garantiere dafür, dass es nur Essen geben wird, was überragend schmeckt." 

  "Und wenn mal etwas nicht überragend schmeckt?", hakte er nach.

  "Dann hast du einen Wunsch frei." 

  "Aber einen Wunsch pro Essen, das nicht schmeckt und es geht nach meinem Geschmack, nicht nach deinem." 

  "Einverstanden", stimmte ich zu, woraufhin Kais Lippen sich zu einem Grinsen verzogen. 

  "Das werden zwei wunschreiche Woche." Ehe ich klarstellen konnte, dass Kai bei seiner Bewertung ehrlich sein musste und nicht lügen durfte, um einen Wunsch zu bekommen, brachten er mich durch einen Kuss zum Schweigen. 

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt