Kapitel 78. Nostalsie und Jokos Geheimnis

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Ich hatte meinen Freund heute Morgen schmerzlicherweise verabschiedet. Wir waren seitdem wir hier wohnten nicht länger als ein paar stunden voneinander getrennt gewesen weshalb die leere noch seltsamer war als sonst.

Kein lautes Lachen das durch die Räume schallte und kein wohliger Duft der durch das Haus zog. Leonora war gerade im Bett für ihren Mittagsschlaf weshalb es noch r    uriger war. Diese Zeit verbrachte ich normalerweise mit Joko indem wir aufräumten oder einfach kuschelten und einen Film anschauten.

Ich sah mir ein paar Bilder auf unserem Kamin an und seufzte leise. Mir fehlte der größere sehr und irgendwie war alles so leer, weshalb ich anfing den Dachboden aufzuräumen.

Joko hatte eine Kiste mit Sachen aus seinem alten Zimmer dort abgestellt und ich schaute hinein.

Alles roch so nach meinem Freund und ich beschloss die Kiste hinunter zu nehmen und mir die Sachen genauer anzusehen.

Ich setzte mich auf die Couch und schaute mir die Kiste an. Ein paar alte Bilder in einem Umschlag waren das erste was ich herauszog.

Ein Familienfoto Joko seine Schwestern und sein Vater schön gemacht und aufgestellt. Joko sah so unglücklich aus was auch zur schwarz Weiß Farbe des Bildes passte.

Ich schaute weiter ein Bild von Joko ganz cool mit Lederjacke, einer viel zu großen Hose die mit einem eng geschnürten Gürtel obengehalten wurde und eine Sonnenbrille. Ich kicherte mein Joko war anscheinend ein richtiger Gangster gewesen.

Dann sah ich weiter Joko und Matthias noch ganz jung vor mindestens 10 Jahren und ich grinste verliebt da ich ihn ja so kennenlernt hatte.

Ein weiteres Bild zeigte meinen Freund wie er zwischen Hühnern saß und sich tierisch zu freuen schien. Ich lachte einmal da ich an Nepal und den Honig denken musste. Danach war er ja auch so verrückt nach diesen Hühnern.

Gott Joko war so high gewesen und ich musste unwillkürlich an den Moment danach denken als Joko und ich auf der Treppe saßen und uns den Sonnenuntergang angeschaut hatten. Irgendwann hatte er an meiner Schulter gelehnt und ich ihn ins Bett gebracht.

Am gleichen Tag musste ich versprechen bei ihm zu schlafen und ihm den Kopf zu kraulen weil er meinte das das helfen würde. Ich half meinem Kollegen natürlich und tatsächlich er schlief blitzschnell ein. Ob es nun daran lag das ich ihm den Kopf kraulte oder daran das er einfach nur müde war konnte ich damals nicht sagen.

Ich schaute weiter, mein Freund anscheinend auf seinem Abschlussball ganz hübsch und ordentlich gekleidet in einem weißen Hemd und einer schwarzen Hose. Über dem Hemd eine graue Anzugsweste und ein schwarzes Sakko darüber. Daneben stand eine blonde Frau in einem schönen blauen Kleid die zu Joko hinüber sah.

Ich lachte sein erster Schwarm, Joko hatte mir von ihr erzählt und wie das erste mal mit einem gebrochenen Herzen für ihn aussah. Annaleen hieß sie und hatte mit Joko Schluss gemacht als dieser angefangen hatte Motorrad zu fahren, da sie das hasste.

Stichwort Motorrad fahren dachte ich als ich das letzte Bild sah. Dort stand er vor seiner Maschine und sah total stolz aus.

Ich legte den Stapel wieder in den Umschlag und schaute weiter durch die Kiste. Dort waren alte Kassetten von den Beatles, Kiss, Metallica und Ozzy Osbourne. Drunter noch zwei signierte Schallplatten von Michael Jackson und von Freddy Mercury und ich staute nicht schlecht.

Ich ließ diese draußen liegen da ich eine Idee hatte was man damit machen könnte.

Dann fand ich eine silberne Box die ich nun öffnete ganz oben stand ein Name „Klaas?" las ich fragend vor und wunderte mich warum mein Name in Jokos alten Sachen stand.

Ich sah genau hin und erkannte das es ein Brief von Joko an mich war 7.8.2010 las ich und hätte mir schon denken können was darin steht.

