Finn
Der Bürgermeister ließ uns alle einkleiden und natürlich bekamen wir unsere Waffen zurück, auch wenn ich sehen konnte, dass die Wachen besonders Eirien gerne behalten hätten. Darum war ich sehr froh, als ich endlich mein Schwert wieder an meiner Seite befestigte.
Die Zwerge wurden vollständig eingedeckt mit Rüstungen und Waffen und mir bot man das auch an, doch ich nahm nur gewöhnliche Kleidung an, zumindest nach Standard von Mittelerde. In den schweren Rüstungen dürfte ich mich kaum bewegen können. Die Mädels bekamen Kleider angeboten und es dauerte ganz schön lange, ehe Balin die Wachen überzeugte, dass sie ihre eigenen Waffen wieder bekamen und uns zum Berg begleiten würden. Sia und Ilka nahmen die Kleider an, Kassi und Armina allerdings nicht. Doch keine von ihnen wollte Rüstungen haben und nur Ilka nahm sich neue Pfeile aus den angebotenen Waffen.
Image ist alles für diesen Bürgermeister.
Der hatte ein Fest in aller Eile aufgesetzt und auch dem wohlhabenderen Volk geöffnet, doch als er Armina und Kassi ohne Kleid sah, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf. Er sandte seinen Berater Alfrid - der zufälligerweise genau der war, der uns bei unserer Ankunft fast in den See gekippt hatte - um den beiden gut zuzureden. Als er Armina durch seine sexistische Haltung beleidigte, redete sie fünf Minuten lang mit ihm und danach stürzte er mit hochrotem Kopf davon und ließ sich längere Zeit nicht mehr blicken.
Den Bürgermeister kümmerte das nicht mehr, als er genug Alkohol intus hatte. Die Zwerge amüsierten sich prächtig und Thorin und seine Neffen waren belagert von Frauen, was ich wirklich nicht verstehen konnte. Welche Frau wollte denn einen Mann, der ihr gerade mal bis zum Bauch reichte? Beziehungsweise bis zur Brust, wie es bei einigen der Fall war. Fili wehrte schließlich alle Versuche ab und hielt sich an Ilka, die daraufhin mit rosigen Wangen und wie auf Wolke Sieben neben ihm durch die Halle schwebte.
Doch ich freute mich für sie. Fili war ein guter Kerl und Armina schien ihn mittlerweile akzeptiert zu haben, auch wenn sie noch immer düster wirkte. Doch das war schwer einzuschätzen, denn irgendwie blickte sie schon den ganzen Abend so drein. Kassi dagegen hatte gesehen, wie Kili lachend mit den blöd grinsenden Frauen scherzte und beschlossen, ihn zu ignorieren. Jetzt war sie besoffen, kurz davor von irgendwelchen Männern begrapscht zu werden und allein Sia bewahrte sie vor Unannehmlichkeiten.
Seltsam, aber irgendwie habe ich gute Lust, Kili eine reinzuhauen. Was ist falsch bei mir?
Scheinbar war Kassi mir nach all der Zeit und all dem Ärger so wichtig wie damals und es machte mich sauer, dass sie offenbar einen Narren an Kili gefressen hatte und er ihr Hoffnungen machte mit seinem beschützerischen Verhalten, nur um jetzt mit Fremden zu flirten. Eigentlich sollte er sich verhalten wie Thorin, der nur sehr unwillig die Gesellschaft der geilen Weiber über sich ergehen ließ.
Nachdenklich beobachtete ich die Menge und nahm einen Schluck von meinem Alkohol. Armina saß neben mir in der Ecke und starrte gedankenverloren nach draußen, ohne auf die lüsternen Blicke der Männer in der Nähe zu achten.
„Ich glaube, der Typ da will was von dir. Der sieht gar nicht mal so scheiße aus wie alle anderen", stellte ich fest und deutete unauffällig auf einen Blonden, als Armina aufsah.
„Sehe ich so aus, als würde mich das interessieren?", fragte sie trocken und ich grinste sie an.
„Du solltest tanzen gehen. Es ist eine ganze Weile her, dass wir Spaß hatten und ich bin mir sicher, dass Sia sich freuen würde, wenn du eine Weile lang auf Kassi aufpasst."
„Ich bin kein Babysitter", schnaubte Armina, doch erhob sich trotzdem. „Ich sehe lieber mal nach Ilka. Fili braucht eine kleine Erinnerung."
„Erinnerung woran?", rief ich ihr nach und sie antwortete, ohne den Kopf zu wenden: „Dass ich ihm die Eier abschneide, wenn er etwas Dummes macht."
DU LIEST GERADE
five •Hobbit FF•
FanficManchmal braucht eine Welt Helden, die sie nicht hat. Manchmal hat eine Welt Helden, die sie nicht braucht. Aber warum zum Teufel schmeißt man uns dann einfach in eine andere Welt?! -- So ergeht es fünf jungen Menschen, die alle ganz normale Freunde...