Kampf auf dem Fluss

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Kassi

Alles war ein einziges Chaos. Armina war verschwunden, Kili stöhnte irgendwo über mir und Ford hatte Mühe, sich gegen die vereinten Kräfte der Orks zu wehren. Pfeile flogen durch die Luft und Elben sprangen herum, als wären sie durchgeknallte Karnickel. Ich hatte keine Ahnung, was eigentlich abging.

Dennoch hackte ich wild auf jeden Ork in Reichweite ein und versuchte, einen Blick auf Kili zu werfen. Der Gedanke, dass er verletzt war, ließ mein Inneres beben. Gleichzeitig machte es mich wütend.

Wie kann er es wagen, sich einfach abschießen zu lassen? Kann er nicht besser aufpassen?

Unerwartet öffnete sich das Tor und der Fluss trieb uns weiter. Voller Angst sah ich mich um.

„Ford! Kili!", rief ich und hoffte, der Zwerg würde endlich auftauchen und es wäre nur ein Kratzer, den er abbekommen hatte.

Jemand brüllte etwas, das stark nach „Brokkoli" klang, dann stürzte ich den nächsten Wasserfall herab. Mein Magen hob sich und ich spürte, wie sich meine Kehle zuschnürte. Allerdings war das gar nicht so schlecht, sonst wäre das bisschen, was ich noch im Magen hatte, hochkant wieder rausgekommen.

Angespannt drehte ich den Hals, da brach direkt vor mir Armina durch die Wasseroberfläche. Sie schlug um sich und hustete, dann wirbelte sie herum und fluchte, als ein Ork neben ihr auftauchte und nach ihr griff.

„Armina!", rief Sia und eine mächtige Welle trug sie heran.

Was ist denn jetzt falsch?

Irritiert sah ich zu, wie sie in ihrem Fass von der Welle getragen wurde wie in einem Disneyfilm. Mit einem dumpfen Laut rammte sie den Ork, der unterging und Armina blieb alleine im Fluss strampelnd zurück und blickte ihr sichtlich überrascht hinterher.

„Was... ist denn mit dir... schiefgelaufen?", hustete sie.

Thorins Fass dümpelte an ihr vorbei und der Zwerg lehnte sich vor und ergriff Arminas Shirt. Immer noch Wasser spuckend hielt sie sich an seinem Fass fest und keuchte und hustete, während Thorin sie festhielt. Dann zog er sie hoch und mit einem protestierenden Schrei rutschte sie neben ihm ins Fass.

Mir klappte der Unterkiefer runter und für einen Moment vergaß ich, dass wir mitten in einem Fluss waren und von Orks gejagt wurden. Was war denn in Thorin gefahren?

Ich glaube, das ist nicht Thorin. Das ist einer dieser komischen Aliens aus Captain Marvel, die ihre Gestalt ändern können!

„Nimm deinen Ellbogen aus meinem Gesicht, sonst kann ich nicht sehen, wen ich gerade umbringe!", schimpfte Armina gedämpft, dann krachte ich gegen einen Felsen und wurde von ihnen weggetrieben.

Sia hatte unterdessen Spaß mit ihrer Fähigkeit. Während wir Stromschnelle um Stromschnelle nahmen und ich gefühlt den halben Fluss schluckte, surfte sie immer an der Oberfläche und stand halb in ihrem Fass. Entschlossen wirbelte sie mit den Händen durch die Luft und immer wieder schnellten Wellen in die Höhe und rissen die Orks von den Felsen, die uns folgten. Ford rannte uns unterdessen hinterher und griff jeden an, der uns zu nahe kam.

„Kannst du sie nicht einfach alle ertränken?", schrie ich über das Tosen des Wassers.

„So einfach ist das nicht!", brüllte Sia und mit einer lockeren Handbewegung schmetterte der Fluss eine Handvoll Orks gegen einen Baum.

Ehrlich, gerade beneide ich sie um ihre Gabe. Ich bin nämlich ganz schön nutzlos.

Ilka feuerte unterdessen Pfeil um Pfeil, während Finn sich wie ein ersoffenes Frettchen neben ihr duckte und aussah, als hätte er katastrophale Laune. Armina wirbelte ihre Waffe durch die Luft und lieferte sich gleichzeitig ein Wortgefecht mit Thorin, der sie in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkte. Sie saßen Rücken an Rücken in dem Fass und ich konnte mir vorstellen, wie unangenehm das für Armina sein musste.

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