Wasserachterbahn

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Ilka

Erleichterung und Freude erfüllten mich und ich grinste breit. Fili war mit einem Satz an meiner Seite, umklammerte die Gitterstäbe und beobachtete mit leuchtenden Augen den Hobbit, der verzweifelt versuchte alle zum Schweigen zu bringen, während er mit dem Schlüssel zu uns schlich.

„Haltet alle die Klappe oder wir lassen euch hier!", fauchte Finn verärgert und brachte den Korb näher.

Überrascht erkannte ich darin ein wenig Käse und Brot und sogar ein paar Scheiben Wurst. Zutiefst erleichtert strahlte ich Bilbo an, als er die Tür aufschloss. Glücklich fiel ich ihm um den Hals, worauf er rot anlief.

„Danke, Bilbo! Ich wusste, dass du es in dir hast!", rief ich aus und löste mich von ihm.

Stammelnd sah er mich an, als Sia neben mir aus der Zelle trat. Kassi war schon bei dem schlittenähnlichen Gefährt und sammelte das wenige zusammen, was sie finden konnte und was ihr gehörte.

„Das kann nicht alles sein! Wo sind unsere Sachen?", fragte Fili, als er einen Blick auf die Taschen warf.

Bilbo war inzwischen eine Zelle weiter und blickte entschuldigend über die Schulter. „Wir konnten nicht mehr finden."

„Hört auf zu jammern und beeilt euch! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit", drängte Finn mit gesträubtem Schwanzfell.

Er hat sich ganz schön gemacht. Von einem egoistischen jungen Studenten, der dauernd schlechte Laune hat und unendlich faul ist, zu einem entschlossenen, mutigen Mann.

Stolz sah ich zu dem Kater, als Fili leise meinen Namen rief. Schnell trat ich neben ihn und er reichte mir meinen Bogen und meine Tasche. Erfreut drückte ich Elloth-Aduial an mich und strich leicht über das grüne Holz.

Oh, es ist alles in Ordnung damit! Was ein Glück!

Endlich waren alle befreit und Finn sprang neben Bilbo und zischte uns an, ihnen zu folgen. Armina tauchte wie ein stummer Racheengel neben mir auf, ihre rote Wange versteckte sie nicht, obwohl die Zwerge ihr Blicke zuwarfen.

„Ist alles in Ordnung?", flüsterte ich ihr zu.

„Natürlich", erwiderte Armina, dann schob sie mich voran.

Fili nahm meine Hand und achtete nicht auf die leicht rosige Farbe meiner Wangen. Mit Armina dicht hinter mir zog er mich mit sich und ich war dankbar, dass er mir auf diese Weise Zuversicht und ein gewisses Gefühl von Sicherheit vermittelte. So hielt sich meine Angst in Grenzen.

Wir hasteten einige Gänge entlang, immerzu hinter Bilbo her. Schließlich stürzten wir in einen Raum voller Fässer und die Zwerge drehten sich im Kreis. Es gab keinen weiteren Ausgang.

„Du solltest uns nach draußen führen, nicht tiefer hinein!", zischte Dwalin und die anderen stimmten ihm wütend zu.

Voller Sorge warf ich einen Blick auf die beiden Elben, die in einer Ecke auf einen Tisch gelehnt schliefen. Allerdings sah es so aus, als würden sie nichts davon merken, dass eine Horde Gefangene direkt neben ihnen stand.

Wie sollen wir von hier aus fliehen?

„Haben wir eine falsche Abzweigung genommen?", flüsterte Sia, doch Bilbo schüttelte den Kopf.

Wild deutete er auf einige Fässer, die mitten auf dem Boden aufgestapelt waren, sodass die Öffnungen zur Seite wiesen. „Geht da rein, schnell!", zischte er drängend.

Sofort beschwerten sich die Zwerge und ich zuckte zusammen und drehte mich zu den schlafenden Elben um. Fili packte sanft meinen Arm und zog mich näher zu sich, während er Bilbo vorwurfsvoll anzischte.

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