Todestag

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Uhm yeah , I'm still alive HAHAHHA >.<
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Ich zog mir noch schnell meine Schuhe an und Schlich aus dem Zimmer.

Sangwoo war am schlafen und ich selbst war gelangweilt , also entschied ich mich dazu, die Gegend mal zu erkunden.

Sangs und ich haben heute nicht sehr viel geredet und seine Drohungen von wegen „IcH wErDE diCH So hArT FIcKeN ,dASs dU NicHt mEhR LauFeN KanNsT" waren auch nur leere Drohungen.

Also heute ist nichts mehr passiert und ich denke auch, dass nichts passieren wird.

Schätze ich mal.
Wir haben vor hier für 3 Tage oder weniger zu bleiben, nur ist sangwoo gefühlt tot wegen der Fahrt , von daher ..

„Oh, Junge Lady, wohin wollen sie noch so spät?"

Meine Hoffnung, reibungslos dieses Motel zu verlassen, verschwand und mein aufgesetztes Lächeln kam zum Vorschein.

„Oh, guten Abend. Meinem Mann geht es nicht so gut, ich wollte zur Apotheke gehen.", log ich und versuchte somit ihr Mitgefühl zu gewinnen.

Und es klappte auch.
Sie sah mich mitleidig an und kramte etwas aus ihrer Tasche.

Mit zitternden Händen holte sie einen 10€ Schein heraus und machte einige Bewegungen „nimm ihn, mein Kind..", meinte sie, doch ich lehnte höflich ab.
„Ich bitte sie, nein nein , ich habe genug Geld , wirklich.. behalten sie ihre 10€, auch wenn es eine nette Geste ist, die ich ihnen sehr hoch anrechne.", meinte ich und hielt ihre etwas trockenen Hände fest.
„Nur machen sie mir bitte den Gefallen, und sagen sie meinem Mann, falls er nach mir fragen sollte , dass ich zur nächsten Drogerie wegen Frauen Sachen gefahren bin.. er mag es nicht, wenn ich mich um ihn sorge .. sie wissen schon, er ist ein Mann und hat keine Schmerzen.", lächelnd zwinkerte ich ihr zu und lachte etwas .
„Hach, sie sind eine gute Person.. und ich werde ihrem Wunsch nachgehen.", sagte sie und zwinkerte mir zurück.

„Passen sie aber auf, die Gegend ist nicht gerade die beste !", rief sie mir noch hinterher, währenddessen ich aus dem Motel ging.
„Dankeschön, haben sie noch eine angenehme Nacht!"
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Naja, um eine Sache klarzustellen-
Ich laufe jetzt nicht von Bar zu bar, nene, ungefähr eine Stunde von hier habe ich früher gewohnt .

Und eine Stunde entfernt von hier sind die Gräber meiner Eltern.

Und heute ist ihr Todestag.

Mit etwas mulmigen Gefühl, da sangwoo wahrscheinlich insane wird, wenn er nicht weiß, wo ich bin, stieg ich in sein Auto und drehte die Heizung etwas auf, da es doch schon kalt war und der Himmel von Sekunde zu Sekunde dunkler wurde.

Vorsichtig fuhr ich los und genoss die Ruhe.
Die Ruhe, die ich auf den Straßen hatte.

Keiner war wach, die Straßen waren leer und das einzige was ich hörte war das nächtliche Radioprogramm oder der Motor des Autos .

Natürlich denke ich oft an Pin und erhoffe , sie jedes Jahr am Todestag meiner Eltern am Friedhof anzutreffen.

Aber auch wenn ich es nicht tat, wusste ich, dass sie auf mich hörte und ganz weit weg von zuhause war.

So wie ich es ihr befohlen habe..
Ich vermisse sie..
Ich vermisse meine kleine aufgedrehte Schwester.

Sie denkt höchstwahrscheinlich , dass ich Mama getötet habe .

Dass ich Papa und Mama getötet habe, hält mich für eine Psychopatin..
eine mörderin, die ich aber auch bin.

Ich bin eine mörderin, die sich vielleicht in einen mörder verliebt hat.
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Seufzend parkte ich das Auto ein,griff nach den blumen, die ich bei der tanke kaufte und zog mir meine Kapuze über.

Ich trug eine etwas längere Jacke, die dick war und hatte einen Schal um meinen Hals , da die Temperatur knapp über 2°C war..

Meine Boots und der Kiesel unter ihnen knirschte und der Weg des friedhofs war nicht beängstigend..

Mama sagte mir immer, dass ich eher Angst vor den lebenden , als toten haben sollte..

Und das stimmt auch.
Jederzeit könnte mich jemand von hinten angreifen, ich würde es nicht merken , und weg wäre ich, da die Motelfrau glaubt ich seie in einer Apotheke und sangwoo denkt, ich würde neben ihm schlafen.

Whew,jetzt hab ich mir selber Paranoia gemacht hahaha

Ich kannte den Weg auswendig und glücklicherweise schienen einige Lampen, die mir meinen Weg erleuchteten .

Meinen eigenen Atem , die Geräusche der Tiere und meine eigenen Schritte zu hören , beruhigte mich.

Es ließ mich die letzten Tage verarbeiten..
Die Tage, an denen ich mit sangwoo glücklich war, nachhause wollte oder mich einfach nur fragte, wie ich in so eine dumme Situation gekommen bin.

Und doch-
Und doch mag ich mein Leben so, wie es jetzt gerade war.

Ich würde lügen , wenn ich sagen würde, dass ich mir nicht oft den Tod an Mama vorwerfe, doch alles, was ich tat, tat ich für sie, und ich selbst verstehe bis heute nicht, wieso sie sich das Leben nahm.

Verstand sie nicht, dass Papa für sie Gift war?
Dass ich ihr niemals auch nur ein Haar gekrümmt hätte?

In Gedanken versunken lief ich den Weg entlang, bis ich am gemeinsamen grab meiner Eltern ankam.

Hach ja ..

Ich legte die Blumen auf Mamas Grab, und einen Schokoriegel auf Papas Grab.

Seine Lieblingssorte.

Er war an manchen Tagen ein guter Mensch.. bis-
Bis irgendwas passierte, und er anfing uns alle zu hassen.

Und dann Fing ich an ihn zu hassen.
So einfach ging es.

„Hi Ma..", flüsterte ich und strich über ihren Grabstein.
„Ich habe dir versprochen, auf pin aufzupassen, doch ich weiß nicht wo sie ist.. ich suche sie und suche sie, doch sie nahm meine Anforderungen ernst, und lief gaaaaanz weit weg..", flüsterte ich weiter und pickte einige Blätter aus ihrer Graberde.

„Ich habe jemanden kennengelernt.. sangwoo heisst er..", ich erwischte mich selbst Lächeln, beim sagen seines Namens.
„Aber ich weiß nicht, ob es was ernstes werden würde..", flüsterte ich und schlenderte einmal um ihr Grab.
„wie dem auch sei.. ich habe euch lieb.. und hoffe euch geht's gut.. egal wo ihr gerade seid."

PT1||Sangwoo x Reader (Killing stalking FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt