Den restlichen Morgen stehe ich neben mir. Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren, falle immer in Gedanken ab und frage mich die ganze Zeit, was genau Noah mit mir bereden will. Was genau er erklären will und vor allem wie genau er es anstellen will, dass ich ihm glaube. Meine Zweifel ändern sich auch nicht, als ich zuhause ankomme und mein Mittagessen anstarre. Ich bekomme keinen Bissen herunter und muss dabei an meine Mutter denken, die mir dabei unglaublich leid tut, weil sie extra für mich gekocht hat und ich es schlussendlich gar nicht esse. Lustlos steche ich mit meiner Gabel im Teller herum, damit es wenigstens so aussieht, als hätte ich etwas gegessen. Die Zeit kriecht und innerhalb von fünf Minuten blicke ich sicher 100 Mal auf mein Handy, um auch keine Nachricht von Noah zu verpassen. Doch er schreibt nicht. Er war doch so darauf aus, dass ich zu ihm komme, dass wir reden. Vermutlich mache ich mir auch einfach wieder zu viele Gedanken. Ich beschließe einen Spaziergang zu machen, um auf andere Gedanken zu kommen und bin schon dabei, meine Schuhe anzuziehen, als auf einmal die Haustüre aufgeht.
"Niklas? Du ziehst dich ja schon an, dann können wir ja direkt gehen", begrüßt mich meine Mutter und schaut mich leicht überrascht an. Ahnungslos blicke ich sie von unten herauf an.
"Du hast heute wieder einen Termin beim Arzt", sagt sie nur knapp, als sie bemerkt, dass ich keine Ahnung habe, worum es geht. Ich muss mir ein Stöhnen verkneifen. Das schon wieder.
"Wieso denn?" Meine Laune wird nur noch schlimmer als zuvor.
"Ich wollte dir früher davon erzählen, aber ich wollte dich auch nicht noch mehr belasten. Du warst die letzten Tage so niedergeschlagen. Ich wäre ja früher gekommen um mit dir zu essen, doch auf der Arbeit ist leider gerade so viel los, ich konnte nicht früher gehen."
Ohne mich zu widersetzen steige ich in das Auto meiner Mutter und bin noch nicht einmal traurig, dass ich heute doch nicht zu Noah kann. Im Gegenteil. Ich bin sogar froh darüber, denn so wirklich wollte ich dieses Treffen ja nicht. Zwar tut es mir leid, dass er nun vergeblich auf mich wartet, doch selbst das ist mir gerade ganz egal.
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Das Leuchten des Mondes (BoyxBoy)
RandomNiklas glaubt er hat den Verstand verloren, als er sich immer mehr mit dem fiktiven Hauptdarsteller eines Buches vergleichen kann, doch was genau hat der ruhige Noah in seiner Klasse plötzlich mit ihm und weshalb bekommt er jedes Mal ein Déjà-vu, we...