Kapitel 4: Die Folgen der Seelenverbindung

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Mein Lächeln wird immer breiter, denn ich halte nun Viktors und mein Handy in der Hand, um meinen spontanen Einfall in die Tat umzusetzen.

Der Mann bezahlt ungefragt meine Rechnungen, also bekommt er diese nun ungefragt von mir erstattet. Ich schließe auf seinem Handy nun die Benachrichtigung und starre dann mit großem Unglauben auf sein Konto.

Oder besser gesagt: Seine Konten, denn er hat mehrere. Und oben steht in der Zusammenfassung der Beträge eine achtstellige Summe.

Leute, siebenstellige Summen sind Millionen! Und Viktor ist, wenn das hier kein Fake Online Banking ist, ein Multi-Millionär.

„Leni, nun sag schon, was tust du da?", fordert Viktor zutiefst amüsiert.

Ich schaue nun komplett entgeistert hoch und mir fällt genau nichts ein, was ich dazu erwidern kann. Stattdessen rechne ich schnell die Summen meiner Rechnungen zusammen und tippe sie in mein Handy ein. Dann nehme ich die IBAN von Viktors Konto und sehe dann seinen vollen Namen:

Prof. Dr. Viktor Derfelden.

Klar, natürlich, bei seinem Auftreten ist der nicht einfach nur Blumengießer im Kindergarten. Aber dieses „Prof. Dr." vor seinem Namen schockiert mich.

Ich beschließe vorerst so zu tun, als beeindrucke mich das nicht im Geringsten. Stattdessen fertige ich die Überweisung an und schließe dann die Finanzapps.

Wortlos reiche ich ihm das Handy und er nimmt es entgegen. Wohlwissend hält er es mir nun seitlich hin und scrollt durch sein Kontaktbuch.

Ups, da war was.

Dann öffnet er wieder sein Online Banking und wirft ein Blick auf sein Konto. Ich Volldepp habe auch noch extra das Kreuz bei „Sofortüberweisung" gesetzt, damit das bloß schnell vom Tisch ist.

So fällt das natürlich direkt auf.

Kreativ geplant, unkreativ umgesetzt.

„Also bei Nummern dachte ich eher an Handynummer, aber deine Kontonummer nehme ich auch", sagt er nun mit einem immer breiter werdenden Grinsen.

Ich lächle triumphierend zurück.

„Die bringt dir nur nichts", behaupte ich amüsiert.

„Ach nein? Dass ich nun eine Überweisung an deine Kontonummer in Auftrag geben kann, ist dir bewusst?", hakt er schelmisch nach.

Mir schwindet sofort das Lächeln auf dem Gesicht, denn mir wird schlagartig klar, dass ich ein totales Eigentor geschossen habe.

„Immer mit der Ruhe, ich werde das nicht tun. Du bekommst einfach eine Karte für mein Konto, das ist kein Problem", sagt er dann und verstaut sein Handy in seiner Hosentasche.

„Nein", protestiere ich.

„Keine Diskussion", erwidert er strikt.

Das wird nichts, gegen so einen starrköpfigen Vampir komme ich nicht an. Noch mehr Grund, um diesen Plan durchzuziehen.

Viktor kümmert sich nun um das Abendessen, er holt die Cannelloni aus dem Ofen und tut uns je eine Portion auf. Ohne ein weiteres Wort setzen wir uns gemeinsam auf die Hocker, dann hält Viktor sein Cola Glas in die Höhe, um damit anzustoßen.

Weiß der Teufel, was mich dazu bewegt, aber ich nehme ebenfalls mein Glas und lasse es klirrend gegen Viktors schnellen, damit wir beide dann einen Schluck trinken können.

Das Lächeln in Viktors Mundwinkel wird immer breiter.

„Gib ruhig zu, dass es dir gefällt", haut er nun raus.

Verbunden mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt