Träume

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Weil ich es nicht abwarten kann und der Prolog etwas kurz ist... heute gibt's mal zwei Kapitel!

Armina

Träge lag ich auf einem Holzbrett. Die Bäume über mir rauschten, ein Stern blitzte am wolkenlosen, blauen Tageshimmel auf. Hohes Gras wiegte sich im Wind. Lächelnd schloss ich die Augen und fuhr mit der Hand über das raue Holz.

Moment mal, wie bin ich hierhin gekommen?

Irritiert setzte ich mich auf und schaute mich um. Ich befand mich auf einer sonnenbeschienen Lichtung mit hollywoodgrünem Gras, perfekten Blumen und genau der richtigen Temperatur. Die Bäume waren alle wunderschön und die Szenerie war so unwirklich, dass ich mich fragte, wie zum Teufel ich mir solche seltsamen Träume ausdenken konnte.

Was soll das denn? Ich bin kein Klischeemädel, das von Wiesen und Einhörnern träumt! Kann der Scheiß sich nicht in Luft auflösen oder so?

Genervt fuhr ich mir durch meine dunkelbraunen Haare, die zu den Spitzen hin fast blond waren. Zwar war es normal, dass meine Haare nach unten hin heller wurden, aber die Spitzen hatte ich blondiert. Der Plan war, sie danach leuchtend rot zu färben, aber mir hatten die Färbemittel nicht gefallen.

„Wo ist Jacky, die Mörderpuppe? Mal ehrlich, ich träume nicht von so 'nem Scheiß!", redete ich mit mir selbst.

Ein leichter Wind kam auf und trug ein großes, strahlend grünes Blatt zu mir. Es landete genau in meinem Schoß. Verwirrt hob ich das fünfzackige Blatt auf und drehte es hin und her.

„Schön. Und was soll das jetzt?", fragte ich laut.

Manche Welten brauchen Helden, die sie nicht haben. Manche Welten haben Helden, die sie nicht brauchen. Du bist eine der Fünf", säuselte eine Stimme.

Unbeeindruckt rollte ich mit den Augen.  „Ja, ist klar."

Sag mal, mein Unterbewusstsein hat wohl ein bisschen zu viel Marihuana geraucht.

🍁

„Armina, wach auf!"

Ruckartig fuhr ich hoch und sah mich mit weit aufgerissenen Augen um. Das kleine, vollgestopfte Zimmer meiner besten Freundin hatte ich dabei nicht bedacht. Mit dem Kopf prallte ich gegen ein provisorisch über mein Bett genageltes Brett, worauf eine von ihren Schneekugeln runterfiel und mich am Finger erwischte. Fluchend schüttelte ich die Hand und starrte wütend zu der Unruhestifterin auf.

„Was soll der Scheiß!", blaffte ich.

Ilka hatte sich über mich gebeugt und ihre durchdringenden, blauen Augen wirkten mal wieder total gruselig. Sie hatte wirklich das Glückslos gezogen mit einem zierlichen, perfekt ebenmäßigen Gesicht und leicht gelockten, blonden Haaren. Belustigt grinste sie mich an.

„Es gibt Frühstück", teilte sie mir mit.

Langsam schloss ich die Augen und atmete tief durch. Am liebsten hätte ich ihr ihre beschissene Schneekugel an den Kopf geworfen.

Ganz ruhig, Armina, ganz ruhig. Du wirfst sie weder aus dem Fenster, noch zündest du ihr Meerschweinchen an. Schön durchatmen.

„Das musstest du mir jetzt unbedingt sagen, nachdem ich vielleicht zwei Stunden geschlafen habe?! Ich hatte Nachtschicht, verdammt nochmal! Irgendwie muss ich mir ja mein Studium finanzieren! Du kannst dir dein Frühstück gerne in den Arsch schieben und mich schlafen lassen!", donnerte ich los und schleuderte die Schneekugel gegen die Wand, wo sie eine Delle hinterließ.

„Also willst du nicht frühstücken kommen? Ich sollte nur von Paps fragen", erklärte sie fröhlich und ließ sich von meiner impulsiven Reizbarkeit nicht einschüchtern.

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