Kassi
Wie hat Sia sich das denn bitte vorgestellt? Soll ich vielleicht durch Magie Vögel auftreiben?
Ford galoppierte durch die Gassen und ich schrie ihm gelegentlich Richtungsanweisungen zu. Dabei konzentrierte ich mich ganz auf meine neue Fähigkeit, Leben zu spüren. Vögel waren kleine Lichter im Vergleich zu Menschen und Orks, aber das hatte auch einen Nachteil. Sie gingen nämlich einfach in der schieren Masse unter.
Rutschend bremste Ford ab, als weiter unter uns eine gewaltige Meute Orks uns entdeckte und sofort brüllend und ihre Waffen schwenkten auf uns zu stürzten. Es waren weit und breit keine Verbündeten in Sicht, also wandte Ford sich um und tat einen mächtigen Satz auf das halb eingestürzte Dach eines Hauses. Dort zog er sich angestrengt knurrend nach oben.
„Kassi, wir müssen uns beeilen! Die Stadt wird überrannt und ich bin gerade nicht sehr nützlich!", rief er mir zu.
„Das weiß ich! Aber wo zum Teufel soll ich denn einen Vogel finden?", keuchte ich.
Da schienen die Valar oder das Glück mit zu Hilfe zu kommen, denn genau vor Fords Pfoten flatterte eine Schwalbe panisch auf. Sie musste sich in der Sicherheit ihres Nestes verkrochen haben, war aber durch uns aufgeschreckt worden.
Sofort schrie ich: „Halt, warte! Du da, Schwalbe!"
Der Vogel landete auf einem Dach neben dem, auf dem Ford kauerte. Unter uns begannen die Orks, sich an den eingefallenen Mauern hochzuziehen, um uns zu folgen. Sie waren nicht die besten Kletterer, aber sie würden uns bald erreichen.
„Es redet mit mir? Seit wann sprechen Menschen mit mir?", zwitscherte der Vogel nervös.
„Seit ich das halt kann! Hör zu, ich brauche deine Hilfe!", rief ich.
Ford drehte sich um und knurrte die Orks an. Uns blieb nicht viel Zeit und ich warf einen hektischen Blick nach unten. Mir war noch nicht klar, wie wir lebendig nach unten kommen sollten.
„Sammel alle Vögel ein, die du finden kannst. Fliegt über der Schlacht und berichtet mir alles, was ihr seht!", erklärte ich schnell der Schwalbe.
Die legte den Kopf auf die Seite. „Warum sollten wir dir helfen? Für uns bringt das nichts als Gefahr!"
Ungeduldig fauchte ich: „Glaubst du, die werden dich einfach zurück in den Nest kommen lassen? Nein, die holen vogelfressende Riesenspinnen und vergiften hier alles und dann kannst du einpacken! Außerdem bin ich eine der Fünf, verdammt noch mal! Ich bitte dich im Namen von Nessa und Vána um deine Hilfe!"
Die Schwalbe sah hinreichend beeindruckt aus. Zustimmend zwitscherte sie, dann warf sie sich in die Luft und schoss davon. Ich konnte nur hoffen, dass sie auch wirklich ihre Freunde überreden würde. Ich hatte keine Ahnung, wie zuverlässig Schwalben waren.
Einer der Orks erreichte unsere Höhe. Ford stieß ihn mit der Pfote wieder nach unten und erinnerte mich daran, dass wir schleunigst verschwinden sollten.
„Wie sollen wir hier weg?", rief ich.
Ford sah sich kurz um, dann sagte er knapp: „Halt dich fest."
Ähm, das klingt nach einem schlechten Plan. Einem gaaaanz schlechten Plan!
„Äh, Ford? Wir sind auf einem Dach. Was genau...", begann ich, dann kreischte ich panisch, als Ford mit einem Mal losrannte.
Er hetzte auf die äußere Kante des Daches zu und neben uns sah ich hinab auf den Boden. Der war ganz schön weit weg und prompt drehte sich mein Magen um. Mir wurde schlecht und ich presste mich dicht an den jungen Warg, der zielstrebig auf die Kante zuhielt. Noch immer schrie ich, ich konnte nichts dagegen machen.
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five •Hobbit FF•
FanficManchmal braucht eine Welt Helden, die sie nicht hat. Manchmal hat eine Welt Helden, die sie nicht braucht. Aber warum zum Teufel schmeißt man uns dann einfach in eine andere Welt?! -- So ergeht es fünf jungen Menschen, die alle ganz normale Freunde...