Eigentlich dachte ich, dass nun alles wieder gut sei, doch Noah fehlt am nächsten Tag erneut in der Schule. Dabei kam ich sogar mit vollem Elan in die Schule. Habe mich sogar gefreut, Noah wieder zu sehen. Ich versuche mir noch einzureden, dass er erst zu der zweiten Stunde kommt. Doch sein Platz bleibt leer. Ich merke, wie sich mein Bauch über den Vormittag immer weiter zusammen zieht. Als würde etwas fehlen. Gedankverloren verbringe ich den Vormittag und bin umso überraschter, als Julia auf einmal nach der Stunde vor meinem Tisch steht.
"Hallo, Niklas", haucht sie schon fast und schaut mir dabei leicht schüchtern in die Augen. Zuerst realisiere ich nicht, dass sie mich meint, doch dann grüße ich sie ebenfalls mit einem halbherzigen Hallo.
"Ich wollte dich fragen, ob du heute vielleicht schon etwas vor hast?", fragt sie immer noch sehr leise, legt dabei ihre linke Hand auf ihren rechten Arm und wird sogar leicht rot. Mir fehlen im ersten Moment die Worte. Julia. Das Mädchen, mit dem ich noch nie so wirklich ein Wort gewechselt habe. Das Mädchen, bei dem ich immer dachte, dass sie mich nicht einmal wirklich bemerkt. Genau sie spricht mich gerade an.
"Wir könnten uns ja treffen und ein bisschen reden, oder Eis essen gehen", redet sie weiter, als sie bemerkt, dass ich nicht antworte. Ich denke kurz nach. Eigentlich habe ich heute nichts vor, zuhause wäre ich eh nur alleine und vielleicht ist es sogar besser, wenn mich meine Mutter nicht wieder zu einem spontanen Termin zieht.
"Ja klar, wieso nicht", gebe ich von mir, wenn auch nur halb so überzeugt wie ich selber gerne klingen würde. Julias Miene hellt sich sofort auf: "Super, ich würde nämlich echt gerne noch deine Meinung zu 'Das Leuchten des Mondes' wissen."
Von dem einen zum anderen Augenblick halte ich in meiner Bewegung inne. Sogar meine Atmung vernachlässige ich einen Moment. Ich kann nicht anders als meinen Blick anzuwenden.
"Ich glaube, ich habe heute doch einen Termin, tut mir leid", lüge ich schnell und stecke meine restlichen Sachen in meine Tasche, dann stehe ich auf und husche ohne sie erneut anzuschauen an ihr vorbei aus der Türe. Mein Herz sticht ganz komisch und ich muss bei jedem Atemzug nach Luft schnappen. Meine Schritte werden immer schneller und als ich vor der Schule stehe, muss ich erst einmal kurz verschnaufen. Mein Verhalten ihr gegenüber tut mir natürlich leid, aber das ist gerade das Letzte über das ich mit anderen sprechen möchte. Sie wissen ja gar nichts darüber. Sie haben alle keine Ahnung. Wie es in Wirklichkeit ist und vor allem, dass diese Geschichte keineswegs erfunden ist.
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Das Leuchten des Mondes (BoyxBoy)
RandomNiklas glaubt er hat den Verstand verloren, als er sich immer mehr mit dem fiktiven Hauptdarsteller eines Buches vergleichen kann, doch was genau hat der ruhige Noah in seiner Klasse plötzlich mit ihm und weshalb bekommt er jedes Mal ein Déjà-vu, we...