Als ich realisiere, was gerade passiert, ist es bereits zu spät. Meine Mutter stieg schon aus dem Auto, während ich immer noch in Noahs Armen liege. Mir rutscht mein Herz in die Hose. Ich weiß nicht, wie meine Mutter reagieren wird, ich weiß nicht, wie sie zu gleichgeschlechtlichen steht und erst recht nicht, wenn e sich hierbei um ihren eigenen Sohn handelt.
„Komm Niklas, es gibt Abendessen."
Ohne uns wirklich anzuschauen läuft sie zur Tür und schließt diese auf. Etwas verdutzt löse ich mich von Noah und laufe langsam meiner Mutter entgegen, welche uns immer noch keines Blickes gewürdigt hat. Als ich durch die Türe gehe, werfe ich Noah noch einen letzten Blick zu. Nun steht er da wieder ganz alleine. Richtig verloren. Er versucht zu grinsen, schafft es allerdings nicht so wirklich.
„Gute Nacht, Noah", wünscht meine Mutter Noah leise, als sie hinter mir die Tür schließt und ihn zum ersten Mal ansieht. Ich meine noch vernehmen zu können, dass auch er ihr eine gute Nacht wünscht und sogar sie beim Vornamen nennt, doch das habe ich mir sicher eingebildet. Ohne ein Wort zu sagen laufen wir in die Küche. Dort beginnt meine Mutter damit das Abendessen zu kochen, während ich schweigend auf einem Stuhl am Tisch platz nehme. Irgendwie ist die Situation gerade unangenehm. Ich weiß nicht, wie sie gerade fühlt oder was sie gerade denkt. Außerdem weiß ich nicht, ob ich sie ansprechen soll. Ich weiß nicht, was ich dann sagt oder was genau sie eigentlich gesehen hat. Stattdessen schweige ich lieber, was vermutlich auch das Beste ist.
Wir essen ebenfalls schweigend und als ich unsere Teller in die Spülmaschine räume bedankt sie sich nicht einmal. Ich sehe das als ein Zeichen, dass ich gehen soll.
„Niklas. Warte mal."
Mit einer Hand hält mich meine Mutter fest, ehe ich aus der Küche gehen konnte. Verwundert blicke ich in ihr verkrampftes Gesicht. Man sieht direkt, dass sie etwas auf dem Herzen hat.
„Bitte steigere dich nicht so hinein wie das letzte Mal, ja?"
Mein Herz setzt für einen kurzen Moment aus und ich muss schlucken. Ich nicke sachte und entferne mich dann leicht aus dem Griff meiner Mutter, der eh mit der Zeit schwächer wurde. Ohne etwas zu antworten verlasse ich den Raum und gehe direkt in mein Zimmer. Ich weiß gerade gar nicht, was ich mit dieser Bitte anfangen soll.
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Das Leuchten des Mondes (BoyxBoy)
RandomNiklas glaubt er hat den Verstand verloren, als er sich immer mehr mit dem fiktiven Hauptdarsteller eines Buches vergleichen kann, doch was genau hat der ruhige Noah in seiner Klasse plötzlich mit ihm und weshalb bekommt er jedes Mal ein Déjà-vu, we...