Kapitel 45: Möbelchaos

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„Guck mal, Leni! Ich bin ein Vampir!", brüllt Fabrice lautstark durch den Essbereich bei Ikea.

Zeitgleich hält er sich Pommes an seinen Mund und tut so, als sei er ein Vampir. Um uns herum sind zahlreiche Leute und Familien, die nicht den Hauch einer Ahnung haben, dass das gar kein Scherz ist. Neben uns lachen ein paar kleine Kinder, die sich aber schnell wieder den lustigen Nudeln widmen.

Ich ignoriere den Komiker, stochere in meinem Kartoffelpüree rum und vermische das mit den Erbsen. Und mein absolutes Highlight: Viktor und ich teilen uns eine Flasche Cola! Kilian sitzt einfach nur teilnahmslos neben uns und schaufelt sich seine Currywurst in den Magen.

Heute ist schon wieder Donnerstag, der 21.03. übrigens und wir sind bereits in Kaltenweide. Beziehungsweise gerade beim Ikea in Hannover, um meine riesige Liste mit Möbeln zu kaufen und in Kilians LKW zu verladen. Viktor und ich sind richtig eskaliert, wir haben uns ein Tool im Internet gesucht und unsere Wohnung in einem 3D Muster nachgebaut. Dann haben wir alles, was wir kaufen wollen, dort hinein gebastelt.

Am Ende des Wochenendes haben wir eine Wohnung gehabt, die auch hätte in einem Magazin aufgeführt werden können. Nun und jetzt gerade warten wir auf unsere Möbelbestellung, die unten gerade zusammengeräumt wird. Kilian hat nämlich alles vorbestellt und zur Abholung angemeldet, weil das viel schneller geht und so ist der meiste Kram auch da. Hier und da fehlt das eine oder andere Teil, was nicht vorrätig ist, aber das wird Fabrice gleich aus anderen Filialen zusammen sammeln. Zum Glück muss er dafür nur zu zwei weiteren Standorten und nimmt dann den Sprinter aus Kilians Autohaus, der unten neben dem LKW steht.

Viktor packt noch eine der Tabletten für meinen erhöhten Puls aus und achtet darauf, dass die auch ja in meinem Magen verschwindet. Einmal am Tag zum Mittagessen, was gerade der Fall ist. Und ich habe wirklich versucht diese Diskussion mit Viktor zu führen, aber er bleibt hart.

Schließlich ist es dann soweit und Kilian bekommt den Anruf von dem Team da unten. Zusammen stellen wir unsere Essenstabletts zurück, wobei Viktor meins mitnimmt und ich warten soll. Dann gehen wir runter und treffen den Mitarbeiter, der alle Sachen bereitgestellt hat. Fast sieht es so aus, als wollen wir umziehen und ein komplett neues Mobiliar kaufen.

Ok, das trifft es schon ziemlich genau.

Im Hintergrund sehe ich dann ein Auto nahe unseres parken, wo ein freudig strahlender Lars aussteigt. Er winkt uns zu uns begrüßt uns dann alle voller Ehrfurcht. Es ist wohl eine Ehre, auf die norddeutsche Spitze zu treffen. Lars ist offensichtlich zum Helfen hier, denn er hat praktische Klamotten an, die nicht stören und nach Möbelpacker aussehen.

Ich will auch schon mit Anpacken und die ersten Teile zum Wagen tragen, da hält Kilian mich schon davon ab.

„Weißt du, ich bin kein Millennial und ich bestehe darauf, dass du keine Teile schleppst", meint Kilian und hebt mich dann einfach auf die Laderampe vom LKW, wo Fabrice mich schmunzelnd entgegen nimmt.

Zeit um empört zu sein, bleibt mir nicht. Lars macht auch einen Satz und steht nun bei uns, er ist dann wohl die Hilfe für Fabrice.

Kilian und Viktor tragen nun das erste große Möbelteil zur Laderampe und Fabrice nimmt es gemeinsam mit Lars entgegen. Ich stehe einfach wie Dekoration daneben und fühle mich wie die Prinzessin auf der Erbse.

„Ich will auch helfen", lege ich Protest ein, werde aber ignoriert.

Das zweite Möbelstück ist unsere neue Couch, die besonders weich ist. Viktor und ich waren am Dienstag in einem Ikea in Hamburg und haben Sofas ausprobiert. Mit dazu gibt es auch noch einen echt bequemen Sessel, in dem ich zumindest richtig versinke.

Fabrice stellt den Sessel nun neben dem Eingang der Laderampe und zieht die Folie ab, dann schiebt er mich zum Sessel und zwingt mich dort Platz zu nehmen.

Verbunden mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt