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Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich liege still in meinem Bett, lausche den Geräuschen der Natur, so weit sie in mein Zimmer dringen und denke über alles nach. Was mit Sarah war, die komische Situation zu Noah momentan, über meinen Vater, der jetzt wegen mir meine Mutter verurteilt. Mal wieder fühle ich mich so fehl am Platz. Ich kann es gar nicht anders beschreiben. Wieso bin ich da, wo ich bin. Wieso bin ich überhaupt? Ich habe es gar nicht verdient. Mal wieder plagen mich meine schlechten Gedanken, von denen ich einfach nicht mehr los komme. Zwischendurch bekomme ich mit, wie meine Mutter das Haus verlässt. Wie sie wieder kommt höre ich allerdings nicht. Es ist schon spät, da beschließe ich mein Handy erneut in die Hand zu nehmen und wenigstens mal die Nachrichten zu lesen. Neben Noahs Nachrichten habe ich sogar noch einige von Yannick und Alex, welche mich sogar ein wenig erfreuen und für mich um einiges interessanter sind als die von Noah. Eigentlich finde ich es sogar recht süß, dass sich die beiden nach mit erkunden. Sie wollen wissen wie es mir geht und warum ich nicht da war. Es zaubert mir sogar ein Lächeln auf die Lippen, so sehr, dass ich mich sogar dazu beschließe ihnen zu antworten. Schnell schreibe ich, dass es mir heute nicht so gut ginge und sie sich keine Sorgen machen müssen, da es wirklich nichts Großes ist. Zwar ist das auch nur wieder die halbe Wahrheit, doch ihnen alles zu erzählen schaffe ich gerade nicht und das wäre auch zu viel auf einmal. Irgendwann werde ich sie in Ruhe darüber aufklären, wieso genau was passiert und vor allem werde ich ihnen von Sarah erzählen. Als ich die Gruppe schließe muss ich jedoch schlucken und meine Stimmung fällt wieder auf den Nullpunkt. 17 Nachrichten von Noah. Ich glaube so viel hat er noch nicht einmal in unsere Klassengruppe geschrieben und etwas frage ich mich auch, ob er jemals so viel mit einer Person geschrieben hat. Etwas widerwillig drücke ich auf die ungelesenen Textnachrichten und wünsche mir im nächsten Moment, es doch nicht getan zu haben. Er will sich erneut treffen, darüber reden, mir einiges erklären. Ich weiß nicht, wie ich dem Ganzen entgegen blicken soll. Einerseits weiß ich selber, dass Sarah mich mochte, aber anderereseits habe ich nun doch etwas angst, dass Noah doch die Wahrheit geschrieben hat. Dass es da doch noch ein Geheimnis gibt. Ein Geheimnis, das ich nicht kennen möchte, weil es mich noch mehr verletzen würde als das Thema Sarah eh schon. Ich beschließe einfach nicht zu antworten. Ohne Antwort können wir uns auch nicht treffen, auch wenn ich es wohl kaum komplett umgehen kann, ihn wieder in der Schule zu treffen. 

Das Leuchten des Mondes (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt