Hernández x Pavard / Kimmich x Goretzka - Entführung (Teil 19)

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Leons PoV

Vermutlich verfluchte Serge sich schon längst dafür, dass er auf den Deal eingegangen war. Statt im sicherem Wohnzimmer waren wir gemeinsam mit Niklas aufm Weg zur Säbener Straße. Noch immer regnete es in Strömen, weswegen Niklas auch entsprechend konzentriert auf die Straße schaute. Unruhig saß ich auf dem Beifahrersitz. Die Ungewissheit trieb mich in den Wahnsinn. Weder wusste ich, was uns beim Trainingsgelände erwartete, noch wie es Joshua ging. 

  "Coco hat geschrieben, dass er Benji immer noch nicht erreicht hat", informierte uns Serge, welcher auf der Rückbank saß. Ich drehte mich zu ihm um. 

  "Ich vermute, dass er auch zur Säbener gefahren sein wird", meinte Niklas.

  "Hoffentlich gibt es für das Ganze eine ganz harmlose Erklärung." 

  "Danach sieht es leider nicht aus", seufzte Niklas, weswegen ich wieder nach vorne schaute. Vor dem Trainingsgelände standen mehrere Polizeiautos, sowie Rettungswagen. Zum Teil hatten die Fahrzeuge noch das Blaulicht angeschaltet. Niklas parkte sein Auto am Straßenrand hinter dem Auto von Benjamin. Die Vermutung, dass der Abwehrspieler auch vor Ort sein würde, hatte sich dadurch bestätigt. 

  "Wie sieht unser Plan aus?", erkundigte sich Serge. Statt zu antworten, stieg ich einfach aus und lief Richtung Gelände. Meine beiden Mannschaftskollegen folgten mir eilig. Nach nur wenigen Schritten waren wir bereits völlig durchnässt vom Regen. Ich ließ mich davon jedoch nicht beirren und ging einfach weiter, während ich Aufmerksam die Umgebung musterte. Einige Meter entfernt entdeckte ich mehrere Personen, welche auf uns zu kamen. Beim Näherkommen erkannte ich, dass es sich um fünf Polizisten handelte, die zwei Männer mit Handschellen abführten. 

  "Ich befürchte, dass wir in die Richtung müssen", stellte Serge fest, wobei er in die Richtung zeigte aus der die Personen kamen. Der Polizist, welcher vornewegging, blieb stehen, als wir aufeinander trafen. Missmutig blickte er uns an. 

  "Hier findet aktuell ein Polizeieinsatz statt. Ich würde Sie ..." Während Serge und Niklas stehen blieben, ignorierte ich den Polizisten einfach und lief weiter in die Richtung der Trainingsplätze. Dort angekommen entdeckte ich als erstes Benjamin, welche aufm Boden kniete und Lucas in den Armen hielt. Bei ihnen kniete eine weitere Person, die ich von hinten jedoch nicht erkannte. Ein Sanitäter erreichte sie gerade. Ich ließ meinen Blick weiter gleiten und sah zwei am Boden liegende Männer. So wie die beiden Festgenommenen, trugen auch sie nur schwarz. Es handelte es also vermutlich um weitere Täter. Sie wurden gerade ärztlich versorgt, wobei auch einige Polizisten direkt daneben standen. Nur wenige Meter entfernt stand der Hauptkommissar und unterhielt sich mit zwei weiteren Polizisten, wobei sein Blick immer wieder nach rechts glitt, wo eine weitere Person lag, die gerade vom Rettungsteam behandelt wurde. Zudem entdeckte ich dort den Typen, den ich in der Cafeteria des Krankenhauses gemeinsam mit Joshua gesehen hatte. Ich hatte gesehen, dass Josh ihm seine Nummer gegeben hatte, doch war mir bisher nicht klar gewesen, dass die Beiden noch Kontakt hatten. Mein Freund hatte mir nie erklärt, wer dieser Kerl eigentlich war. Ich wandte meinen Blick von dem Typen, den ich nicht leiden konnte, obwohl ich ihn überhaupt nicht kannte, ab. Da einer der Rettungssanitätern seine Position zwischenzeitlich etwas verändert hatte, erkannte ich nun, dass Joshua zwischen ihnen aufm Boden lag. Sofort war der Fremde für mich vergessen und ich eilte, ohne den Blick von meinem Freund abzuwenden, auf ihn zu. 

Die Rettungskräfte schauten nur kurz in meine Richtung, bevor sie ihre Arbeit fortsetzten. Den Ärmel des Pullovers, den Josh trug, den ich jedoch zuvor noch nie gesehen hatte, hatten sie abgeschnitten und waren gerade dabei seinen Oberarm zu verbinden. Obwohl ein Teil vermutlich schon vom Regen weggespült wurden war, schien noch immer überall Blut zu sein. Wie erstarrt blieb ich neben ihnen stehen. Ich zwang mich den Blick vom Blut abzuwenden und hoch ins Gesicht meines Freundes zu schauen. Mit geschlossenen Augen lag er dort und bewegte sich keinen Zentimeter. Das Gesicht hatte er jedoch vor Schmerz verzogen. 

Fußball OS-Sammlung (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt