Kapitel 5: Noch mehr kreative Lösungen

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Mir fällt wirklich nichts mehr ein, was ich diesem Mann sagen kann. Er ist wirklich so viel mehr, als ich. Und ich habe wirklich verdammt viele Fragen, die ich alle sehr gerne stellen will.

Ich behalte aber sämtliche Fragen für mich, denn ich bin mir absolut sicher, dass das zwischen uns nicht lange hält.

Seelenverbindung hin oder her.

Und ich muss nun zur Arbeit, dieses Attest von Viktor werde ich da auf keinen Fall abgeben. Ich habe nun aber erste Ideen, wie ich Viktor loswerde. Das hat nun mal keine Zukunft und es ist besser, wenn alle Beteiligten das eher früher, als später akzeptieren.

„Musst du dann nicht auch zur Arbeit?", hake ich nach.

Die Frage steht auf der Liste der vielen Fragen, also erwarte ich nun gespannt eine Antwort.

„Ich behandle selbst kaum noch die Patienten, ich übernehme überwiegend die Organisation. Das kann ich auch von meinem Dienst Laptop und meinem Telefon von hier aus machen", erläutert er mit einem Lächeln.

„Lässt du dann auch Menschen verschwinden, um die leer zu trinken?", platzt es aus mir heraus.

Viktor kann sich nicht beherrschen, er muss bei der Frage wirklich herzhaft lachen. Danach wirft er mir aber einen fast schon liebevollen Blick zu, weil ich so unwissend bin.

Noch.

„Nein, die Patienten meiner Klinik sind allesamt Vampire. Menschen lasse ich an meiner Zweigstelle behandeln, da arbeiten überwiegend nur Menschen", erklärt er.

Dieser Mann ist wirklich hoch spannend, ich muss also wirklich kreativ werden. Fürs Erste gehe ich nun aber erstmal zur Kaffeemaschine und lege eine Kapsel dort ein. Ich werde auf die Schnelle noch einen kleinen Kaffee trinken, sonst kann man mich vergessen.

Kurz darauf sitze ich mit meiner Tasse dort und auch Viktor gesellt sich dazu. Das Attest liegt immer noch wie eine Drohung auf dem Tresen.

Sekunde, da stand mein Geburtsdatum.

Und ja, am 24.12 Geburtstag zu haben hat Vor- und Nachteile. Meine Eltern haben mir dann doppelt Geschenke gegeben, auch dann noch, als sie sich getrennt haben.

„Krankenkassenkarte", sagt Viktor wohlwissend, noch bevor ich meine Frage stelle.

Er braucht es mir nicht erklären, ich weiß auch so, dass er meiner Intuition über diese Seelenverbindung folgen konnte. Das ist echt unheimlich, aber auch ziemlich faszinierend. Ich will echt mehr darüber wissen, aber das geht nicht. Am Ende komme ich nicht vom ihm los und falle dann tiefer, als jetzt schon.

Seelenruhig nippt er an seiner Tasse Kaffee und ich zergrübele mir den Kopf, wie ich den Zug jetzt noch bekommen soll.

„Ich würde schnell eine Dusche nehmen, wenn das in Ordnung ist. Du kannst auch mitkommen, wenn du den Abstand nicht aushältst", bietet Viktor dann mit einem Lächeln an.

Ah, darum stand er vor der Tür des Badezimmers. Ich war schon verwundert, warum kein schlechtes Gefühl wegen der Entfernung eingetreten ist.

Dann kommt mir die zündende Idee!

„Mach ruhig, ich trinke weiter meinen Kaffee. Nach der Dusche wirst du in den Baumarkt fahren und diese Tür reparieren, mir egal, wie du das anstellst", haue ich raus. Mein Finger zeigt dabei mit strengem Blick auf die kaputte Tür.

Auch das muss ich nicht vorspielen, weil ich das innerlich sehr fühle als Forderung. Mein eigentlicher Plan ist aber ein anderer!

Viktor lächelt nun, nickt und greift seine Tasche, um damit dann in meinem Bad zu verschwinden. Das ist mein Stichwort und der Beginn meines Plans.

Verbunden mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt