Kimmich x Goretzka (mpreg) - Kinderwunsch (Teil 3)

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Leons PoV

Irgendetwas stimmte nicht, doch was auch immer es war, ich wurde nicht eingeweiht. Das Treffen von Joshua, Deborah und Lina in unserer Küche war inzwischen drei Wochen her. Erst an dem Tag war mir wirklich bewusst geworden, wie merkwürdig mein Freund sich in den Wochen zuvor benommen hatte. Er ging mir schon beinahe aus dem Weg. Ich durfte ihn küssen, doch sobald ich ihn näher an mich zog, fand er einen Grund, warum er Abstand zwischen uns bringen konnte. Wir kuschelten nicht mehr, die gemeinsamen Duschen wurden gestrichen und umarmen durfte ich ihn auch nicht mehr. Joshua zog sich von mir zurück und ging mir schon beinahe aus dem Weg. Dafür verbrachte er immer mehr Zeit mit Lina und Deborah. Seine Muskelprobleme waren inzwischen so schlimm geworden, dass er überhaupt nicht mehr zusammen mit der Mannschaft trainierte, sondern Einzeltraining bekam. 

Ich machte mir Sorgen um ihn, aber auch um unsere Beziehung. 

Unsere Mannschaftskollegen hatten inzwischen auch bemerkt, dass Josh irgendwas verheimlichte. Doch keiner von ihnen hatte bisher irgendwas in Erfahrung bringen können. Selbst Serge hatte von seinem besten Freund keine Erklärung bekommen. 

Seufzend schloss ich die Haustür auf und blieb kurz überrascht stehen, als ich Josh auf der Treppe sitzend vorfand. 

  "Alles in Ordnung?", fragte ich vorsichtig. Der Angesprochene sah zu mir und nickte. "Sicher?"

  "Ja, war nur kurz in Gedanken. Ich fahr gleich zu Deb." Ich nickte, stellte meine Sporttasche ab und setzte mich neben ihn auf die Treppe. Nach kurzen zögern lehnte ich mich vor, um ihn kurz zu küssen. Inzwischen hatte ich Angst, dass er mich irgendwann auch nicht mehr küssen wollte. Leise seufzte Joshua, wobei er seinen Kopf auf meine Schulter legte. Für einen Moment war ich überrascht von der Geste, legte dann aber einen Arm um seine Schulter und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf. "Ich liebe dich, Leon", murmelte der Kleinere, weswegen ich lächeln musste. 

  "Ich dich auch, Joshi." Ich drückte ihm einen weiteren Kuss auf den Kopf. Für einige Sekunden herrschte Stille, während ich überlegte, ob ich den Moment einfach genießen sollte oder lieber noch einen Versuch starten sollte, um endlich zu erfahren, was los war. Ich entschied mich für die zweite Variante. "Ich mache mir Sorgen", begann ich das Thema. "Kannst du mir bitte endlich erzählen, was los ist? Ich merke doch, dass dich irgendwas beschäftigt und dass du mir aus dem Weg gehst. Rede bitte endlich mit mir. Egal was es ist, wir bekommen das schon irgendwie zusammen hin. Wir sind doch ein Team, wir bekommen alles zusammen hin." 

  "Ich ...", setzte Joshua an, brach dann jedoch direkt ab. Ich drückte ihn enger an mich. Als er keinen zweiten Versuch für eine Erklärung begann, lehnte ich mich etwas vor, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Einzelne Tränen rannen über sein Gesicht, während er die Lippen fest aufeinander gepresst hatte. Sofort nahm ich meinen Arm von seiner Schulter, um sein Gesicht sanft mit beiden Händen zu umfassen. Mit den Daumen wischte ich einige der Tränen weg. 

  "Wir bekommen das zusammen hin, egal was, wir schaffen das. Ich bin immer für dich da, das weißt du." Statt etwas zu erwidern, griff Joshua in seine Jackentasche, holte einen kleinen Zettel raus und hielt mir diesen hin. Irritiert nahm ich den Zettel entgegen, um ihn umzudrehen. Es war ein Ultraschallbild auf welchem man bereits die Umrisse eines Babys erkennen konnte. In dem Moment, als mein Blick zum Namen, der übern Bild stand, glitt, brach Josh mit zittriger Stimme sein Schweigen. 

  "Ich bin schwanger." Einen Augenblick starrte ich einfach das Bild an, dann sah ich zu meinem Freund, der mich, noch immer mit Tränen in den Augen, unsicher und schon beinahe ängstlich ansah. 

  "Wir werden Eltern?", versicherte ich mich flüsternd. Joshua nickte und ich sah zurück aufs Bild. "Wir bekommen ein Baby", flüsterte ich, wobei ich begann zu lächeln. "Wir bekommen ein Baby", wiederholte ich glücklich, legte das Ultraschallbild neben mir auf die Stufe, sprang auf und zog Josh direkt mit auf die Beine. "Ein Baby." Ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor ich ihn hoch hob und mich einige Male mit ihm im Kreis drehte. Vorsichtig stellte ich Josh wieder auf den Beinen ab, küsste ihn nochmal, um mir dann eilig das Ultraschalbild wieder zu holen. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lächeln. Es war mir in dem Moment auch komplett egal, wie das überhaupt möglich war. Die Freude überwog alle anderen Gefühle. 

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt