Kimmich x Goretzka (mpreg) - Kinderwunsch (Teil 16)

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Eigentlich sollte dieser Teil noch deutlich länger werden, aber leider fehlt mir gerade die Zeit und daher dachte ich mir, ihr bekommt zumindest schon mal eine kleine Fortsetzung :)


Leons PoV

Wir hatten München gerade verlassen, als ich eine Nachricht von Josh erhielt, dass Jule Wehen hatte und er ihn ins Krankenhaus fahren sollte. Ich fragte noch nach, ob ich da zukommen sollte, doch wurde mein Angebot abgelehnt. Auf weitere Nachrichten reagiert mein Freund nicht, da er vermutlich genug mit Julian zu tun hatte. 

Ich wäre in dem Moment deutlich lieber bei den Beiden. Es ging mir nicht darum, dass ich Julian im Krankenhaus unterstützen wollte, sondern vor allem darum, dass ich Josh entlasten wollte. Er näherte sich den Enden seiner Kräfte, was er natürlich abstritt. Ich konnte nichts anderes tun als zuzusehen und zu hoffen, dass alles gut ging. Mir blieb keine andere Wahl, als mich auf Josh und sein Bauchgefühl zu verlassen. Es war sein Körper. Die Angst, dass er bei all der Sorge um Julian, die Warnsignale seines eigenen Körpers übersah, blieb jedoch. 

  "Alles in Ordnung?", erkundigte sich Serge, welcher neben mir saß. Als Antwort nickte ich lediglich. "Was ist los, Leon?"

  "Es ist alles gut", log ich, da ich ihm nicht die Wahrheit sagen durfte. Ich konnte nicht für Julian entscheiden, wer von der Schwangerschaft erfuhr. 

  "Hatten Jo und du Streit?", hakte Serge weiter nach, woraufhin ich den Kopf schüttelte. "Ist etwas mit dem Baby?" Erneut schüttelte ich den Kopf. "Oder mit Jonas?" Ein weiteres Kopfschütteln folgte. "Rede doch bitte einfach mit mir. Ich mache mir Sorgen." 

  "Ich kann es dir nicht sagen, Serge, tut mir leid." 

  "Warum nicht?"

  "Weil ich es versprochen habe."

  "Wem? Jo? Er ist mein bester Freund. Wir haben keine Geheimnisse voreinander ... also mal abgesehen von der Schwangerschaft mit Jonas, aber das war ja auch eine Sondersituation."

  "Nein, nicht Josh."

  "Weiß er von dem Geheimnis?" Serge sah mich schon beinahe hoffnungsvoll an, was ich nicht wirklich nachvollziehen konnte. 

  "Ja, er weiß davon."

  "Schade", seufzte er, weswegen ich ihn irritiert ansah. "Ein Geheimnis, von dem Jo nichts weiß, hätte ein Heiratsantrag sein können."

  "Und warum hätte ich dann Jemand anderes versprechen sollen, dass ich nichts verrate?"

  "Was weiß ich denn, wie du den Antrag geplant hast." 

  "Wenn irgendwann mal einer geplant sein sollte, wird du es auch erst danach erfahren."

  "Warum? Ich gehöre zu deinen besten Freund."

  "Und bist Joshs bester Freund. Entweder verplapperst du dich ihm gegenüber vor Aufregung oder er merkt von sich aus, dass du versuchst irgendwas vor ihm zu verheimlichen. Du und die Kinder wären die größten Risikofaktoren, dass Joshua frühzeitig vom Antrag erfährt."

  "Als planst du schon einen?"

  "Nein, tue ich nicht."

  "Du willst es mir nur nicht sagen, weil du Angst hast, dass Jo es von mir erfahren würde, was niemals passieren würde."

  "Serge, ich möchte jetzt erstmal, dass die restlichen Schwangerschaftswochen ohne Probleme verlaufen. Alles was danach kommt, überlege ich mir dann."

  "Es wird aber auch Zeit, dass ihr endlich mal heiratet."  Leroy, welcher vor uns saß, drehte sich zu uns um. 

  "Ihr habt euch endlich verlobt? Glückwunsch." Seufzend ließ ich den Kopf in den Nacken fallen. "Was soll das Seufzen? Habt ihr schon Stress wegen der Hochzeitsplanung?" Hilfesuchend blickte ich zu Serge, welcher mich angrinste. 

