Armina
Ich wurde davon wach, dass sich etwas Spitzes unablässig in meine Seite bohrte und mir gar keine Ruhe mehr ließ. Murrend tastete ich mit geschlossenen Augen danach. Meine Hand fuhr raschelnd durch einige Blätter.
Blätter?
Langsam öffnete ich ein Auge und schaute direkt auf einen Mistkäfer, der vielleicht zwei Zentimeter vor meinem Auge saß und mich aus schwarzen Punktglubschern anstarrte.
Mit einem Aufschrei fuhr ich hoch und krabbelte ein Stück weit nach hinten. Innerhalb von Sekunden scannte ich meine Umgebung ab. Ich befand mich auf dem Boden in einem Wald, nicht weit entfernt schimmerte eine Wiese durch die Bäume und etwa einen Meter von mir entfernt lag Ilka auf der Seite, den Daumen im Mund und schlummerte friedlich vor sich hin.
Was zum... wie bin ich denn hier gelandet? Hab ich zu viel getrunken oder was?
Ich stand auf und klopfte mir den Dreck von meiner Ripped Jeans, ehe ich zu Ilka blickte. Die hatte sich an ihr Handy geklammert und schlief, als läge sie daheim in ihrem Bett.
Wie kann sie denn bitte schlafen? Wir sind mitten in der Wildnis!
Grob rammte ich ihr meinen Fuß in die Rippen. Grummelnd öffnete sie die Augen und runzelte die Stirn, als sie das Laub vor ihrer Nase bemerkte. Langsam streckte sie die Hand aus und betatschte sichtlich verwirrt den Waldboden. Mein Mundwinkel zuckte.
„Hast du's bald?", motzte ich und versteckte ein Grinsen.
Ilka verstand wohl inzwischen, dass sie gerade irgendwo im Wald geschlafen hatte und setzte sich auf. Einzelne Blätter hatten sich in ihren Haaren verfangen und sie schaute sich verwirrt um.
„Was ist passiert? Wo sind wir?", wollte sie wissen und sah nicht so aus, als wolle sie bald aufstehen.
„Wir sind umgekippt und hier aufgewacht. Entweder wir wurden unter Drogen gesetzt und entführt, oder wir haben zu tief ins Glas geschaut. Kommst du jetzt oder willst du lieber dem Mistkäfer da drüben Gesellschaft leisten?", klärte ich sie kurz und knapp auf, während ich von oben auf sie herabsah.
Immer noch neben der Spur rieb sie sich die Augen und sah sich dann blinzelnd um. Genervt verdrehte ich die Augen.
Braucht sie es etwa schriftlich oder was?
„Hast du deine Zunge verschluckt?", drängte ich ungeduldig.
Langsam rappelte sie sich auf und schauerte. Tatsächlich war es ein wenig frisch und sie trug bloß ein T-Shirt. Ungeduldig wippte ich mit dem Fuß und beobachtete sie.
„Was machen wir denn jetzt?", wollte Ilka wissen und klang ganz schön beklommen.
„Sehe ich so aus, als wüsste ich das?", murmelte ich und zog mein Handy aus der Hosentasche. „Kein Netz. Was ist mit dir?"
Sie warf einen Blick auf ihr Handy und schüttelte den Kopf. Mit einem Seufzen fuhr ich mir durch die Haare und schloss für eine Sekunde die Augen.
Hätte ich nicht wenigstens mit Finn oder Sia in einem Wald im Nirgendwo landen können? Die sind immerhin nicht ganz so unfähig wie Ilka es manchmal ist!
„Guck mal, da ist ein Haus", sagte sie plötzlich.
Überrascht öffnete ich die Augen und folgte ihrem ausgestreckten Finger. Auf der Wiese konnte ich durch die Baumstämme hindurch tatsächlich sowas wie eine große Hütte ausmachen.
Sieht nach einer Jagdhütte aus. Mit ein bisschen Glück gibt's da ein Festnetztelefon oder so. Ich hoffe nur, da ist kein notgeiler Achtzigjähriger mit einer Flinte drinnen.
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five •Hobbit FF•
Fiksi PenggemarManchmal braucht eine Welt Helden, die sie nicht hat. Manchmal hat eine Welt Helden, die sie nicht braucht. Aber warum zum Teufel schmeißt man uns dann einfach in eine andere Welt?! -- So ergeht es fünf jungen Menschen, die alle ganz normale Freunde...