Kassi
Thorin war scheinbar echt sauer. Er kommandierte alle mit dröhnender Stimme herum und ging dazu über, ätzende Kommentare abzugeben, wann immer er Armina sah. Ich muss zugeben, er war gut darin. Allerdings hatte Armina immer eine schlagfertige Antwort parat und war super gelaunt, während der Zwergenkönig mit jedem verlorenen Wortgefecht wütender wurde.
Doch er zeigte es kaum noch. Äußerlich schien er verstimmt, aber relativ gelassen. Täuschen konnte er damit aber niemanden: Sollte er Armina am Rand einer Klippe vorfinden, würde er sie mit Kusshand schubsen und dann wie Rumpelstilzchen am Rand rumhüpfen und ihren Abgang feiern.
Finn allerdings teilte weder den unsicheren Respekt der Zwerge, noch Dwalins und meine Belustigung. Ich fand es wirklich positiv, dass er das genauso lustig fand wie ich und dass er Armina irgendwie zu mögen schien. Als Einziger. Selbst Gandalf hatte sie vergrault. Doch nachdem der Zwerg in seine Taschen gefasst und statt seinem Frühstück Pferdeäpfel gefunden hatte, war seine gute Laune ebenso tief gesunken wie die von Thorin.
So oder so, eigentlich hatte ich erwartet, dass Finn das Ganze feierte. Aber er hatte sich wohl Gandalfs und Ilkas stummem Urteil angepasst und beobachtete Armina halb besorgt, halb finster.
„Sie hat seine Grenze überschritten. Das ist schlecht. Einen Schritt weiter und er wird seine Selbstkontrolle verlieren", fauchte er und peitschte mir seinen Schwanz ins Gesicht.
Entnervt spuckte ich Katzenhaare aus und grummelte leise: „Warum reitest du überhaupt bei mir mit? Du kannst mich doch eh nicht leiden!"
„Soll ich vielleicht mit Ilka darüber reden? Ja, sie wird bestimmt verstehen, was ‚Miau, Maunz, Fauch' bedeuten soll!", fuhr er mich an und zeigte Oti - oder wie der hieß - die Zähne, als er verwirrt zu uns sah.
„Alter, halt doch die Schnauze! Oder ich sage Five, er soll dir auf den Schwanz treten!", zischte ich.
„Was soll ich?", wieherte das Pony und riss verwirrt den Kopf hoch. Scheinbar hatte er im Laufen geschlafen.
Ich verdrehte die Augen. „Vergiss es."
Finn öffnete gerade das Maul, um nich weiter zu nerven, als die Pferdeschlange anhielt. Five prallte leicht gegen das Hinterteil von Otis Pony und Finn musste sich festkrallen, um nicht abzurutschen.
„Wir machen hier kurz Halt", rief Thorin von vorne und ich seufzte erleichtert auf.
„Jetzt verschwinde, du nerviger Fellball!", murmelte ich und schubste Finn.
Mit einem wütenden Fauchen rutschte er ab und musste sich fallen lassen und in der Luft drehen, um nicht auf der Seite zu landen. So landete er auf allen vier Pfoten, aber genau in einer Schlammpfütze. Angepisst sträubte er sein Fell und sprintete davon.
„Leck mich!"
„Das war nicht nett!", schnaubte Five und sah dem Kater strafend nach.
Ich klopfte ihm auf den Hals, dann stieg ich ab und ließ mich auf einen Stein fallen, während die Zwerge sich um Thorin sammelten. Scheinbar diskutierten sie aus, welche Route sie nehmen wollten.
Ich hatte mich gerade ein wenig entspannt und meine verspannten Schultermuskeln ein wenig geknetet, als ein Schrei ertönte.
„Warg!"
Verwirrt sah ich auf und mit einem Mal war Kili da und zog mich auf die Beine, einen Bogen in der Hand und hoch konzentriert.
„Was ist denn jetzt los?", wollte ich wissen und runzelte beleidigt die Stirn, als er sich vor mich stellte.
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five •Hobbit FF•
FanficManchmal braucht eine Welt Helden, die sie nicht hat. Manchmal hat eine Welt Helden, die sie nicht braucht. Aber warum zum Teufel schmeißt man uns dann einfach in eine andere Welt?! -- So ergeht es fünf jungen Menschen, die alle ganz normale Freunde...