Zuhause angekommen legen mich die zwei direkt ins Bett, bringen mir Tee und schließen die Jalousien. Ich bedanke mich bei den beiden und kuschele mich in meine Decke. Sie bleiben noch eine Zeit in meinem Zimmer um nach mir zu schauen, doch irgendwann höre ich, wie sie mein Zimmer verlassen. Kurz darauf schlafe ich auch ein.
„Was soll das Ganze? Wie kommst du auf so einen Blödsinn?"
„Aber.. Aber wir lieben uns doch!"
„Ach was! Hör auf dir selber so einen Schwachsinn einzureden."
„Das ist kein Schwachsinn!"
„Du bemerkst es ja nicht mal selber... weißt du was? Bis du deinen Verstand wieder hast bleibst du hier."
„Was soll denn das?! Du kannst mich nicht einsperren!"
„Und wie ich das kann! Und noch was. Ich warne dich nur einmal. Solltest du dich noch einmal mit ihr treffen, dann bin ich weg."
„Aber Papa..."
„Nein, so etwas nenne ich nicht meinen Sohn!"
Verwirrt wache ich auf. Schon wieder hatte ich einen komischen Traum. Die Situation kommt mir so bekannt vor, allerdings ist sie ganz weit weg. Ich kann nicht zwischen Wahrheit und Traum unterscheiden. Ich nehme einen Schluck von meinem Tee und beschließe diesen Traum zu vergessen. Entschlossen stehe ich auf, gehe aus meinem Zimmer und will gerade die Treppe hinunter laufen, als ich Stimmen höre.
„Tut mir leid, dass ich erst jetzt komme."
Diese Stimme kann ich ganz eindeutig zuordnen. Meine Mutter ist wohl schon früher zuhause als sonst.
„Wir sind ja froh, dass du überhaupt so schnell kommen konntest."
Ich zucke kurz zusammen. Es klingt wie Alex, doch ich wüsste nicht, warum die zwei noch da sein sollten.
„Ich danke euch, es stört mich ja selber, dass ich so wenig Zeit für ihn habe. Wärt ihr nicht gewesen, dann hätte ich das ja gar nicht mitbekommen", bedankt sich meine Mutter stürmisch.
„Wir machen uns ja selber Sorgen um ihn, vor allem in letzter Zeit. Wir haben das Gefühl, es wird wieder schlimmer."
Dieses mal spricht eindeutig Yannick. Ich wusste gar nicht, dass die zwei sich so gut mit meiner Mutter verstehen.
„Ja, das habe ich auch. Gestern... da stand einfach Noah vor unserer Tür."
Es wird eine Zeit lang still.
„Wie genau stand er vor der Tür?"
„Ich habe es leider nicht ganz mitbekommen. Ich kam gerade von der Arbeit, da war er bereits da, sie standen sich umarmend in der Einfahrt."
Ich zucke kurz selber zusammen. Es aus dem Mund meiner Mutter zu hören ist echt komisch.
„Und dann?!"
„Dann ist er gegangen. Ich meinte zu Niklas, er soll reinkommen. Ich war einfach überfordert. Ich dachte eigentlich das wäre jetzt alles geklärt."
Wieder Stille.
„Vielleicht sollten wir noch einmal mit seinen Eltern reden. Sie meinten ja selber, dass sie nur das Beste für Noah wollen."
Erneut Stille.
„Ich glaube ein Gespräch würde da Klarheit verschaffen. Vielleicht wussten sie selber nicht, dass Noah gegangen ist."
„Ich setze mich morgen mit ihnen in Kontakt. Den Doktor rufe ich lieber auch nochmal an. Dann kann ich Niklas zu ihm bringen, solange ich mit Noahs Eltern rede"
„Das ist eine gute Idee."
Ich bin überfordert von diesem Gespräch. Leicht taumelnd gehe ich zurück in mein Zimmer. Das war alles geplant. Meine Mutter hat mit Noahs Eltern besprochen, dass wir uns nicht mehr sehen. Und Noah wusste davon Bescheid! Warum sagt er mir das nicht? Ich weiß gerade nicht, auf wen ich enttäuschter sein soll. Verwirrt lege ich mich wieder ins Bett und schlafe kurz darauf wieder ein.
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Das Leuchten des Mondes (BoyxBoy)
RandomNiklas glaubt er hat den Verstand verloren, als er sich immer mehr mit dem fiktiven Hauptdarsteller eines Buches vergleichen kann, doch was genau hat der ruhige Noah in seiner Klasse plötzlich mit ihm und weshalb bekommt er jedes Mal ein Déjà-vu, we...