Verbunden mit einem Vampir

Kapitel 73: Die Werwölfe und Julia

Den Einstich des Zugangs spüre ich und es lässt mein Herz auch rasen, aber Eckhardt hält brav meinen Händedruck aus und hat die beste Ablenkung, gleich nach Viktors beruhigenden Griff:

Heiße News über Emilio und die Werwölfe!

Ole verpackt den Zugang nebenbei und bringt dann das Schmerzmittel in meinen Kreislauf, er hält dann auch noch behutsam meinen Arm fest, um mich nicht alleine zu lassen. Nun schaut auch er voller Neugier zu Eckhardt.

„Emilios Stiefvater dient unter Damian von Schwarzfels, er will aufsteigen und soll dafür Aufträge von Damian ausführen. Der bestand daraus, dass sein Stiefsohn die Gunst meiner Tochter gewinnen soll, damit sie des Öfteren bei ihm nächtigen will. Zu Beginn sollte er das unauffällig machen, was auch beinahe geglückt wäre, aber dann hat Julia Gesprächsfetzen gehört, als sie auf die Toilette gehen wollte. Ich habe meine Kleine dann daraus geholt und nach Hause gebracht. Der Alpha will Druckmittel ansammeln, unter anderem mit dem Angriff auf Klara und dich und dann wollte er ein menschliches Kind entführen lassen, was unter Vampiren lebt. Am nächsten Tag habe ich mich darum gekümmert und den Werwolf geholt. Julia und Leon sind jetzt bei Lukas, bis das Problem behoben ist. Immerhin sind eh bald Sommerferien", berichtet Eckhardt.

Ich kann kaum glauben, zu was für Mittel diese Werwölfe greifen wollen, um uns vorher zu schwächen.

Da bin ich jetzt so im Thema, dass ich das Drama um die neue Nadel in meinem Arm ganz ausblende. Das ist den beiden Ärzten im Raum nur recht, aber Eckhardt ist mit seinen Gedanken auch noch woanders.

„Und das hat der Werwolf dir einfach so erzählt?", frage ich dann skeptisch.

„Natürlich nicht, aber den Rest kannst du dir denken und das werde ich nicht näher beschreiben. Und Ole, jetzt hol Kilian rein, ich will die Tür nicht reparieren müssen", sagt Eckhardt ruhig.

Ole hört aufs Wort und lässt den Vampir dann wieder rein, der Ole echt einen vernichtenden Blick zuwirft. Der arme Arzt hebt nur unschuldig die Hände, dann ist aber auch gut.

„Ich nehme aber gerne den vollen Bericht", sagt Kilian dann an Eckhardt gewandt.

Auf eine Reaktion wartet Kilian nicht, stattdessen ergreift er Eckhardt an der Ellenbeuge, zieht ihn hoch und hinter sich her aus dem Zimmer heraus. Die Tür geht zu und die beiden scheinen nun in irgendein anderes Zimmer zu gehen, wo die ungestört reden können.

„Diese Führungsvampire sind immer so unheimlich, wenn die so sind", vertraut Ole mir dann mit einem kleinen Schauer an.

Er nimmt auch weiter meine Hand in Beschlag, bis das Schmerzmittel endlich durch ist und dieses gewohnt taube Gefühl eintritt.

„Du solltest dich noch ausruhen und wenn du unbedingt zocken willst, versteife dich dabei nicht so", rät Ole mir mit einem Schmunzeln, als er den Zugang verschließt.

Kilian und Eckhardt kommen dann aber auch wieder, für Ole ist dann nun Zeit für Feierabend. Ich verabschiede mich kurz und so lässt er uns dann allein. Noch gute zwei Stunden vertreiben wir uns die Zeit mit dem Fernsehprogramm, dann steht endlich Viktor in der Tür. Und ehe ich was sagen kann, sind Kilian und Eckhardt dann auch schon verschwunden und Viktor, der wieder frisch geduscht und umgezogen ist, nimmt mich fest in eine liebevolle Umarmung.

Ich drücke mich ganz doll an ihn und drücke meine Wange an seinen Brustbereich.

„Fast hätte ich Klara da liegen gelassen, aber dann hast du das ganz toll gemacht, mein Schatz", betont er erleichtert.

Oh.

Beinahe hätte ich dafür gesorgt, dass Viktor ausgerastet wäre, nur damit Rouven ausrastet und wir dann ein riesiges Problem hätten. Zum Glück ist aber nichts dergleichen passiert und Viktor berichtet mir nun ganz in Ruhe von der schweren Operation, die mehr Komplikationen, als alles andere hatte. Nebenbei streicht Viktor über meine Kopfhaut und meinen Rücken, ich genieße jede einzelne Sekunde davon. Letztendlich erholt Klara sich nun und wird die nächsten zwei Monate gehörlos sein, bis Viktor gucken kann, ob die CIs wieder eingeschaltet sein können.