Ich war es leid, zu kämpfen

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MARIES POV:

Nachdem mein Handy sich das zweite Mal lautstark gemeldet hatte, schmiss der Mann es auf den Boden und zertrat es mit seinem Fuß ein paar Mal. Ich sagte nichts, auch wenn der Anblick mir ein wenig Herzzerbrechen bereitete. Lange nicht so viel wie die Tatsache, wegen der ich überhaupt ohne mich zu wehren mit ihm mitging, jedoch konnte ich nicht verhindern, dass ich an den Preis des Handys dachte und daran, was darauf alles gespeichert war. Ich wurde weiter gezogen. Der Griff des Mannes um meinen Oberarm schloss sich noch ein wenig fester. Mein Orientierungslosigkeit ließ mich noch mehrere Schritte mit einem Blick über die Schulter zur Hauptstraße wandern und hoffen, dass am Eingang der Gasse plötzlich eine Silhouette auftauchte. Doch nichts passierte. Ich hielt noch kurz an den schimmernden Bruchstücken meines Handys fest, dann ließ ich mich einfach führen. Ich war es leid, zu kämpfen. Und es war so einfach, aufzugeben.

"Was wollen Sie von mir?", fragte ich. Meine Stimme klang kraftlos, genauso wie ich mich fühlte. Es dauerte ein paar dumpfe, an den Wänden widerhallende Schritte weiter in die Gasse hinein, bis ich ihn tief Luft holen hörte.

"Es gibt da ein paar Dinge, die ich deinem Freund Nico schuldig bin", antwortete er. Seine Stimme klang monoton, der tiefe und leicht kratzende klang veränderte sich nicht. Er erschien mir noch immer so bedrohlich, dass sich die Härchen in meinem Nacken aufstellten.

"Werden Sie mich töten?" Sein unmittelbar darauf folgendes Lauchen ließ mich zusammen zucken. Das Echo, welches mehrere Male auf meine Ohren traf, jagte mir einen Schauer den Rücken hinunter.

"Süße", er konnte sich fast nicht mehr beherrschen. "Was würde Nico denn davon haben?" Die bedrohliche Fassade bröckelte ein wenig, als seine Stimme eine Oktave höher rutschte. Mein Blick wanderte zu seinem Gesicht. Diese Mischung aus Lachen und Verachtung ließ ihn beinahe normal aussehen. Wie eines dieser verwöhnten Kids mit reichen Eltern und zu großem Ego. Während er den Kiefer bewegte, traten sein Wangenknochen immer wieder so stark hervor, dass ich den Eindruck hatte, die Haut müsste über ihnen zerreißen. Ich sah wieder auf meine Füße und schluckte den Kloß hinunter, der sich bei dem knirschen Geräusch von aneinander reibenden Zähnen in meiner Kehle gebildet hatte.

"Was wollen Sie dann mit mir machen?" Ich traute mich fast gar nicht, die Worte über meine Lippen gleiten zu lassen. Einerseits, weil ich nicht wusste, es ihm gefiel, dass ich so viel fragte. Andererseits, weil ich mir nicht sicher war, ob ich die Antwort wirklich hören wollte. Das schon bereits abgeschwächte Lachen des Mannes verstummte schlagartig, als ich die Frage zu Ende gesprochen hatte. Ich traute mich nicht, zu atmen. In meinem Kopf alles eiskalt setzte ich einen Fuß weiter gleichmäßig vor den anderen. Seine Zeigefinger legte sich unter mein Kinn. Ich schloss die Augen, als er es anhob. Ich wollte nicht die seinen sehen. Ich wollte nicht verlieren. Doch Aufgeben war so leicht.

"Dich aufbewahren!" Sein Iris funkelte fast so schwarz wie die von der Nacht geweiteten Pupillen. Ich atmete stotternd aus, während seine Lippen sich zu einem spöttischen Grinsen verzogen und er mit dem Daumen über meine Wange strich. Würde ich es nicht anders wissen, hätte ich denken können, es sei eine fast zärtliche Geste gewesen. Ich drehte meinen Kopf nicht weg, als der Mann mit seinen Fingern mein Kinn fest umklammerte. Ich war es so leid, zu kämpfen.

Wie ihr seht, Leserchens,

ist der "Zeitproblem-Fall" eingetroffen. Es bringt eh nichts mehr, mich dafür zu entschuldigen. Dabei fühle ich mich mittlerweile nur noch wie eine Heuchlerin. Im Moment stehe ich vor einer Frage: Normalerweise arbeite ich seit ca. 30 Kapiteln immer über zwei Tage hinweg an einem Kapitel. Also schreibe ich zwei Tage hintereinander ca. 500 Wörter. Wollt ihr lieber ein großes Kapitel à 1000 Wörter (mal etwas mehr, ist nur so eine ungefähre Angabe) oder mehrere kleinere? Liegt in eurer Hand, ich persönlich finde diese kurzen Kapitel immer unschön, weil man dann keinen richtig Lese-Flow hat, aber andererseits kann ich es auch verstehen, dass es nervt, immer nur mit so großen Abständen etwas zum lesen zu bekommen. Ab in die Kommentare!

Noch mal als Anreiz: Besonders gut Stellen bitte erwähnen, andere Stellen kritisieren. Ihr braucht auch keinen Grund nennen, wenn ihr keinen findet. Manchmal sagt das Bauchgefühl mehr als irgendwelche Vorgaben.

LG Kaeferchen


Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt