Es dauert eine halbe Minute, da steht Viktor bei mir im Flur, genau vor dem Büro von Marcus und Klara. Das Glück ist mit mir, denn es ist gerade niemand im Flur und es sieht uns auch keiner. Naja und selbst wenn, wäre das auch kein Problem.
„Bitte trichtere diesem Marcus ein, dass er kein romantisches Interesse an meiner besten Freundin hat", trage ich Viktor auf.
Er versteht sofort was Sache ist, vor allem als er in das Büro geht und Marcus sich mit einem Lächeln einer besonders ausschweifenden Erklärung hingibt. Ich stehe noch immer im Flur und fühle mich kriminell, als ob ich schmiere stehe. Fabrice steht im nächsten Moment auch seitlich bei mir und legt seine Hand leicht auf meinen Rücken. So fühle ich mich besonders sicher, zusammen schauen wir dann in das Büro.
Klara schlägt sich die Hand vor den Mund, als Viktor mit seiner Hand die Kehle von Marcus ergreift und ihn von Klara wegzieht. Mit dunkelroten Augen drückt Viktor den Mann dann an den nächstbesten Schrank und hat dabei eine Ausstrahlung, die mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Wäre das da drinnen nicht mein Seelengefährte, hätte ich jetzt nackte Panik.
Die Hand von Fabrice legt sich nun beruhigend auf meine Schulter und er signalisiert mir, dass alles in Ordnung ist. Diese grobe Vorgehensweise habe ich bisher noch nicht oft so hautnah erlebt.
„Du wirst Klara als neue Kollegin mit Respekt und Anstand begegnen. Du wirst ihr nicht auf romantischer Art näher kommen wollen und bist stets hilfsbereit und freundlich. Deine Hand wird sich niemals an ihren Körper verirren und du wahrst Abstand", beginnt Viktor seinen Befehl.
Marcus nimmt das mit glasigen Augen auf, dann redet Viktor noch ein paar mehr Parolen in sein Gehirn, ehe Marcus an seinen Platz geht und gedankenverloren seine E-Mails liest. Er wird sich natürlich nicht an das hier erinnern. Dann ist Viktor schon ganz schnell bei Klara und sieht ihr in ihre Augen. Klara will sich auch schon verteidigen und Viktor beiseiteschieben, aber das beeindruckt ihn nicht. Spielend leicht ergreift Viktor meine beste Freundin und hält sie fest, damit er in ihre Augen gucken kann. Auch sie schaut nun mit glasigem Blick dem Befehl des Vampirs entgegen.
Mich flutet das schlechte Gewissen, aber es ist besser so für Klara.
„Du erinnerst dich nicht hieran, es ist alles in Ordnung und du findest deinen neuen Kollegen höflich und freundlich. Du fühlst dich wohl an deinem neuen Arbeitsplatz", befiehlt Viktor ihr mit seinen dunkelroten Augen.
Besonders den letzten Teil hätte er für sie nicht tun müssen, aber Viktor ist nun mal jemand, dem das am Herzen liegt. Erst recht, nachdem Marcus so nah bei ihr saß. Prinzipiell hat er erst einmal nichts gemacht, aber die Nähe und die Blicke waren wirklich mehr als eindeutig. Und Klara sah jetzt auch nicht besonders angetan aus.
Viktor und Fabrice warten danach vor der Tür meines Büros, während ich mich für heute noch von noch Can verabschiede. Da bin ich froh, dass mein neuer Kollege einfach nur ein super freundlicher und herzensguter Mensch ist. Am Auto angekommen, verabschieden wir Fabrice dann, denn er fährt nun Heim und muss nachher noch seine Spätschicht antreten.
Im Sportwagen wende ich mich Viktor aber voller Neugier zu, er hält auch seufzend inne, anstatt loszufahren.
„Und?", will ich nun das Ergebnis der Durchsuchung erfahren.
„Das Vorgehen war exakt dasselbe, wie bei dir. Es wurde alles so verändert, damit es stimmig ist. Derjenige, wer auch immer das war, hat aber keine Spur hinterlassen. Wir haben die vollen 2 Stunden gesucht und nichts gefunden. Ich werde das im Auge behalten müssen und schauen, ob derjenige wiederkommt", erläutert Viktor verhalten.
Ihm missfällt das, aber es bleibt nichts anderes übrig.
Schließlich fahren wir nun nach Hause und Viktor verschwindet mit seinem Macbook in sein Home Office Zimmer. Da er heute nun schon 2 Stunden im Verzug ist, wird es länger werden. Das ist für mich aber in Ordnung, ich nutze die Zeit nämlich zum Lesen. Zwischendurch scheint Viktor mal Pausen zu machen, denn er bringt mir einen Tee und ein kalorienarmes Schnittchen. Staunend sehe ich ihn an, denn diese Sachen hatten wir definitiv nicht im Kühlschrank.
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Verbunden mit einem Vampir
FantasyBis zu diesem Augenblick im Einkaufsladen nahm Leni an, Vampire seien nur Erfindungen des menschlichen Einfallsreichtums. An genau diesem Abend wurde sie dann eines Besseren belehrt. Was Leni noch nicht weiß: Der Mann, mit dem sie zusammenstößt, hei...