Kapitel 56: Die Wiedereingliederung

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„Es war niemand von uns, aber es wurde nachgeholfen. Ich werde morgen nachforschen gehen, wenn Leni arbeiten ist. Auf die Schnelle habe ich nur Unstimmigkeiten in Klaras Akte gesehen, der Versetzungsantrag wurde nämlich rechtzeitig gestellt, so wie bei Leni. Und wir wissen alle, dass das so nicht passiert ist", erläutert Viktor angespannt.

Das sind echt brisante Neuigkeiten, Kilian und Fabrice fluchen auf der anderen Seite der Leitung auch schon vor sich hin.

„Ich komme morgen vor der Arbeit und helfe dir dabei", sagt Fabrice dann.

Es ist kein Angebot und auch keine Frage, es ist eine Feststellung. Und Viktor stimmt dem zu, also mache ich mir erst gar nicht die Mühe damit, einen von beiden oder beide aufhalten zu wollen.

Auf Anweisung von Kilian soll ich ihm nun noch sämtliche Namen meiner neuen Kollegen schreiben, damit er die einmal durchchecken lassen kann. Das Vampir Netzwerk ist wohl so groß, dass die drei Führungsvampire auch Kontakte bei der Polizei sitzen haben. Natürlich, was auch sonst. Streng genommen arbeitet Émile ja auch im französischen Innenministerium und kommt gut an Informationen, denn er beherrscht diese Vampir Manipulation ebenso.

Dann legt Viktor schließlich auf und fädelt sich in den Straßenverkehr ein, der um diese Zeit sehr entspannt ist.

„Fabrice und Kilian haben dich hervorragend abgelenkt und du hast es nicht einmal bemerkt", stellt Viktor dann an einer roten Ampel stehend klar.

Ich schaue nun irritiert zur Seite.

„Kilians Einwände, die keine echten Einwände waren und Fabrices Fragen zum unüberwindbaren Befehl, die dich nicht weitergebracht haben. Die beiden wären nur sauer, wenn ich es dir verraten würde. Was ich im Übrigen nur tue, damit du merkst, wie ungesehen effektiv wir sind, wenn du dich auf uns verlassen würdest", vertraut Viktor mir mit einem Lächeln an.

Mir fällt meine Kinnlade fast in den Fußraum des Sportwagens, weil es stimmt, was Viktor sagt. Das glaube ich jetzt nicht, wie gemein!

„Sie mögen dich halt und wollen dich behalten", meint Viktor dann mit einem Grinsen, als er um eine Kurve biegt und ich ihn wieder verträumt angaffen muss.

„Ausnahmsweise", erwidere ich, verschränke meine Arme vor der Brust und gucke dann demonstrativ rechts aus dem Fenster.

„Sie werden dich nicht fragen, ob es dir als Ausnahme genehm ist", stellt Viktor klar.

Ja, schon klar, die machen das einfach. Schließlich nutze ich die Fahrt dann, um Kilian die ganzen Namen meiner neuen Kollegen zu schreiben.

So ist der Herr zufrieden und kann seine Arbeit machen. Und Viktor fährt dann auch schon in unsere Tiefgarage, um den Wagen einzuparken.

Lange aufhalten tun wir uns mit nichts, es geht direkt in die Wohnung und Viktor wechselt in seinen Home Office Raum. Wenn was ist, darf ich natürlich jederzeit reinschneien, aber ich will auch nicht das Anhängsel sein, was sich nicht selbst beschäftigt bekommt.

Also spiele ich eine Runde auf Kilians und meinem Minecraft Server, wo ich eines unserer neuen Häuser in unserem kleinen Dorf weiterbauen will. Überall haben wir schöne Bäume und Zäune gebaut, was wirklich idyllisch aussieht. Ans Innenleben des Hauses setze ich mich nun auch dran und experimentiere dann mit einer Feuerstelle herum, was am Ende ziemlich cool aussieht.

Fast wie so ein Wikinger Haus von damals mit diesen Feuerstellen in der Mitte. Als ich dann aber aus dem Haus gehe, greife ich sofort zu meinem schönen neuen iPhone und öffne WhatsApp.

„Hast du grad kurz Zeit?", schreibe ich an Kilian.

Statt einer Antwort klingelt dann das Telefon, es ist Kilian und ich gehe ran.

Verbunden mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt