„Lauf!", brüllt Viktor meine Gedanken zusammen.
Ich zucke arg zusammen, bewege mich aber keinen Millimeter. Bennet drückt an seinem Kiefer, dann hält er seinen Nacken und rollt seinen Kopf zu beiden Seiten, bis es kurz knackt. Das Geräusch hallt richtig von den Holzwänden wieder und jagt mir einen Schauer über den Rücken. Am Rande liegt noch immer der Schreibtisch in seinen Einzelteilen am Boden.
„Hilf mir, Viktor!", rufe ich weinerlich zurück.
„Dafür wirst du hier und heute sterben, Leni", betont Bennet mit vor Zorn triefender Stimme.
Ich? Wieso? Ich war es nicht, die ihn geschlagen hat!
„Nimm deine Beine in die Hand und lauf! Ich bin gleich da!", schreit Viktor angsterfüllt.
Bennet springt nun vor und ergreift mich an der Kehle. Nie im Leben wäre ich gerade in der Lage, um weglaufen zu können. Ich habe noch immer Probleme damit bei Bewusstsein zu bleiben und es tut alles so verdammt weh! Ich sehe das alles wie in Zeitlupe, vor allem, als er mich dann auch noch an meiner Kehle hochhebt und meine Beine über den Boden baumeln. Meine Hände umfassen seinen Arm, mehr geht aber nicht.
„Viktor!", schreie ich voller Panik in Gedanken, aber ich spüre auch, dass er noch viel zu weit entfernt ist.
Mein ganzer Körper beginnt heftig zu zittern und Tränen laufen über meine Wange, weil mein geliebter Seelengefährte mich nicht rechtzeitig retten kommen kann.
Was ist nur mit Rouven falsch gelaufen?
Da lässt er mich alleine zurück!
Ich hasse ihn!
Er hätte Bennet doch töten können! Es wäre ein übler Kampf geworden, aber er hätte mich retten können! Warum hat er das nicht getan? Rouven überlässt mich hier dem Tod! Er lässt Bennet einfach die Zeit, damit er mich töten kann!
Im nächsten Moment schleudert Bennet mich mit dem Rücken zu Boden und ich schreie mit einem erstickten Laut auf. Er positioniert sich nun über mir und sitzt halb auf mir drauf, jetzt kann ich mich fast gar nicht mehr rühren.
Bennet legt seine beiden Hände nun kraftvoll um meinen Hals und drückt beherzt zu. Mir bleibt sofort die Luft weg und ich beginne panisch zu strampeln und mit den Armen um mich zu schlagen. Neue Tränen brennen in meinen Augen und laufen meine heißen Wangen herunter, dann passiert auch schon das Nächste.
Mit einem Brüllen löst Bennet seine Hände, zerrt mich an der Kehle hoch und wirft mich quer durch den Raum. Ich pralle volle Kanne gegen die Holzwand, an der ich hängen bleibe und mit einen stumpfen Laut zu Boden sacke. Die Aktion presst die letzte Luft aus mir heraus und ich rechne nicht mehr damit, dass hier noch zu überleben.
Der Aufprall benebelt meine Sinne.
„Nein! Leni!", schreit Viktor voller Verzweiflung durch meine Gedanken.
Unsagbar großer Schmerz flutet meinen gesamten Körper und ich weiß nun, dass Viktor es niemals rechtzeitig hierher schaffen wird.
Bennet dreht mich nun nämlich wieder auf den Rücken, hockt sich über mich und beginnt erneut damit, mich erwürgen zu wollen. Seine beiden Hände umfassen unsanft meinen Hals und sein Blick strahlt pure Mordlust aus.
Ich habe so große Todesangst!
Hektisch schnappe ich nach Luft und ringe nach Atem: Immer und immer wieder!
Aber da kommt nichts.
Keine Luft.
Kein Atem.
Ich kann nicht atmen! Ich werde ersticken! Ich kann nicht atmen! Ich kriege keine Luft! Ich werde sterben! Ich will nicht sterben! Bitte, ich brauche Luft! Ich will atmen, aber ich kann nicht! Hilfe!
DU LIEST GERADE
Verbunden mit einem Vampir
FantasyBis zu diesem Augenblick im Einkaufsladen nahm Leni an, Vampire seien nur Erfindungen des menschlichen Einfallsreichtums. An genau diesem Abend wurde sie dann eines Besseren belehrt. Was Leni noch nicht weiß: Der Mann, mit dem sie zusammenstößt, hei...