Kapitel 40: Viktors zwei Bereiche

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„Du wirst nun eine Brille entsprechend deiner Sehstärke aufsetzen und dann wiederholen wir den Test", fährt Viktor unbeirrt fort.

„Nein, so schlimm ist das nicht", wehre ich sofort ab.

Viktor dreht sich nun um und zeigt auf eines der medizinischen Plakate an der Wand.

„Neben dem Abbild des Ohres, die ganzen Überschriften, was steht da?", will Viktor wissen.

Ich bin kurz davor aufzustehen und dahin zu gehen.

„Bleib sitzen, Leni", sagt er ruhig.

Leider bekomme ich es nicht verhindert und kneife meine Augen zusammen, bis ich gerade so erkennen kann, was dort stehen könnte.

„Das menschliche Ohr ... Trommelfell ... Gehörkachelchen", lege ich los und dann ist Ende.

„Gehörknöchelchen. Wärst du Normalsichtig, könntest du das ohne Probleme lesen. Du musst keine Brille tragen, wenn du nicht willst, aber den Test schließen wir ab. Als Vampir wird sich das tatsächlich auch wieder ein Stück verbessern, deine Sinne verfeinern sich dann. Deine Kurzsichtigkeit ist nicht stark ausgeprägt, das ist noch im Rahmen", belehrt Viktor mich wie die Ruhe selbst.

Voller Hass schaue ich die Brillen an, ehe Viktor mir eine hinhält. Ich setze sie dann auf und fühle mich richtig blöd dabei, Viktor sagt aber nichts weiter. Stattdessen wiederholen wir nun den Sehtest.

Dass ich die Kreise nun sehr viel besser erkenne, spricht nicht gerade für meine Augen. Ich gebe ihm diese Brille zurück und tue so, als wäre alles in bester Ordnung.

Viktor nimmt nun meine Wangen in Beschlag und zwingt mich, ihn anzusehen. Seine Ausstrahlung ist eindeutig die eines Arztes.

„Der Ausprägungsgrad scheint dich noch nicht einzuschränken. Sei beruhigt, solange du im Alltag zurechtkommst, brauchst du keine Brille", sagt er und wechselt seine Augenfarbe nun in ein dunkles Rot, um nicht ganz wie ein Arzt auszusehen.

Ich nicke stumm und Viktor ist nun so nett mit seinen Untersuchungen fortzufahren.

Als nächstes soll ein MRT gemacht werden, er will sich die Strukturen meines Körpers in aller Ruhe ansehen. Im Anschluss noch ein CT für die Gehirnströme. Natürlich habe ich sämtliches Metall vorher von meinem Körper entfernt.

Bei der Röhre vom MRT sieht er mich nun prüfend an.

„Und du hast wirklich kein Problem damit?", will Viktor wissen und schaut auf die längliche Bahn, in die er mich hineinschieben will.

„Nein, da tut ja nichts weh", erwidere ich ehrlich.

Er ist skeptisch, nimmt das aber erstmal so hin.

„Falls es doch nicht geht, habe ich Tabletten zur Sedierung. Sag einfach Bescheid. Für die Sache mit der Seelenverbindung muss ich in deine Augen sehen können und dann nah bei dir sein, das scheidet aus", sagt Viktor und legt mich dann so auf die Liege, wie er mich da haben will.

Er geht nun aus dem Raum und zu dem Fenster, wo ich sehe, wie er vor lauter Technik Platz nimmt. Seitlich ist ein Mikrofon, wo er nun reinspricht.

„Ich kann dich jederzeit hören und du mich auch, wenn was ist", informiert er mich über den Lautsprecher.

Schließlich passiert dann ausnahmsweise mal nichts, aber solche Untersuchungen empfinde ich auch als harmlos. Viktor findet das erleichternd, mittlerweile ist die Zeit auch gut voran geschritten und das taube Gefühl in meinem Mund lässt nach. Ein paar Abschlussuntersuchungen führt er nach dem CT noch durch und misst dann nochmal Blutdruck und Puls.

Verbunden mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt