Kapitel 125: Ende gut, alles gut?

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„Wie aufregend! Ich bringe dem Kleinen erstmal alle französischen Schimpfwörter bei! Der wird im Kindergarten der King sein!", haut Émile voller Begeisterung raus.

Im nächsten Moment haut Fabrice ihm auf den Hinterkopf.

Papa!", beschwert Émile sich, aber Fabrice sieht ihn nur warnend an.

„Das machst du nicht! Rouven macht dich einen Kopf kürzer! Und bevor das passiert, beschütze ich meinen Sohn und bewahre ihn vor dummen Fehlern!", tadelt Fabrice ihn streng.

„Dann hast du die ganzen französischen Flüche beim Zocken also von Émile?", hakt Kilian wohlwissend nach.

Jetzt rollt Fabrice das Hamburger Abendblatt von Viktor zusammen und prügelt damit auf Émile ein. Der arme Mann versucht sich zu wehren, kommt gegen die gekonnten Angriffe mit der Zeitung aber nicht an. Fabrice macht das schon eine Weile länger und ist unser gesunder Fitnesssportler Nummer Eins.

„Du bekommst das Verbot mit Leni Zeit zu verbringen! Das ist ja unerhört!", faltet Fabrice seinen Sohn nun zusammen, als sei er noch 10 Jahre alt und als habe er ordentlich Scheiße gebaut.

Kilian nimmt genüsslich einen Schluck Kaffee und genießt die Show. Zugegeben, ich bin auch nicht gerade sparsam mit den französischen Flüchen umgegangen, aber Kilian hat nie was gesagt. Was im Zockerzimmer passiert, bleibt im Zockerzimmer. Zumindest bis jetzt, denn nun ist es raus.

„Ich bin 37, du hast mir gar nichts mehr zu verbieten!", haut Émile mutig raus.

„Wie bitte? Émile! Nicht in dem Ton!", wird Fabrice nun laut.

Die nächsten Streitereien führen die auf Französisch weiter und reden dabei nicht unbedingt sehr deutlich. Leider verstehe ich so nichts, aber Fabrice haut weiter mit der Zeitung auf Émile ein und er hebt nur abwehrend seine Hände.

„Warum freut ihr euch dabei eigentlich so?", mische ich mich belustigt ein.

Ich halte meinen Tee in meinen beiden Händen und halte die Tasse kurz vor meinen Mund beim Sprechen. Dann nippe ich daran und genieße den Schluck „Grüner Tee mit Vanille". Beide halten nun inne und sehen mich überrascht an.

„Vergiss es!", betont Kilian nun und rückt näher zu mir.

Er hält sein Zeigefinger bedrohlich hoch und sieht Fabrice warnend in die Augen. Der wäre nämlich nun beinahe auf mich losgegangen, auch mit der Zeitung natürlich. Jetzt greift Émile sich schnell ein Kissen vom Sofa und trifft Fabrice dann voll an der Seite.

Im nächsten Moment gehen beide wieder aufeinander los, lachen aber herzhaft.

„Und du hör auf ihn auch noch zu provozieren! Ich bin nicht immer da, um dich vor ihm zu beschützen!", sagt Kilian nun streng an mich gewandt.

Ich zucke unschuldig mit den Schultern und nippe weiter an meinem Tee. Kilian seufzt nur und wendet sich dann wieder seinem Handy zu, wo er in einen Artikel vertieft ist.

Nach einer ganzen Weile räumen wir dann auch schon die Reste des Abendessens beiseite und stellen mehrere Portion in den Kühlschrank, falls das Essen demnächst gebraucht wird.

Das Baby ist gesund und munter. Klara bleibt eine Nacht hier, ich schlafe auch hier. Ist das in Ordnung?", hakt Viktor leicht erschöpft nach.

Ich bekomme sofort ein breites Grinsen und verkünde die frohe Botschaft. Alle freuen sich mit mir und sind nun gespannt, wie der weitere Plan ist. Es wäre nicht die erste Nacht, in der Viktor Überstunden schiebt und vor Ort nächtigt, um schneller auf Abruf bereit zu sein. Also ist das in Ordnung für mich.

Verbunden mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt