Ich machs nicht

2.1K 120 24
                                    

Bischuhi, erstmal vorweg danke für 3 K Votes! <3

JUS POV:

Ich beobachtete, wie die Sonnenstrahlen durch mein Zimmer wanderten. Erst waren sie auf der Wand, dann schlichen sie sich weiter herunter, auf die Bettdecke, bis sie Maries Gesicht beschienen. Nach einiger Zeit bewegte sie sich zum ersten Mal seit Stunden wieder. Es hatte sich nur wie wenige Minuten angefühlt. Alles wurdee so kurz, bei dem Gedanken an das Bevorstehende. Marie drehte sich in meinen Armen auf den Rücken und zuckte mit den Augenbrauen. Dann öffnete sie die Augen, eins nach dem anderen. Ich sah sie von der Seite an, die sah mich an und ich wartete darauf, dass sie mich fragte, wei lange ich schon wach war. Doch sie fragte es nicht. Sie sagte gar nichts, nicht wie sonst. Ihre Lippen blieben verschlossen und versiegelt, kein Wort, ja noch nicht einmal ein Atemzug, drang zwischen ihnen hindurch. Es war gruselig. Langsam fragte ich mich, ob sie mich überhaupt sah oder an mir vorbei ins Leere starrte. Ich zog fragend die Augenbrauen hoch, um ihr ein Zeichen zu geben. Als Antwort bildete sich eine Träne in ihrem Augenwinkel. Ich hob vorsichtig meine Hand und wischte sie weg. Marie schloss ihre Augen für eine Sekunde, während mein Finger über ihr Gesicht strich. Glühend heiße Haut dampfte unter meiner Hand. Sie würde nichts sagen, das spürte ich. Marie würde schweigen. De einzige Möglichkeit war also, dass ich anfing zu sprechen.

"Was machen wir jetzt?", fragte ich vorsichtig und leise. Marie starrte mich teilnahmslos an. Ihre Schulter spannte sich kurz an, wurde dann wieder locker. Ich interpretierte das als : "Ich weiß nicht". Sie dreht sich wieder auf die Seite und vergrub ihren Kopf an meiner Brust. Ich stütze ihn mit einer Hand und schloss die Augen, um das Kribbeln zu genießen, das mich im selben Moment durchströmte und nicht mehr klar denken ließ. Ihr warmer Atem strich über meine nackte Haut und ließ sie erzittern.

"Ich machs nicht", murmelte Marie in mich hinein. Das konnte sie nicht ernst meinen. Ich strich ihr über den Kopf.

"Das hast du nicht verdient", erwiderte ich. "Du musst das jetzt machen!" Sie schüttelte den Kopf.

"Ich kann immernoch absagen", sagte Marie.

"Das solltest du aber nicht tun", versuchte ich sie zu überreden. Ich wollte auf gar keinen Fall, dass sie etwas aufgab. "Denk noch mal drüber nach, okay?", schlug ich vor.

"Geht schlecht, wenn du hier liegst", bemerkte sie. Ich verdreht die Augen.

"Ja gut, bin ich an dich heran gerutscht? Nö!", versuchte ich, die Stimmung ein wenig aufzulockern. Es funktionierte. Marie gab jedenfalls ein Kichern von sich. Ich strich ihr noch einmal über die Haare und gab Marie einen Kuss auf den Scheitel. Dann machte ich mich vorsichtig von ihr los und stand auf, um ins Bad zu gehen. Sie murrte.

"Wie spät ist es eigentlich?", kam es von hinter mir verschlafen. Ich sah auf mein Handy.

"Halb eins"; gab ich zurück. Marie schnaubte.

"Echt jetzt?"

