Es dauert genau 5 Minuten bis ich wieder ins Wohnzimmer gerannt komme, mein Handy panisch vom Tisch nehme und darauf starre. Das Ticken des Sekundenzeigers scheint zu stehen als ich doch tatsächlich bereits eine Antwort von Noah habe. Ich selber kann es kaum fassen und ich traue meinen Augen kaum. Mit zitternden Händen öffne ich die Nachricht und somit auch seiner Zusage. Obwohl man ganz genau herauslesen kann, dass er sichtlich irritiert ist, sagt er zu. Ein riesen Stein fällt von meinem Herzen, dabei habe ich dieses Treffen ja nicht einmal absichtlich angefragt. Ich wüsste nicht einmal wozu es überhaupt gut sein sollte. Doch absagen kann ich jetzt ja schlecht. Immerhin hab ich ihn gefragt. Etwas unbeholfen frage ich ihn wo denn überhaupt und als er doch tatsächlich einen Ort nennt, bin ich doch etwas erleichtert. Ich ziehe meine Schuhe und Jacke an und bin auch schon im nächsten Moment aus der Haustüre draußen.
Noah hat den Park im Stadtzentrum vorgeschlagen, in dem ich früher immer mit meinem besten Freund war. Somit hat dieser Park eigentlich nur schlechte Erinnerungen für mich. Vor allem wenn ich daran denke, was genau wir in diesem Park getan haben und vor allem auch mit wem. Trotz all dem fühle ich mich auch irgendwie wieder bereit in den Park zu gehen. Irgendwann muss man ja auch seine schlechten und alten Erinnerungen übergehen. Etwas fragwürdig ist dann allerdings schon, ob es so eine gute Idee ist, mit jemandem dort hin zu gehen, der einer anderen Person sehr ähnlich sieht, die unter anderem für die schlechten Erinnerungen an den Park verantwortlich ist.
Ich verstecke meine Hände noch tiefer in meinen Taschen als ich den Park betrete und auch bereits Noah erspähe. Der Park ist leer. Bis auf Noah, welcher ganz alleine und unbeholfen am Teich auf einer Bank sitzt und aufs Wasser starrt. Im Sommer sind hier immer viele Enten, mit denen wir früher immer gerne viel Unfug angestellt haben. Einen Augenblick überlege ich, ob ich nicht wieder umdrehen sollte, doch an Noahs nachdenklichen Gesicht fällt es mir schwer, ihn hier wieder alleine zu lassen. Dennoch beginnen meine Füße langsamer zu werden. Ich bekomme weiche Knie und mein Herz beginnt plötzlich zu Rasen. Diese Symptome sind mir noch nicht so geläufig und er recht nicht bei Noah. Bereits bevor ich die Bank erreicht habe dreht Noah seinen Kopf in meine Richtung. Vermutlich hat er meine Schritte gehört. Es sieht sogar fast so aus, als hätte er kurz gelächelt oder wenigstens innerlich.
"Hey", sage ich knapp und schließe meine Lippen daraufhin auch direkt wieder.
"Hey", erwidert Noah und schaut mich etwas komisch an. Wir blicken einander einige Zeit in die Augen, bis ich meinen Blick abwende.
"Setz dich doch", läft Noah mich ein, als er bemerkt, dass ich ihm nicht weiter in die Augen blicken kann. Still setze ich mich zu ihm auf die Bank, auf der er extra etwas Platz für mich gemacht habe. Wir blicken beide auf den Teich. Keiner sagt etwas und irgendwie fühlt sich das hier extrem gestellt und gezwungen an.
DU LIEST GERADE
Das Leuchten des Mondes (BoyxBoy)
RandomNiklas glaubt er hat den Verstand verloren, als er sich immer mehr mit dem fiktiven Hauptdarsteller eines Buches vergleichen kann, doch was genau hat der ruhige Noah in seiner Klasse plötzlich mit ihm und weshalb bekommt er jedes Mal ein Déjà-vu, we...