Bolgs Fall

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Kassi

Sobald Ford meine beste Freundin und Fili in Sicherheit brachte, erinnerte ich mich an die anderen Probleme. Besonders an meine anderen Probleme. Ich stand mitten in einem riesigen Kampf. Irgendwo über mir prügelten sich Kili und Thorin mit den Orks, Armina riss auf dem Eis einige in Fetzen und versuchte, sich zu den beiden Zwergen durchzuschlagen.

Als ich mich zu dem Platz umwandte, wo wir eben noch gestanden hatten, sah ich Dwalin und Finn, die Seite an Seite gegen einige unterentwickelte Orkviecher kämpften. Bilbo stand bei ihnen und warf Steine. Fledermäuse von beachtlicher Größe kreisten über dem Tal und griffen die Menschen, Zwerge und Elben an. Es herrschte das totale Chaos.

Was mache ich denn jetzt? Wo kann ich irgendwas tun, ohne selber abgestochen zu werden?

Hilflos sah ich umher und spielte nervös mit Taur'Anar herum. Mein ganzer Mut war verpufft, ich war völlig allein. Ford war weg, Sia konnte heute nicht mehr kämpfen und Finn und Armina waren zu weit weg. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich tun sollte und es half mir auch niemand weiter.

Dann hörte ich das Klirren von Waffen über mir und dachte daran, wie Kili beim Anblick seines Bruders wütend davongestürzt war. Mir fiel ein, dass er ja gar nicht wusste, dass Fili noch lebte und das vermutlich auch so bleiben würde. Vielleicht sollte ich ihm das mal sagen.

Da mir nichts Besseres einfiel, jagte ich los und hetzte die Stufen nach oben. Dabei hielt ich Ausschau und pfiff, bis ein Spatz sich nervös und wild mit den Flügeln schlagend dazu bequemte, auf meiner Schulter zu landen.

Überall kämpfen sie. Soll ich wieder den Menschen suchen gehen?", zwitscherte er nervös.

„Nein, du Blödhirn, der ist ja unten in der Stadt! Ich muss wissen, wo Kili ist", keuchte ich und versteckte mich vor einem Ork, der die Stufen nach oben rannte.

Der Vogel spreizte die Schwingen. „Wer ist das?"

„Braunhaariger Zwerg, der sich vermutlich alleine gegen alle Orks stellt. Du kannst ihn nicht verfehlen", erwiderte ich ungeduldig und der Spatz schoss davon.

Ich verschnaufte kurz und ließ meinen Blick gleiten. Hoffnungslosigkeit überkam mich, als ich das Toben unten vor dem Erebor sah. Ich konnte kaum jemanden von den Guten erkennen und überall waren Fledermäuse und machten sich über unsere unterlegenen Verbündeten her.

Heilige Scheiße, was können wir tun, um das zu verhindern? Sia ist schon außer Gefecht und ich gehe auch gleich k.o., wenn das so weitergeht.

Dann hörte ich über mir einen Aufschrei und dachte an Kili. Mein Herz tat einen Satz, als ich daran dachte, dass er vielleicht alleine Azog begegnete und vor meinen Augen sah ich Kili an Filis Seite, die Augen leer und tot. Angst bohrte sich in meinen Magen und ich wusste, dass ich alles tun musste, um das zu verhindern.

Ich dachte daran, wie ich Kili zugeflüstert hatte, dass ich ihn liebte. Jetzt, zu einem total ungünstigen Zeitpunkt, wurde mir endlich klar, dass ich mich nicht in meinen Gefühlen getäuscht hatte. Ich liebte ihn wirklich.

Hätte mir das nicht früher auffallen können?

Auf einer halb zerfallenen Mauer neben mir landete ein Rabe und sah mich erstaunlich ruhig an. Fragend schaute ich zurück und wollte schon einen gereizten Kommentar von mir geben, als der Vogel den Kopf auf die Seite legte und den Schnabel aufklappte.

Du bist die Auserwählte, die Wahrerin der Gaben von Nessa und Vaná. Warum versteckst du dich hier?"

Sprachlos starrte ich den Vogel an. Wie konnte der es wagen, mir so was vorzuwerfen? Ich versteckte mich nicht, ich versuchte herauszufinden, was ich tun sollte!

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