„Sekunde, du wohnst mit deinem Traummann von Arzt zusammen und sagst mir das nicht?", will Klara nun wissen.
„Komm bitte erstmal rein", erwidere ich und muss mich echt zusammennehmen.
Das tut Klara und sie stellt ihre Schuhe fein säuberlich neben meine. Dann folgt sie mir auch mit sparsamen Blick in unsere offene Wohnküche, wo sie sich umsieht, als wäre das hier reine Verarschung.
„Ist er da?", fragt Klara dann ganz leise direkt neben mir.
Da springt das Radar meiner besten Freundin sofort an.
„Er hat heute Dienst und ist in Hamburg", verrate ich, obwohl das nicht stimmt.
Viktor ist in seinem Home Office Zimmer und wird nebenbei seinem Hobby nachgehen. Was streng genommen auch Arbeit ist, aber er liebt seine wissenschaftlichen Studien nun mal. Und wenn ich schon mal lange beschäftigt sein werde, hat Viktor alle Zeit der Welt dafür. Zumindest für heute Abend.
„Leni, du machst mich fertig. Ich will echt alle Details wissen! Und wehe du verschweigst mir noch was!", platzt es dann aus ihr heraus.
Ich nicke grinsend und überlege schon, wie ich die große Geschichte nun aufziehe, dann kommt sie mir aber schon zuvor.
„Zeigst du mir die Wohnung?", fragt Klara dann neugierig.
Wieder nicke ich und nehme meine beste Freundin dann auf eine exklusive Roomtour mit. Wir beginnen im Flur beim Eingang, gehen dann zum Schlafzimmer und dem geräumigen Bad, bei dem Klara echt ungläubig guckt. Sie sagt nichts, aber auch sie sieht, dass Viktor nicht gerade arm ist. Dann gehen wir über den Wohnbereich, wo wir auch noch kurz gucken, in mein Zimmer. Dort bestaunt Klara meine Bücherecke und meine Technik, die Kilian bald mal wieder einer technischen Wartung unterziehen will. Alle Viertel Jahre will er einen Check durchführen, Updates und so weiter.
Beim letzten Raum zeige ich auf die geschlossene Tür und stelle ihr das als Viktors Büro vor. Klara war aber noch nie ein Mensch der Zurückhaltung, weshalb sie einfach die Tür aufmacht und hineingeht. Laut meiner Aussage ist er ja nicht hier, also hat sie auch keine Scham zu schnüffeln.
Und sie ist meine beste Freundin, als ob ich sie jemals verraten würde.
Nur ist das hier anders.
In aller Ruhe zeige ich ihr dann Viktors Raum, von den ganzen medizinischen Sachen ist sie aber am meisten fasziniert. Sie geht sogar einfach an ein Bücherregal und blättert vorsichtig in den Büchern herum, die für mich eher reine Langeweile ausstrahlen. Für Klara auch, weshalb sie die Bücher zurückstellt und dann in Viktors Hobbyecke schaut.
„Sein Beruf ist Arzt und sein Hobby auch?", fragt sie dann amüsiert.
Ich nicke mit einem Schmunzeln und blicke auf den leeren Platz seiner Studienecke, weil Viktor sich während Klaras neugieriger Schnüffelei solange auf dem Balkon versteckt. Natürlich hat er das bemerkt, ich habe ihn bei der Vorstellung des Plans aber schon vorgewarnt.
Schließlich gehen Klara und ich zurück in den Wohnbereich, die Tür zu seinem Büro mache ich aber unauffällig zu. Beinahe fühle ich mich schlecht dabei, meine beste Freundin so zu hintergehen, aber es ist das Beste für sie. So kommt sie mir so nah wie möglich, hat aber noch den Abstand, um weiter ein unschuldiger Mensch zu sein.
„Wie viel Miete zahlt ihr hier so? Das kann der Arzt dann aber doch locker alleine bezahlen, oder?", will Klara schamlos wissen.
Habe ich schon mal erwähnt, dass Klara keine Hemmungen hat?
Ich nenne ihr den stolzen Kaufpreis von 422.000 €, bei dem sie mich mit offenem Mund anstarrt. Und dann geht es los, der Mädelsabend steht vor der Tür und Klara hat eine große Menge an Fragen. Ich beantworte ihr bei ein paar selbst gemachten Cocktails alle möglichen neugierigen Dinge zu Viktor und meinem neuen Leben hier, betone aber immer wieder einen entscheidenden Fakt:
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Verbunden mit einem Vampir
FantasyBis zu diesem Augenblick im Einkaufsladen nahm Leni an, Vampire seien nur Erfindungen des menschlichen Einfallsreichtums. An genau diesem Abend wurde sie dann eines Besseren belehrt. Was Leni noch nicht weiß: Der Mann, mit dem sie zusammenstößt, hei...