Kapitel 20: Fabrice und Kilian

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So eine Tiefgarage kann schon eindrucksvoll sein, wenn darin zahlreiche teure und fremde Autos stehen. Vor allem, wenn der Seelengefährte die Vorliebe für Autos über die Verbindung teilt.

Das ist aber nicht, weshalb ich große Augen bekomme.

Es ist wegen dem extra Tor, auf das Viktor zufährt und mit einem zusätzlichen Transponder öffnet. Der Mann hat natürlich eine eigene Garage in der Tiefgarage. Aber natürlich doch.

„Das hier ist Kilians Bereich, aber er besteht darauf, dass Fabrices und meine Wagen auch hier stehen", erklärt Viktor, als er sein Sportwagen in eine Parklücke zu anderen hochwertig aussehenden Autos einparkt.

Ich weiß echt nicht, was ich sagen soll oder wo ich zuerst hingucken soll. Und Viktor hat die Mehrzahl von Wagen betont, ganz offensichtlich.

Es ist nun das erste Mal, dass ich ganz alleine und ohne Hilfe aussteige, weil Viktor sich nun zurückhält. Ich steige nämlich mit offener Kinnlade aus, lasse einfach die Tür auf und gehe ein paar Schritte in den großen Bereich der Garage.

Hinter mir höre ich, wie Viktor leise meine Tür schließt und ich spüre, wie er mich wohlwollend und mit einem Schmunzeln beobachtet.

Mein Blick trifft nun auf den Blick mit den hellgrünen Augen, die mit einem Lächeln dunkelrot werden.

„Willkommen zuhause, Leni", sagt er voller Liebe.

Ich schaue nun wieder in den großen Bereich der Garage. Zu Beginn gibt es hier mehrere Stellplätze, auf denen einige schicke und mit Sicherheit teure Karosserien stehen. Die Kennzeichen sprechen übrigens auch für sich: VD, FB und KS.

Der Nachname von Kilian beginnt dann wohl mit einem S, den Rest erfahre ich dann wohl beim Klingelschild. Wenn die sowas hier denn haben.

Nach dem Bereich mit den Parkplätzen schaue ich dann auf eine recht große Werkstatt, die sehr gepflegt und aufgeräumt aussieht. Es gibt einen Wagenheber und einen länglich eingelassenen Bereich im Boden, auf dem aktuell ein Auto steht. Im Hintergrund der Werkstatt gibt es eine Sofa Ecke mit Fernseher und PlayStation, natürlich auch mit Kühlschrank. Auf der anderen Seite befinden sich Lagerregale und Ablageflächen mit massig Werkzeug, das penibel aufgeräumt und abgelegt ist.

„Das ist die Werkstatt, die Kilian gerne in seiner Freizeit benutzt", erklärt Viktor und stellt sich neben mich.

Neugierig mustert er mich und ich schaue voller Entsetzen zurück. Weiter am Rand bemerke ich sonst noch einen Aufzug und für die sportlichen Leute unter uns ein Treppenhaus, falls der Aufzug uninteressant ist.

„Hat er auch eine nicht freizeitliche Werkstatt?", kommt es dann amüsiert aus mir heraus.

„Er ist Kfz-Mechatroniker Meister und Inhaber eines eigenen Autohandels, also ja, er hat auch eine berufliche Werkstatt an seinem Geschäft. Die Kunden sind überwiegend Vampire", erklärt Viktor dann schmunzelnd.

Ich muss nun ziemlich breit grinsen, weil mir direkt ein großartiger Einfall kommt.

„Was freust du dich so?", will Viktor amüsiert wissen.

„Wenn ich ein Auto habe, parke ich in einer Nebenstraße vor der Tür und lasse den Reifenwechsel woanders machen", haue ich lachend raus.

Viktor findet das einerseits urkomisch, er lacht herzhaft, andererseits durchbohrt er mich dann mit seinem Blick.

„Wenn ich dich vorwarnen darf: Kilian wird dir den Autoschlüssel wegnehmen und dich zur Sau machen, wenn du das machst. Aber probiere das ruhig aus", sagt er und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.

Allein für die Reaktion und den Blick würde ich das gerne sehen, aber mal schauen, ob das überhaupt so weit kommen wird.

Viktor geht nun an den Kofferraum und holt die drei Taschen hervor, von denen ich immer noch keine tragen darf. So führt er mich dann zu dem Aufzug, der vom Innenleben schon so aussieht, als wohnen hier Leute, durch deren Adern pures Gold fließt. Im Aufzug steckt Viktor einen Schlüssel neben die Bedienelemente, dann leuchten die Knöpfe daneben auf.

Verbunden mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt