Hernández x Pavard - Unwetter

1.3K 77 9
                                    

Wunschsatz: "Wenn ich das sage, würde ich unsere Freundschaft zerstören"

Benjamins PoV

Schweigend saß ich in der Dunkelheit und lauschte dem ruhigen Atem von Lucas, welcher tief und fest zu schlafen schien. Durch das Fenster fiel etwas Licht einer Laterne ins Zimmer, wodurch ich seine Umrisse erkennen konnte. Ich saß mit dem Rücken an der Wand gelehnt auf meinem Bett und hatte die Hoffnung, diese Nacht noch Einzuschlafen, aufgegeben. Draußen herrschte ein Sturm. Lucas schien es jedoch nicht zu stören. Zwar hatte ich auch keine Angst vor Gewitter, doch war bei Unwetter in meinem Kopf immer der Gedanke, was für einen Schaden Sturm, Blitze oder große Wassermengen anrichten konnten. 

Obwohl ein anstrengendes Training hinter mir lag, saß ich also wach auf meinem Bett und dachte über die Folgen des aktuellen Wetters, aber auch über meine Gefühle für Lucas nach. Es tat weh, ihn nur als besten Freund bezeichnen zu können, doch noch schlimmer wäre es, ihn komplett zu verlieren. Ich verschwieg also meine Gefühle und versuchte zu vermeiden, dass sich irgendwas zwischen uns veränderte. 

Ich war mir noch unsicher, ob ich unserem Trainer dafür danken sollte, dass ich mir wegen ihm während des Trainingslagers das Zimmer mit Lucas teilte oder ob ich ihn dafür lieber verfluchen wollte. Es war immer schön, den Älteren in meiner Nähe zu haben, doch tat es gleichzeitig auch weh. 

  "Benji", ertönte plötzlich die verschlafene Stimme von Lucas. Ich gab lediglich ein Brummen von mir, nachdem ich erschrocken zusammengezuckt war. "Es ist bequemer im Liegen zu schlafen, nur so als Tipp." 

  "Danke, werde ich bei Gelegenheit vielleicht mal ausprobieren", erwiderte ich leicht schmunzelnd. 

  "Was ist los?"

  "Nichts." 

  "Das glaube ich dir nicht." Lucas Bettdecke raschelte. Er setzte sich auf. 

  "Ich kann bloß nicht schlafen."

  "Wegen des Unwetters?" Für ein paar Sekunden schwieg ich. 

  "Vielleicht", meinte ich schließlich zögerlich. 

  "Möchtest du rüber kommen? Ich kann dich vor dem Gewitter beschützen." 

  "Du bist ein Idiot, Lucas", warf ich ihm vor, da er sich scheinbar über meine Sorgen lustig machte. 

  "Möglich, aber ich wollte eigentlich lieber dein Held sein."

  "Hat der Held sich denn mal angeschaut, wie schmal die Betten sind?"

  "Naja, du schläfst ja scheinbar eh lieber im Sitzen, dann verbrauchst du auch nicht so viel Platz." Ich nahm mein Kopfkissen und warf es in Lucas Richtung, woraufhin dessen Lachen ertönte. "Das würde ich mal als Zustimmung werten." Da ich keine Anstalten machte aufzustehen, stand schließlich Lucas auf und kam mit meinem Kissen in der Hand zu mir rüber. Er legte das Kissen zurück, ehe er sich in mein Bett legte und die Arme einladend ausbreitete. 

  "Idiot", murrte ich noch einmal, konnte jedoch nicht widerstehen und legte mich in seine Arme. Eng aneinander gekuschelt, da das schmale Bett auch gar nichts anderes zugelassen hätte, lagen wir dort. Einige Zeit lang strich Lucas mir mit einer Hand immer wieder durch die Locken, während mein Kopf auf seiner Schulter ruhte. Seine Bewegung wurde mit der Zeit schläfriger und stoppte dann schließlich komplett, da er scheinbar wieder eingeschlafen war. Ich hob den Kopf von seiner Schulter, um den Älteren ansehen zu können. Meine Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln. Wie konnte ein Mensch bloß so heiß und niedlich gleichzeitig aussehen?

 Mein Blick stoppte schließlich bei seinen Lippen, die so einladend wirkten. Kurz schaute ich zurück zu seinen Augen, die noch immer geschlossen waren. 

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt