Kapitel 67: Gegen den Beta

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Ich sitze nun am Montag, den 10.06. in meinem Büro und bekomme einen nervösen Ausbruch nach dem anderen. Ich kann mich nicht auf die Arbeit konzentrieren, was aber nicht auffällt, da Can heute nicht da ist. Er hat sich krank gemeldet, weil er sich im Urlaub Corona geholt hat. Den sehe ich vor nächste Woche also nicht wieder.

Einerseits hätte ich gerne noch jemanden in meiner Nähe gehabt, andererseits wäre Can bestimmt gefundenes Fressen gewesen. Also ist es gar nicht so schlecht, dass es ihm gerade schlecht geht.

„Leni! Ich halt's nicht mehr aus!", kommt Klara dann um 11:55 Uhr in mein Büro. Meine Schicht geht noch bis 13:00 Uhr und ich hoffe sehr, dass der Beta schnellstmöglich hier auftaucht. Der wird nämlich bestimmt wütend herkommen, wenn Klara nicht zuhause ist und das ist, worauf wir setzen.

Klara zeigt mir dann ihre Handtasche, wo sie die Dinge für unseren Plan aufbewahrt. Mir geht der Arsch auf Grundeis, aber wenn das klappt, haben wir ein enorm großes Problem weniger! Fehlt dann nur noch dieser krasse Alpha mit den ganzen tollen Vorfahren im Blut.

„Lass uns einen Kaffee aufsetzen gehen, ich kann mich nicht konzentrieren", schlägt Klara um 12:10 Uhr vor.

Ich rechne in so 10 - 20 Minuten mit dem hohen Besuch, also haben wir noch Zeit. In der Küche sind wir gerade auch alleine, weil am Montag viele Kollegen Home Office machen und die, die es nicht machen, lassen um Punkt 12 alles stehen und liegen und gehen zum Mittagstisch zur Kantine.

Das niemand da sein wird, ist Teil unseres Plans. Ich will ja keine unnötigen Opfer riskieren.

„Ich habe so Angst!", vertraut Klara mir dann an und klammert sich aufgeregt an ihre Umhängetasche in Handtaschenformat.

„Das werden wir schon schaffen und am Ende ... Ähm, hast du das gehört?", frage ich dann, als ein lautes Poltern und Knacken von weiter hinten im Flur zu hören ist.

Klara und ich lassen den blöden Kaffee nun stehen und gehen sofort in den Flur hinaus. Es ist ein länglicher Gang, der mit Glastüren dazwischen gesichert ist und die man nur mit einem Transponder aufbekommt. Aus einem mir unerklärlichen Grund stehen diese Glastüren aber alle sperrangelweit offen.

„Scheiße, ist das gruselig!", meint Klara und dann schaut sie sich nervös rechts und links im Gang umher.

Am Ende des linken Ganges tauchen dann zwei Gestalten auf, die bestimmt seit ihrer Geburt eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio haben. Einer hat gefühlt mehr Muskeln als der andere und wenn ihr mich fragt, bewegen die sich verdächtig angriffslustig.

„Das ist nicht der Beta", stellt Klara voller Schreck fest.

Ok, mein Arsch ist jetzt nicht mehr nur auf Grundeis, Klara und ich sind im verdammten Eis eingebrochen!

„Was machen wir jetzt?", frage ich eher rhetorisch und denke fieberhaft darüber nach, was die beste Option ist.

Ich habe nicht einen Gedankengang daran verschwendet, was passiert, wenn der Beta seine Freunde mitbringt. Fast kann ich Kilian und Fabrice schon den Tadel aussprechen hören, weil ich mal wieder unüberlegt etwas anstelle, so wie ich es oft beim Zocken mache. Nur kann Kilian da den Server zurücksetzen oder mir helfen, das könnte er jetzt zusammen mit Fabrice sicher auch, wenn die beiden eingeweiht wären.

Sind sie aber nicht und in verdammten 20 Sekunden sind diese Hünen spätestens bei uns.

Dann fangen die beiden an zu laufen, als sie uns scheinbar erkennen. Das entnehme ich zumindest dem „Bleib stehen, Klara!", was die Typen rufen. Aber wieso bleib stehen? Ich drehe mich zu meiner besten Freundin und sehe, dass sie vor einer Sekunde angefangen hat loszurennen. Ich setze mich nun natürlich auch ruckartig in Bewegung und laufe ihr hinterher.

Verbunden mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt