Kassi
„Armina!", japste ich und wollte zurück, wo sich jetzt vier Warge auf meine Freundin stürzten.
Meine Arme schmerzten, meine Beine waren schwer wie Blei und meine Lunge brannte, als hätte ich Schwefelsäure getrunken. Ford drückte sich an mich und wimmerte, aber ich konnte nur an den Wolf denken, der hinter uns gegen eine Übermacht kämpfte. Panik lähmte mich, aber alles in mir schrie danach, nicht ohne Armina zu verschwinden. Doch meine Angst war stärker und ich wehrte mich nicht, als Bofur mich mit sich zog.
Ein schrilles Jaulen ertönte hinter uns, ich riss den Kopf herum. Was ich sah, erstaunte mich. Armina wurde nicht zerfetzt, ganz im Gegenteil. Mit einem Tritt katapultierte sie einen Warg von sich, die anderen wichen zurück und mit einem Satz war sie auf den Beinen und folgte uns. Sie war vollkommen unversehrt.
Alter, wieso kann sie einfach alles? Sie schafft es sogar, gegen Warge zu kämpfen, ohne verletzt zu werden!
Die Valar hätten mir mehr schenken sollen als ein blödes Schwert, das gerade völlig nutzlos war. Selbst wenn ich Ford nicht tragen müsste, ich käme ja nicht mal mit der Waffe zurecht! Am liebsten hätte ich anhaltend geflucht, aber da sparte ich mir lieber meinen Atem.
Ein Grollen ließ mich aufschrecken und ich flog fast auf die Fresse, als direkt neben mir ein Warg auftauchte. Bofur verlor seinen Griff an mir und wurde langsamer, als ich abrupt anhielt.
„Kassi!", rief er und vorne drehten mehrere Zwerge den Kopf.
„Sitz! Platz!", herrschte ich den Warg an, der mich fast erreicht hatte.
Er wurde ein wenig langsamer, doch dann legte er die Ohren an und setzte zum Sprung an. Ich drückte Ford an mich und sah schon mein Ende kommen.
Verdammte Mistkacke, ey! Ich wollte definitiv nie von einem Riesenmutantenwolfarschloch gefressen werden!
Dann war Armina da und sprang dem Warg auf den Rücken. Mit einem Knurren, das meine Haare zu Berge stehen ließ, klammerte sie sich an den Schultern ihres Feindes fest und bekam sein Nackenfell zu packen. Jaulend wand der Warg sich, schnappte geifernd nach ihr und stürzte dann auf die Seite.
„Kassi!", schrie Kili, dann griff plötzlich ausgerechnet Thorin meinen Arm und zog mich mit.
Wir rannten weiter, in eine kleine Senke hinein. Doch die Warge hatten uns umzingelt und verlangsamten ihr Tempo. Hektisch drehte ich mich im Kreis, aber überall starrten uns hungrige Warge und hämische Orks an.
„Mama?", wimmerte Ford.
„Keine Angst, Süßer. Deine Verwandten wollen bloß spielen", antwortete ich halbherzig.
Dann griff einer der Warge an. Kilis Pfeil traf ihn im Kopf und er sackte zusammen. Den zweiten tötete Dwalin mit seiner Axt, der Dritte fiel durch Thorin, als er auf Fili zusprang. Der konnte sich nicht verteidigen, weil er immer noch Ilka trug. Ori beschoss die Warge und Orks mit einer Steinschleuder.
„Versuchs mal mit Goliath statt mit David!", rief ich ihm zu.
Dann sprang ich mit einem hohen Kreischen zur Seite, als ein Ork auf mich zu rannte. Balin gab ihm einen Denkzettel mithilfe seines Schwertes.
„Wo ist Gandalf?", brüllte Dwalin.
Ich sah mich um, aber es war keine Spur von dem Zauberer zu entdecken. Eigentlich glaubte ich nicht, dass er sich feige aus dem Staub gemacht hatte, aber wenn er eines seiner Gefühle hatte, dann konnte er überall sein. Unnützer Zauberer.
„Er hat uns im Stich gelassen!", wütete Thorin und drehte sich um.
Dabei übersah er den Warg, der hinter ihm auftauchte und sich auf ihn warf. Ich schrie warnend auf, aber Thorin war zu langsam. Der Warg warf ihn um, seine massigen Pfoten stemmten den Zwerg zu Boden und er machte sich bereit, ihm den Kopf abzureißen.
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five •Hobbit FF•
Fiksi PenggemarManchmal braucht eine Welt Helden, die sie nicht hat. Manchmal hat eine Welt Helden, die sie nicht braucht. Aber warum zum Teufel schmeißt man uns dann einfach in eine andere Welt?! -- So ergeht es fünf jungen Menschen, die alle ganz normale Freunde...