Das Leuchten des Mondes (BoyxBoy)

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Das Wochenende vergeht schnell. Noah lässt natürlich nicht von sich hören, allerdings gibt es ja auch kaum eine Möglichkeit, mein Handy ist immer noch kaputt und meine Mutter hat mir versprochen, es Dienstag zur Reparatur zu bringen. Auf meinem Laptop schaue ich beinahe stündlich, ob ein neues Kapitel geschrieben wurde, werde allerdings jedes Mal enttäuscht. Es fühlt sich ein wenig an wie zuvor, als Noah mich absichtlich ignorierte. Deshalb finde ich es auch nicht schlimm, dass das Wochenende vorbei ist und ich wieder in die Schule muss. So habe ich immerhin etwas zu tun und bin unter anderen Menschen, welche nicht Noah sind. Bereits beim Eintreten in den Klassenraum werde ich erwartet. Alex und Yannick beginnen zu strahlen, als sie mich sehen und drehen sich schon gespannt zu mir, als ich mich auf meinen Platz setze.
"Niklas, ich bin echt enttäuscht", ist das Erste, was Yannick zu mir sagt, trägt dabei aber ein großes Grinsen im Gesicht. Ich kneife meine Augenbrauen zusammen. 
"Wann wolltest du es uns denn sagen?", hakt Alex direkt nach und rückt mit seinem Stuhl etwas näher zu meinem Tisch.
"Wie? Was denn sagen?", frage ich verwirrt nach und suche in meinen Gedanken nach etwas, was darauf zutreffen könnte.
"Na dass du keine Jungfrau mehr bist."
Mein Herz setzt für einen kurzen Augenblick aus. Ich spüre, wie meine Wangen rot werden und ich schlechter Luft bekomme. Woher wissen sie das?
"Also stimmt es!", sagt Yannick triumphierend, zwar eher zu Alex, aber laut genug, dass es sicher die ganze Klasse hört. 
"Ich, ähm...", versuche ich etwas dazuzusagen, merke aber, wie mein Hals ganz trocken ist.
"Und wie war es?", will Yannick wissen und weitete seine Augen so sehr, dass sie beinahe aus seinem Kopf zu fallen drohen.
"Naja, tat schon etwas weh", gebe ich kleinlaut zu und kratze mich am Hinterkopf. Das ganze ist mir unendlich peinlich, "Aber woher wisst ihr überhaupt davon?"
"Das war doch klar, so lange wie ihr da alleine in dem Raum wart. Dachtest sicher das bemerkt keiner. Und dann warst du die nächsten Tage einfach nicht mehr erreichbar. Dachtest sicher, wir kommen nicht dahinter", redet Alex weiter und wirft Yannick dabei vielsagende Blicke zu, "Warte, wieso tat es weh? Hat sie dir etwa in den Schwanz gebissen?"
Alex und Yannick können sich ein lautes Lachen nur schwer verkneifen: "Oh Niklas, du tust mir leid, so etwas ist hart."
Doch ich kann nicht mit ihnen lachen. Stattdessen verstehe ich gerade gar nichts mehr: "Wer hat mich angeblich gebissen?"
Yannick hört für einen kurzen Moment auf mit dem Lachen und schaut mich verständnislos an.
"Hast du jetzt schon ihren Namen vergessen? Julia natürlich."
Erneut erstarre ich für einen Moment und mein Blick huscht schnell zu dem Platz, an dem Julia normalerweise sitzt. Sie ist heute nicht da.
"Julia? Wieso denn Julia, wir haben uns doch nur...", murmele ich, während ich noch immer auf ihren Platz gucke. 
"War da noch eine andere Person im Raum oder wie? Oder bist du doch noch Jungfrau und es kam zu nichts?", prustet Alex und atmet von dem ganzen Lachen kurz durch.
"Hä? Nein, aber wieso sollte ich mit Julia...", frage ich verständnislos und schaue wieder Alex und Yannick an, welche erneut Blicke austauschen.
"Aber... wenn nicht mit Julia, mit wem hast du dann geschlafen?"
Yannick zieht eine Augenbraue in die Höhe und versucht 1 und 1 zusammenzuzählen. 
"Mit Noah?", antworte ich noch immer etwas verwirrt und kann ihnen nicht ganz folgen. Sie waren doch bei dem Geständnis dabei. Sie wissen doch, dass ich Gefühle für ihn habe, sie wissen doch eigentlich, dass ich Julia nicht mag. Für einen Augenblick ist es komplett still. Die beiden schauen sich nicht an und sagen nichts. Sie starren einfach nur in mein Gesicht und so langsam wird mir das unangenehm. 
"Wie du hast mit...", beginnt Alex, bricht aber direkt wieder ab. Auch Yannick scheint es die Sprache verschlagen zu haben und als unsere Lehrerin in den Raum kommt, bleibt eh keine Zeit mehr für Fragen. Ich bekomme während dem Unterricht ein immer komischeres Gefühl im Magen und spüre die Blicke der beiden in meinem Rücken.