Ich sitze nicht ganz freiwillig im schicken Sportwagen von Viktor, denn mein Seelengefährte hat mich hier mit dem Griff der Seelenverbindung zur Entspannung und zur Ruhe verdonnert.
Seitdem sehe ich dem Horror Klinikum beinahe gelassen entgegen und ich würde Viktor am liebsten mit Watte bewerfen!
„Leni! Ruhig jetzt!", befiehlt Viktor und fährt auf den Parkplatz des Klinikums.
Ich höre aufs Wort.
Ich hatte in nur einem Satz versucht mich aus dem heutigen Aufenthalt rauszureden, aber das war schon ein Satz zu viel. Viktor war sofort bei mir und hat mich beruhigt. Prinzipiell habe ich nichts gegen das Krankenhaus und wäre in so 600 Jahren bestimmt mal zu Besuch gekommen, aber das wollte ich hinauszögern.
590 Jahre wären auch in Ordnung für mich gewesen.
Viktor akzeptiert aber nicht, dass ich noch eine irrationale Angst oder sowas entwickle, weshalb er seinen strengen Plan durchführt. Und dass ich die Klinik nun ohne Panikanfall oder ohne große Scham betreten kann, habe ich nur ihm zu verdanken. Er redet das nicht klein, sorgt aber dafür, dass mein Gehirn keine große Sache daraus macht.
Die Dankbarkeit empfinde ich jetzt aber heimlich!
Auf seinem persönlichen „Prof. Dr. Derfelden" Stellplatz steigt er dann aber nicht aus, sondern nimmt meine Wangen in seine Hände. Ich muss diesen umwerfenden und bestgekleideten Mann nun ansehen.
Dunkelrote Augen schauen bis tief in meine Seele.
„Du gehst nun ganz entspannt da hoch und du weißt ganz genau, dass dir nichts passieren kann. Deine Atmung ist ruhig und dein Herz schlägt ganz normal. Ein Gefühl von Unwohlsein in der Brust kannst du gar nicht haben! Und du hast deinen eigenen Schlüssel und du kannst mich jederzeit kontaktieren. Nun und Fabrice ist auch noch da, der wird dich im Notfall aufhalten und warten, bis ich da bin. Du siehst also: Kein Grund zur Sorge. Zu keinem Zeitpunkt. Und jetzt komm, mein Schatz", sagt Viktor in einem sehr ruhigen Tonfall.
Dann steht er schon auf meiner Türseite und hält mir die Hand hin, die ich zum Aussteigen ergreife.
Beim Betreten des Gebäudes überprüft Viktor den Transponder an meiner Hose. Den hat er da echt mit einer Kette befestigt und in meine Hosentasche gesteckt! Er hat die kleinen Verbindungsstücke aus Metall mit Vampirkraft gebogen, sodass ich das als Mensch nicht aufbekomme. Und ohne Hose würde ich selbst unter Panikanfall nirgends rausrennen.
Der Schlüssel ist also da, wo ich auch bin.
„Damit kommst du überall in diesem Gebäude rein. Nur die sieben Oberärzte und ich haben noch so einen Universalschlüssel. Der Rest aus Sicherheitsgründen nur für ihren Fachbereich", verrät Viktor, als er meinen Transponder in meine Hosentasche zurückschiebt und dann den Aufzug bedient.
Fabrice verfolgt uns wie ein Geist, er hält sich im Hintergrund. Und mich überkommt das schlechteste Gewissen des Universums, weil Viktor ihm das hier als Befehl des Anführers aufgetragen hat: Er hat seine Frühschicht momentan in eine Spätschicht zu tauschen und dafür zu sorgen, dass es mir während Viktors Arbeitszeit gut geht und ich keine dummen Dinge anstelle. Das war keine Frage an ihn, das war ein Befehl und Fabrice hat ihn umgesetzt.
Ich war schon dabei Viktor zu überreden, dass er doch lieber die Bürotür abschließen soll, damit ich nicht blindlings unter Panik hinauslaufe, aber seine „Ich schließe meine Seelengefährtin garantiert nirgends ein!" Antwort war deutlich.
Oben im privaten Bereich fühle ich mich nun wirklich sehr gelassen und entspannt, da frage ich mich direkt, wie ich überhaupt jemals zu dieser selten dämlichen Aktion kam. Das Band der Seelenverbindung ist sehr zufrieden mit Viktors Ergebnis über meine Beruhigung.
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Verbunden mit einem Vampir
FantasyBis zu diesem Augenblick im Einkaufsladen nahm Leni an, Vampire seien nur Erfindungen des menschlichen Einfallsreichtums. An genau diesem Abend wurde sie dann eines Besseren belehrt. Was Leni noch nicht weiß: Der Mann, mit dem sie zusammenstößt, hei...