„Klaas...weisst du eigentlich wie wunderschön du bist? Nicht nur äußerlich sondern auch charakterlich...Du bist clever, zuvorkommend, aufmerksam und wirklich so lieb zu mir...und das was ich jetzt sagen werde ist vielleicht dumm aber Ich habe mich in dich verliebt..." Ich sah das er es mit einem Stift wieder durchgestrichen hatte

„Was schreibe ich hier eigentlich du bist mein Kollege ich sollte nichts mit dir anfangen..." las ich und das Gefühl stach ein wenig in meiner Brust „Aber andererseits will ich es doch sehr das du mich ansiehst mich bemerkst und nicht von mir weichst sobald ich dich umarmen will..."

Ich versank in Gedanken und es dauerte kurz bis ich weiterlesen konnte „Klaas ich weiß nicht ob du mich überhaupt lieben würdest aber ich wollte es dir sagen" wieder provisorisch durchgestrichen „Du wirst diesen Brief niemals lesen das war dumm von mir zu denken ich hätte den Mut dir mein Herz auszuschütten und dir diesen Brief auf den Schreibtisch zu legen..."

Ich wischte kurz eine Träne weg und sah dann wieder in die Box darunter stapelten sich noch mindestens 10 Briefe, beim achten war ich komplett am Ende ich weinte und wünschte mir den größeren jetzt her um ihn in den Arm zu nehmen.

„Klaas...das hier ist dr neunte Brief es ist der 20.6.2017 und ich kann nicht mehr...es tut mir leid...doch mir tut alles weh, jedes einzelne Wort von dir zerreißt mich mehr und mehr. Deine Stimme tut weh weil sie aus den Lippen kommt die ich küssen will aber nicht kann..."

Ich las nurnoch schluchzend und kaum hörbar weiter „Deine Umarmungen schmerzen weil ich nicht zurück umarmen kann ohne das du zurückschreckst...Ich kann nicht mehr Klaas...gerade nach deinem Wunsch CHG abzusetzen...Heute Abend ist es soweit und es tut so unendlich weh...Ich will mir seit Monaten nurnoch das Leben nehmen..." mir stockte der Atem

„all das wird mir zu viel und ich will dich nicht dafür verantwortlich machen im Gegenteil...Ich will nur das loswerden was ich so lang verheimlicht habe...Ich bin froh den letzten Tag auf dieser Erde mit dir verbringen zu können und wer weiß vielleicht liebst du mich irgendwann doch nochmal zurück..." las ich und mir wurde schwindelig

[Joko wollte sich das Leben nehmen?] dachte ich bei mir und musste tief Luft holen, bevor ich den letzten Brief entfaltete

„Klausi...Ich wollte mich bedanken...Du hast mir gestern Abend Neue Hoffnung gegeben und dafür bin ich dir so dankbar...als du mich aufgemuntert und getröstet hast habe ich gemerkt wie wichtig ich dir bin...Ich werde ab jetzt jeden einzelnen Tag für dich leben egal wie hart es wird...als du mich auf die Stirn geküsst hast hat mein Herz einen riesengroßen Sprung gemacht und ich habe mich so toll gefühlt wie noch nie zuvor..."

Ich seufzte bevor ich die letzten Zeilen las „Ich werde mir nicht das Leben nehmen...diese Briefe sind das Versprechen ich werde sie niemals wieder lesen, stattdessen kommt sie in den Keller sodass ich sie nie mehr sehen muss...Klaas...Danke...Ich liebe dich"

Ich legte die Briefe zurück und musste erstmal raus. Ich rauchte nach Ewigkeiten wieder eine Zigarette und es half mir mit diesem Gefühl umzugehen. Ich beschloss Joko davon nichts zu erzählen und legte dann die Sachen wieder in die Kiste bevor ich sie auf den Dachboden hiefte und sie wieder in die Ecke stellte.

Ich warf mich in mein Bett und somit auch in die Arme meines Joko - Kuschelhasens ich weinte ein wenig und schlief dann erschöpft ein bis Leonora wach wurde und weinte.

Unsere kleine sah mich an „Papa...?" fragte sie leise und griff meine Hand

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Hello

Heute etwas ganz anderes als sonst ich hoffe es gefällt euch trotzdem.

Was stellt ihr euch vor? Soll ich mehr auf die Briefe eingehen und soll Klaas Joko darauf ansprechen? Oder soll ich gleich zur Halloween Party springen?

Bis dann irgendwann mal wieder <3

Falling in Love with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt