Kapitel 44: Die kleinen Momente

619 44 1
                                    

„Viktor! Jetzt komm doch endlich her! Bitte! Fabrice ist sooo gemein zu mir! Viktor!", rufe ich aus voller Verzweiflung.

Seitdem ich mein Handy nämlich in meiner Hosentasche hab verschwinden lassen, umarmt Fabrice mich ganz herzlich und innig.

Und jegliche „kannst wieder loslassen" Andeutungen ignoriert er konsequent. Das geht jetzt bestimmt seit fünf Minuten so und Fabrice lässt nicht mit sich reden.

„Nimm deine Strafe gefälligst an! In meinen Armen bist du genauso sicher! Das lernst du jetzt!", betont Fabrice und drückt mich weiter ganz fest an sich.

Durch die Dusche riecht er nach seinem Männerduschgel, aber Viktor stört das nicht. Er sagte ja bereits, dass Fabrice und Kilian die einzigen Vampire sind, die das dürfen.

„Jetzt ist's in Ordnung. Heut Nachmittag geht's dann ans Training! Und Glückwunsch zu den 7 kg!", meint Fabrice dann und wuschelt meinen Kopf.

Fluchend ergreife ich dann die Flucht und lasse einen lachenden Vampir in seinem Zimmer zurück. Nur, damit der nächste Vampir mich einsackt und mitnimmt.

Viktor schiebt mich nämlich nun in unser Zimmer und holt dann mein Macbook hervor.

„Ich will mit dir zusammen unsere neue Wohnung einrichten. Zeig her, was du bisher hast", raunt er mir zu.

Damit hat er mich, ich starte das Macbook und bin voller Begeisterung bei meiner Auflistung, die ich auch Kilian schon zukommen ließ. Viktor findet das total süß, das spüre ich deutlich über das Band. Unterbrochen werden wir bei der Planung dann aber von meinem iPhone, das einen eingehenden Anruf zeigt.

Klara Roth.

Seufzend gehe ich ran, während Viktor sich nun an meine Seite schmiegt und weiter durch die Homepage des Möbelriesen scrollt.

„Leni, ich erwarte den Bericht! Was dauert da denn solange?", quatscht Klara direkt drauf los.

Ich muss herzhaft lachen und kann Viktor neben mir breit grinsen sehen. Voller Begeisterung lehne ich mich aber zurück und erzähle dann von den unglaublichen 7 kg, die ich abgenommen habe. Das gibt nun aber das nächste kleine Problemchen.

„Oh, wow, Leni! Lass uns morgen wieder vor deiner Rückreise essen gehen, das muss ich in echt bewundern!", schlägt Klara dann voller Begeisterung vor.

Scheiße, über sowas habe ich nicht nachgedacht!

„Ich bin ausnahmsweise in der Klinik geblieben, ich habe mir einen Virus eingefangen. Damit will ich dich besser nicht anstecken", fällt mir die Notlüge des Tages ein.

„Na toll. Naja, immerhin bist du ja gleich im Krankenhaus. Behandelt dich wenigstens ein sexy Arzt?", lässt Klara nicht locker.

Viktor neben mir tickt mich an und zeigt dann ziemlich belustigt auf sich. Meine beste Freundin hat sowas von keinen Schimmer was hier abgeht, das tut mir echt voll leid. Ich zeige nur demonstrativ auf mein Macbook, wo Viktor dann ganz leise weiter scrollt und guckt.

„So ein paar Sahneschnittchen sind schon dabei", haue ich dann mit besonders neutralem Gesichtsausdruck raus, was neben mir sofort Anklang findet.

Viktor schiebt mein Kinn in seine Richtung und ich blicke in dunkelrote Augen.

„Mach doch mal heimlich Fotos von denen, wenn man dieses Derfelden Klinikum von deinem Attest googelt, findet man nichts. Und dann hat auch noch dieser Prof. Dr. Derfelden persönlich dein Attest unterschrieben, muss eine echt krasse Studie sein", plappert Klara dann drauf los.

Das wäre der Moment, wo ich in Panik ausgebrochen wäre, wenn Viktor nicht direkt neben mir sitzen würde und mich direkt in den Griff der Seelenverbindung zwingt. Er zeigt ganz leise an, dass ich Ruhe bewahren soll.

Verbunden mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt