Ilka
Sorge überschwemmte mich und ich setzte mich auf. Armina war ebenfalls verletzt, wie konnte sie da einfach verschwinden? Was hatte sie vor?
In diesem Augenblick riss Thorin die Augen auf. Erschrocken zuckte ich zurück, als er sich aufsetzte. Sia sah ihn müde an, er erwiderte ihren Blick gehetzt, dann fuhr seine Hand zu seiner Brust. Erstaunen machte sich auf seinem Gesicht breit und er senkte den Kopf auf seine Brust, wo feine Spuren anzeigten, wo eben noch tiefe Wunden gewesen waren. Sein Hemd war nass und voller Blut.
„Was ist passiert?", keuchte er.
„Anastasia hier hat dein Leben gerettet. Sie hat ihre Fähigkeiten genutzt, um dich zu heilen", sagte Gandalf mit einem vielsagenden Tonfall.
Ich schluckte und schaute mich erneut um. Abgesehen von den Zwergen, Kassi, Bilbo und Ford konnte ich niemanden entdecken. Also war auch Finn weg. War er Armina gefolgt?
Ich habe gesehen, wie der weiße Warg zugebissen hat. Sie muss schwer verletzt sein!
„Wo sind Bilbo und Armina?", verlangte Thorin zu wissen.
„Bilbo ist da drüben", murmelte Sia und zitterte, als sie aufzustehen versuchte.
Schnell stützte ich sie. Dabei schweifte mein Blick wieder und wieder über die Anwesenden, um vielleicht doch Armina und Finn zu entdecken. War der Kater vielleicht zurückgeblieben?
„Armina geht's gut, sie ist sich verwandeln und anziehen. Apropos, könnte mir jemand vielleicht was zum Anziehen leihen?"
Die Zwerge teilten sich und murmelten erstaunt. Zwischen ihnen tauchte Finn auf, allerdings nicht als Kater. Dort auf dem Boden hockte sichtlich genervt ein junger Mann mit dunklem Haar und nackt bis auf ein Handtuch, das er um die Hüfte geschlungen hatte und krampfhaft festhielt. Allerdings sah er ein wenig zerzaust und schmutzig aus und das Handtuch war eher braun gefleckt als weiß.
„Alter, wieso bist du denn halbnackt? Zieh dir mal was an! Und seit wann bist du wieder ein Mensch?", fragte Kassi und starrte ihn abschätzend an.
Finn funkelte sie gereizt an. „Ich war gerade duschen, als wir in eine verfickte andere Welt gerissen wurden! Ich hatte nur ein Handtuch an und ich bin verdammt froh, dass ich das noch habe! Wenigstens kann ich wohl meine Klamotten behalten, wenn ich mich hin und her verwandle."
„Oh. Ähm, du bist ganz schön groß", stammelte Bilbo.
Mitfühlend sah ich zu dem verdatterten Hobbit. Sicher, er hatte die Wahrheit über Finn gewusst, aber es war etwas ganz anderes, die Wahrheit wirklich vor Augen zu haben. Selbst ich fand es ungewohnt, Finn als Mensch zu sehen. Außerdem war er kräftiger und dünner als früher und hatte eine geschmeidige Kraft, wenn er sich bewegte, die er früher nicht gehabt hatte.
„Gibt ihm vielleicht mal jemand was zum Anziehen?", motzte Kassi.
Schweigend kämpfte Sia sich auf die Beine und schwankte zu ihrer Tasche. Dort kramte sie Hemd und Hose heraus und warf es Finn zu. Er fing es auf und nickte knapp.
„Ich gehe mich mal umziehen. Da drüben. Armina ist übrigens schon vor, sie will sich wahrscheinlich waschen. Orkblut ist glaube ich nicht sonderlich lecker", erklärte er und beeilte sich, über Stufen, die mir gar nicht aufgefallen waren, den Felsen zu verlassen.
Ich blinzelte, überrascht davon, dass Finn so schnell Sprache und Körper zurückbekommen hatte. Er musste sich weitaus besser entwickelt haben, als die Valar erwartet hatten. Nur die eigene Waffe fehlte noch.
Ich hoffe, dass es Armina wirklich gut geht. Aber wenn sie so schwer verwundet worden wäre, wäre sie doch nicht einfach gegangen. Oder?
Leider war ich mir da nicht so sicher. Armina war sehr eigen und manchmal tat sie Dinge, die man nicht vorhersagen konnte.
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five •Hobbit FF•
FanficManchmal braucht eine Welt Helden, die sie nicht hat. Manchmal hat eine Welt Helden, die sie nicht braucht. Aber warum zum Teufel schmeißt man uns dann einfach in eine andere Welt?! -- So ergeht es fünf jungen Menschen, die alle ganz normale Freunde...