Während der kompletten restlichen Fahrt nervten die Beiden mich mit dem Thema. 


Im Stadion vom FC Augsburg angekommen, ging es direkt zum Umziehen und zum anschließenden Aufwärmen. Wann immer ich die Möglichkeit dazu hatte, warf ich ein Blick auf mein Handy. Jedoch meldete Josh, welcher vermutlich komplett von Julian in Beschlag genommen wurde, sich kein einziges Mal mehr. 

Schließlich standen wir für den Einlauf aufgestellt im Spielertunnel. Ich musste es irgendwie schaffen, mich komplett aufs Spiel zu konzentrieren und für diese Zeit verdrängen, was währenddessen in München geschah. 

Draußen ertönte die Stimme des Stadionsprechers. Es waren nur noch wenige Minuten bis zum Einlauf. 

  "Leon!", ertönte Serges Stimme einige Meter hinter mir, weswegen ich mich, sowie die meisten anderen Spieler, in seine Richtung drehte. Mit meinem Handy in der Hand, kam eilte Serge auf mich zu. Da er nicht in der Startelf stand, hatte ich ihm mein Handy überlassen, damit ich durch ihn für Josh erreichbar blieb. Vor mir blieb der Kleinere stehen. Ein Blick in seine Augen, wo Tränen schimmerten, reichte, um zu verstehen, dass irgendwas passiert war. "Dein Handy hat geklingelt. Ich bin rangegangen." Serge atmete einmal tief durch, um weitersprechen zu können. "Es war das Klinikum München. Jo ... Er hatte einen Autounfall. Er wird gerade operiert. Mehr wollte man mir am Telefon nicht sagen." Ich starrte Serge einfach nur an und versuchte seine Worte zu verstehen. 

  "Was ist mit dem Baby?", fragte Thomas, da ich selbst noch gar nicht dazu in der Lage war. Serge zuckte mit den Schultern. 

  "War er allein im Auto?", kam die nächste Frage von Kingsley, woraufhin Serge erneut mit den Schultern zuckte. 

  "Jonas muss bei ihm gewesen", wisperte ich. "Was ist mit Jonas?", fragte ich Serge. 

  "Ich weiß es nicht. Der Mann am Telefon wollte mir nicht mehr sagen."

  "Ich muss zu ihnen", entschloss ich und verließ meinen Platz in der Aufstellung. 

  "Serge fährt mit dir. Wir klären das mit Nagelsmann. Nehmt euch am Besten ein Taxi und kein Mietwagen. Ihre solltet jetzt beide kein Auto fahren", entschloss Manuel. 

  "Okay", antwortete Serge noch, während ich bereits den Spielertunnel entlang eilte. Mein bester Freund folgte mir. Ohne Umweg zur Kabine liefen wir nach draußen und stiegen in Spielbekleidung ins erste freie Taxi. Der Taxifahrer warf uns einen irritierten Blick zu, fuhr uns dann aber ohne weitere Nachfrage nach München. 

Während der Fahrt versuchte ich Julian zu erreichen, der nicht ran ging. Ich versuchte es zudem bei Debbie und Lina, da die Beiden deutlich schneller als ich im Krankenhaus sein könnten, doch sie waren beide nicht erreichbar. Mein darauffolgender Anruf im Krankenhaus war auch nicht erfolgreich, da man mir am Telefon keine Informationen geben wollte. Es blieb beim Stand, dass Joshua operiert wurde und ich keine Ahnung hatte, wie es Jonas ging. Serge versuchte nicht mal, mich aufzubauen, da er selbst wusste, dass es nicht funktionieren würde. Ihn plagte die gleiche Ungewissheit, wie mich. 

Ich wusste nicht, wie schwer mein Sohn verletzt war und ob er überhaupt noch lebte. 

Ich wusste nur, dass Josh operiert wurde. Wie schlimm es um ihn stand, wie lange die Operation dauerte und wie groß die Chance war, dass er diese überlebte, wusste ich nicht. 

Genauso wenig wusste ich, wie es unserem Baby ging. Hatte es den Unfall überlebt? Würde es 14 Wochen zu früh zur Welt kommen? Hatte es eine Überlebenschance?

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