Viktor schreibt gerade fleißig eine E-Mail, während ich planlos daneben stehe. Fabrice und Kilian nehmen im Hintergrund die ersten Abschlussarbeiten vor, damit Viktor und ich hier demnächst mit der Möbelwahl starten können. Kilian hängt wie ein IT Nerd an einem Notebook, um das Smart Home am iPad neu zu programmieren, während Fabrice sich um die Fenster oder sowas kümmert.
Und dann komme ich: Mitkäuferin der Wohnung und ich mache genau nichts.
„Ich gehe wieder runter", platzt es dann aus mir heraus.
Er kann sagen was er will, aber ich werde hier jetzt bestimmt nicht den ganzen Tag bei der Arbeit tatenlos zugucken!
Ich drehe mich auch um und laufe dann voll in Viktor hinein, der mich mit dunkelroten Augen dann in den Griff der Seelenverbindung nimmt.
Scheiße, schon wieder nicht aufgepasst.
„Ganz ruhig, mein Schatz. In einer halben Stunde gehen wir beide wieder runter, ich warte nur auf Fabrices Übersicht", spricht er mir nun zu.
Oh. Ach so.
Ich beruhige mich sofort und fühle mich nicht mehr so sinnlos. Und das nur, weil Viktor mir das über das Band zuspricht.
Wie dreist ... aber praktisch.
Viktor schmunzelt und drückt mir dann einen Kuss auf die Lippen, dann geht er zurück an sein Macbook. Er fährt bei der nächsten E-Mail dann über den Namen des Absenders und klickt dort auf die Nummer. Sein iPhone klingelt dann, weil es sich mit der Telefonanlage auf dem Macbook verbindet.
Das ist echt praktisch, das haben mir die Kollegen auch schon gezeigt. Ich nutze das in der Registratur aber nicht, weil mein Handy da ja noch kaputt war. Ich habe die Leute dann immer zurückgerufen, wenn ich an meinem Platz war.
„Esteban? Warum gehst du denn an Henrikes Telefon? Ach so, warum weiß ich davon nichts? Ja, das nächste Mal bitte eine E-Mail schreiben. Ach, die ging noch versehentlich an Eckhardt? Meinetwegen, aber in Zukunft darauf achten! Ich habe ein paar Anmerkungen zu Henrikes E-Mail mit den Fragen, am Telefon geht das schneller. Machst du ihre volle Vertretung? In Ordnung, also", sagt Viktor und beinahe fühle ich mich daneben schon schuldig, dabei habe ich es nicht versäumt die E-Mail an den richtigen Adressaten zu schreiben.
Ich bekomme dann einen richtigen Schreck, als Kilian seine Hand auf meine Schulter legt und mein Zusammenzucken dann ganz witzig findet.
Er schleift mich nun zu seinem Notebook, wo er mir sein Programmierer Tool zeigt. Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus und verstehe nichts davon, aber Kilian quatscht mich damit nun allen Ernstes voll.
Genau zehn Minuten macht er das, immerhin finde es faszinierend, wenn er mir zeigt, wie die praktische Umsetzung aussieht und dann per Knopfdruck zum Beispiel das gesamte Licht angeht oder die Jalousien herunterfahren. Ich tippe sogar selbst ein paar Mal auf die verschiedenen Modi zur Beleuchtung und teste munter drauf los.
Schließlich schlingt Fabrice seinen Arm aber um meine Taille und zieht mich mit einem schelmischen Lächeln zu Viktor.
„Ich habe alle Maße genommen, die du haben wolltest. Und die Liste mit den Bauteilen auch. Leni, du musst nur noch die Farbauswahl treffen", meint Fabrice dann und ich habe keine Ahnung, was er meint.
Zeitgleich überreicht er Viktor einen Zettel, der unterbricht seinen aktuellen Bericht und öffnet dann Amazon. Seelenruhig tippt er das erste Wort in die Suchleiste und sieht mich dann fragend an.
„Ich bestehe auf hochwertige Armaturen und für die Entkalkungsanlage brauchen wir eh neue Armaturen, die kompatibel sind. Also, was hiervon gefällt dir?", will Viktor nun wissen und zeigt auf ein paar Modelle von verschiedenen Wasserhähnen.
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Verbunden mit einem Vampir
FantasyBis zu diesem Augenblick im Einkaufsladen nahm Leni an, Vampire seien nur Erfindungen des menschlichen Einfallsreichtums. An genau diesem Abend wurde sie dann eines Besseren belehrt. Was Leni noch nicht weiß: Der Mann, mit dem sie zusammenstößt, hei...