MARIES POV:
Ich starrte auf den Brief und konnte es immer noch nicht glauben. Wieso genau ich? In Gedanken ging ich meinen Weg immer wieder durch.
"Marie Kriesch", ertönte es aus den Lautsprecher. Alle klatschten. Ich senkte verlegen den Kopf und trat auf die Bühne neben unseren Direktor. Er schüttelte mir die Hand und gab mir ein Abitur-Zeugnis. Ich warf einen Blick darau und schlug mir die Hand vor den Mund. 1,1. Das war mein größter Traum.
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Der Abend mit Ju war wundervoll gewesen. Es war der schönste Abiball gewesen, den man sich überhaupt hätte vorstellen können. Ich war so glücklich. Ju war so glücklich. Ich ließ mich einfach darauf ein, umnebelt von der tollen Stimmung. Ju und ich tanzten bis wir nicht mehr konnten. Hätte ich kein Kleid angehabt, ich bin mir sicher, wir hätter gebreakt, aber das verkniff ich mir lieber. Auch wenn ich wahrscheinlich mit Kleid hätte tanzen können. Wir tanzten zu den Bässen von "House Party", ich warf meine Arme hoch und ließ meine ganzen Gefühle nach außen drigen. All die Freude, die Leidenschaft. Alles gelang an die Außenwelt. Als das Lied schließlich zu Ende war, konnte ich kaum noch atmen, da die Luft sich so erwärmt hatte. Ju zog mich an die Seite, wo ich mich an die Wand lehnte und seinen Blickkontakt suchte. Ju gewährte ihn mir. Er kam näher, bis seine Stirn an meiner hing. Meine Augen waren noch immer hypnotisiert von diesem undefinierbaren braun, welches sie anstarrte.
"Ich liebe dich", sagte ich. Es rutschte mir einfach so heraus. Erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund und wich aus Jus reichweite. Ju erstarrte kurz und sah mir hinterher. Ich blieb stehen. Ju kam mir nach. Er umfasste meine Handgelenke und drängt mich rückwärts, bis mein Rücken gegen die Wand stieß. Ich keuchte.
"Ich liebe dich auch", sagte er und zog eine Augenbraue hoch. Der Atmen kam stoßweise zwischen meinen Lippen hervor. Mit jedem Atemzug würde mein Lächeln größer, ich schlang die Arme um Jus Hals und küsste ihn.
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Langsam von oben nach unten erschien mein Abiturzeugnis auf dem Bildschirm von Jus Computer. Ich speicherte es ab und nahm das Original wieder aus dem Scanner. Dann zog ich meine USB-Stick aus meiner Hosentasche und steckte ihn in den Computer. Der Ordner poppte auf. Ich öffnete eine neue E-Mail, kopierte meinen Lebenslauf vom Stick, mein Zeugnis vom Rechner. Als Absender trug ich die Adresse der Fluglotsenakademie ein, den Betreff schreib ich erst, nachdem ich drei mal tief durch geatmet hatte: Bewerbung.
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"Ju, guck dir das an!", rief ich und lief auf mein Bett zu, auf dem Ju sich gerade eine Pause vom Dreh' gönnte. Ich hatte die Post gerade von der Heimleitung geholt, den Absender gesehen und ihn schon auf dem Weg nach oben geöffnet. Jetzt schmiss ich mich auf Ju und schrie vor Glück. Er schreckte auf und schrie ebenfalls. Aber nicht vor Glück.
"Ah, Hilfe Marie! Wenn du willst, dass mein Herz es noch länger macht, dann erschreck mich nie wieder so!", keuchte er und bäumte sich unter mir auf, eine Hand auf seine Brust gepresst.
"'tschuldige", sagte ich kleinlaut. "Aber guck dir das an!" Stolz hielt ich ihm den Brief so nah vor die Nase, dass er ihn wahrscheinlich gar nicht lesen konnte. Ju nahm mir das Stück Papier aus der Hand und hielt es ein wenig weiter von seinen Augen Weg.
"Sehr geehrte Frau Kriesch, wir freuen uns, ihnen mitteilen zu dürfen, dass sie in die nähere Auswahl der freien Ausbildungsplätze gekommen sind und laden sie hiermit herzlich zur Testwoche ein. Es erwarten sie Reaktions- und Konzentrationstests...", weiter las Ju nicht, sonder fiel mir einfach um den Hals.
"Das ist großartig, Marie! Herzlichen Glückwunsch!", rief er und küsste mich auf die Wange. Ich nahm ihm das Papier ab, stand auf und legte es auf meinen Schreibtisch. Plötzlich spürte ich, wie sich zwei Arme von hinten um meine Taille schlangen.
"Ich bin sehr stolz auf dich", flüsterte Ju. Ich ließ mich nach hinten fallen und spürte sogleich die kochenden Tränen der Freude auf meinen Wangen. Mit einem Schwung drehte ich mich in Jus Arme und küsste ihn.
Liebe Leserchens,
et tut mir wirklich leid, dass die Updates in letzter Zeit so unregelmäßig sind, aber ich hatte einfach keine Zeit. Ich hoffe, dass pendelt sich wieder ein, vielleicht kommt heute noch eine Geschichte von Nele.
Gestern habe ich überingens einen kleinen Text/Gedicht mit dem Titel Feuer veröffentlicht. Wär cool, wenn ihr da mal herein schaut.
LG Kaeferchen
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Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanfictionWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...