Brandt x Havertz - Feuer

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Wunschsatz: "Du bist nicht alleine Jule"

Julians PoV

Ich schlug die Augen auf. Irgendwas war anders. Irgendwas stimmte nicht. Ich quälte mich aus meinem Bett. Erst jetzt realisierte ich den Rauch, welcher unter der Tür durchdrang. Wie ferngesteuert nährte ich mich der Tür, ich wollte nach dem Türknauf greifen, doch zuckte sofort mit schmerzverzerrten Gesicht zurück. Das Metall war heiß. Meine Handfläche hatte sich augenblicklich rot verfärbt. Eigentlich hätten der Rauch, sowie der heiße Türgriff Warnung genug sein müssen, doch mein Gehirn bekam die einzelnen Puzzelteile nicht zusammengesetzt. Statt also in irgendeiner Form Hilfe zu rufen oder zumindest von der Tür zurückzuweichen, nahm ich mir einen Pullover vom Boden, um diesen als Hilfsmittel beim Öffnen der Tür zu nutzen. 

In dem Moment, indem ich die Tür öffnete, bereute ich mein Handeln sofort. Es kam mir nur noch eine Rauchwolke entgegen, sondern auch die Flammen, die sich bereits im Flur ausgebreitet hatten, bekamen mehr Sauerstoff. Hustend stolperte ich zurück. Ich geriet ins Straucheln und fiel. Irgendwas knallte gegen meinen Kopf, ehe ich aufm Boden landete. Mein letzter Blick galt dem Feuer, dann verlor ich das Bewusstsein. 


Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, war die Zimmertür geschlossen. Ich lag nicht länger aufm Boden, sondern wurde von Jemanden im Arm gehalten. Mühevoll blickte ich auf und schaute in die vertrauten Augen von Kai. In seinem Gesicht klebte Asche, während Tränen über sein Gesicht rannen. 

  "Kai", nuschelte ich den Namen meines Freundes, der eigentlich in London sein sollte. Er konnte in dem Moment gar nicht bei mir sein, doch ich hinterfragte es nicht weiter und war einfach froh, dass er bei mir war. Mit einer Hand strich der Jüngere über meine Wange. 

  "Du bist nicht alleine, Jule", flüsterte er mir zu. Ich sah ihn noch einige Sekunden an, bevor ich wieder das Bewusstsein verlor und mich einfach in Kais Arme fallen ließ. 


Mein Umfeld hatte sich verändert, als ich wieder zu Bewusstsein kam. Statt in meinem Schlafzimmer lag ich in einem Krankenhauszimmer. Erschöpft zwang ich mich die Augen für einen Moment offen zu behalten. Meine Lunge und mein Hals brannten. Um meine rechte Hand war ein Verband gewickelt. Ansonsten schien ich unversehrt zu sein. 

  "Jule", zog eine zitternde Stimme meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich drehte meinen Kopf etwas zur Seite, wo ich Jannis auf einen Stuhl entdeckte. Hinter ihm stand Marco. "Endlich bist du wach." Eine Träne rann meinem kleinen Bruder übers Gesicht, die er jedoch sofort wegwischte. 

  "Wie fühlst du dich", erkundigte sich Marco, welcher sich nun auf die Bettkante setzte. 

  "Müde", nuschelte ich. 

  "Weiß du eigentlich, was du für ein Glück hattest?", kam es von Jannis. "Die Feuerwehr war gerade noch rechtzeitig im Schlafzimmer angekommen, bevor die Flammen es durch die Tür geschafft haben oder du erstick wärst." 

  "Kai hat auf mich aufgepasst." Erschöpft schloss ich die Augen. Jannis und Marco schwiegen. Ohne sie zu sehen, konnte ich mir vorstellen, dass sie sich gerade skeptisch ansahen. 

  "Julian ...", setzte Marco vorsichtig an, woraufhin ich ihn mit einem Seufzen unterbrach. 

  "Mir ist bewusst, dass Kai nicht wirklich da war. Ich war kurz bei Bewusstsein und da hab ich ihn gesehen. Wahrscheinlich hatte ich in dem Moment schon zu viel Rauch eingeatmet."

  "Das war keine Vorstellung. Kai war da", erzählte Marco zögerlich, weswegen ich sofort meine Augen wieder aufschlag. 

  "Was?", entfuhr es mir. 

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