"Jap." Und damit verzog ich mich samt Sachen zum Anziehen ins Bad. Wieder ließ ich mir besonders viel Zeit bei Zähneputzen, damit Marie sich derweil aus dem Bett schieben und anziehen konnte. Auch, wenn ich sie schon einmal nackt gesehen hatte... Irgendwie war das etwas anderes. Soviel zum Thema Privatsphäre. Als ich zurück in mein Zimmer trat, saß Marie schon abwartend auf dem Bett, angezogen und mit den Fußspitzen wackelnd. In ihrem Gesicht befanden sich noch immer deutliche schwarze verwischte Spuren. SIe stand auf und verschwand wie ich zuvor in Richtung Bad. Das plätschernde Geräusch des Wassers war bis in mein Zimmer zu hören. Noch etwas neben der Spur setzte ich mich vor den Rechner und sah die Kommentare unter meinem letzten Video durch. Das übliche, fast durchgehend positiv oder Niveaulos. Ein paar Kommentierte ich zurück, bei manchen ließ ich es auch lieber bleiben, schloss das Fenster und machte mich stattdessen an den Schnitt des neuen Flyingpandas-Videos. Wir waren lange inaktiv gewesen, zu lange könnte man schon fast sagen, doch dieses Video würde der Hammer werden. Cheng und ich hatten uns durch ein paar Kontakte richtig freshe Aufnahmen in einem Sky-Diving-Center zulegen können, auf die ich zugegebenermaßen richtig stolz war. Erst, als sich mein Stuhl leicht auf die rechte Seite neigte, bemerkte ich, dass Marie schon wieder neben mir stand. Ohne Reste von Wimperntusche war zu bemerken.

"Habt ihr dafür schon alles fertig gedreht?", fragte sie neugierig und beugte sich über das Script auf meinem Tisch.

"Ja", sagte ich. "Muss nur noch auf die Sachen von den Huckbros warten. Du weißt schon, die Greenscreen-Dinger und Effekte." Sie nickte. Die Stimmung zwischen uns war irgendwie etwas distanzierter als sonst. Marie wirkte aber auch etwas versunkener als sonst. Hoffentlich ging sie meiner Bitte nach und überlegte sich noch einmal, was sie wirklich tun wollte. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass sie gehen würde. Ich hatte mich eigentlich schon so halb damit abgefunden, sie nur noch an den Wochenenden sehen zu können. Aber ich hatte nicht daran gedacht, dass sie für mich alles wegwerfen würde. Nein, das hatte ich nicht geglaubt. Das Problem bei der Sache war, dass wieder ich derjenige war, der vorrausschauen musste. Vielleicht würde sie für den Moment glücklich sein, bei mir bleiben zu können, aber was danach? Ihr Traum war zum Greifen nah. SIe hatte die Chance, ihn zu leben, wenn sie nur wollte. Marie hatte den Platz bereits. Ich erinnerte mich daran, dass ich diese Disskussion schon einmal mit ihr geführt hatte, als sie aus den Laboren abhauen wollte, um mich zu sehen. Würde es wieder so schlimm sein, von ihr getrennt? Für Marie? Für mich? Würde es einfacher sein? Kein Druck für Marie, keine großen Einschränkungen für mich? Auch wenn wir uns nicht jeden Tag sagen, gegen schreiben und telefonieren sprach doch nichts. Mein Stuhl kippte wieder in die andere Richtung, als sie die rechte Lehne los ließ und im Zimmer herum wanderte. Ich schaute stumm auf mein Handy. Shit, ich hatte total vergessen, dass heute ein Dreh für das 1 Millionen Abonnenten Special von Simons neuem Kanal "unge" vorgesehen war. Es war zwar nicht ganz so viel zu drehen, wie das letzte Mal beim ersten 1 Millionen Special, trotzdem war das eigentlich um eins angesetzt. Und jetzt war es... kurz vor eins. Na toll. Ich sprang auf und griff nach Maries Handgekenk.

Hmmm, Leserchens,

merke gerade, dass es iwie minimal langweilig ist, muss aber auch mal zwischendurch sein. Mir fällt jetzt auch nix mehr ein... <3 Voten, Kommis...

LG Kaeferchen

Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt