Das Leuchten des Mondes (BoyxBoy)

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Vor mir sitzt leider nicht Noah, was ich aber allerdings auch direkt an dem Küssen erkennt habe. Gebannt kreuzen sich die Blicke von mir und Julia. Mir fehlen die Worte und ich habe angst, dass ich mich in der Person auch täuschen kann, weil ich so viel erkenne die ein Brillenträger ohne Brille. Vermutlich scheint sie meine Stille als eine Art Zeichen zu sehen, weshalb sie direkt erneut ihre Lippen auf meine presst. Gewollt schubse ich sie etwas von mir: "Ich möchte das nicht."
"Was möchtest du nicht?", sagt sie in einer verführerischen Stimme und greift mit ihren Händen bereits wieder mein Gesicht. Erneut schlage ich diese von mir weg: "Lass das, ich liebe nur..."
Mitten in meinem Satz halte ich inne. Fast wäre der Name über meine Lippen gehuscht, fast hätte ich mir selber den Beweis gegeben, dass ich wirklich mehr für ihn empfinde, als ich mir selber zugeben möchte. Beinahe hätte ich Julia gesagt, dass ich eigentlich auf einen Jungen stehe. Undzwar nicht nur irgendeinen, sondern Noah. Noah, der nicht mehr in unsere Klasse geht und Noah, der nie wirklich Anschluss gefunden hat. Ich möchte es ja selber nicht wahr haben, ich lüge mich nur selber an. Es fühlt sich in meinem Kopf sogar besser an, immer noch zu sagen, dass ich Sarah liebe. Und nur sie. Mein Kopf raucht und ich blicke gedankenverloren an Julia vorbei.
"Hast du eine Freundin?", fragt diese fassungslos. Langsam schüttele ich meinen Kopf. 
"Nein, eine Freundin habe ich ganz sicher nicht."
Ich fühle mich nüchtern wie noch nie zuvor diesen Tag und stehe auch direkt vom Sofa auf.
"Danke für die Party, aber ich muss noch wo hin."
Ohne mich von Yannick und Alex zu verabschieden schnappe ich meine Schuhe und Jacke und verlasse das Haus. Ich muss erstmal einen klaren Kopf bekommen und meine Gedanken ordnen. Und sollte ich das geschafft haben, dann ist Noah der Erste, der davon erfahren wird und sicher nicht Julia oder sonst einer aus der Klasse.