MARIES POV:
Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, als ich aufwachte, ging an Ju. Heute war der Beginn des dritten Tages. Es war Halbzeit, denn übermorgen, also am fünften Tag, durften wir schon morgens hier raus. Endlich hier raus. Endlich wieder zu Ju. Noch zwei Tage, dann war ich wieder bei ihm. Bald, schickte ich an Ju. Bald kann ich hier raus. Die Tür ging auf und wie gestern betrat die Frau mit dem Rolltablett, auf dem ein Frühstück stand, den Raum. Ich lächelte sie höflich an und murmelte ein "Danke", bevor sie mich wieder allein ließ. Seltsamer Weise war mein Hunger nicht sonderlich groß, also kaute ich nur, ohne etwas zu schmecken, auf dem trockenen Brötchen herum. Irgenwann gab ich es auf, etwas in mich hinein stopfen zu wollen und ließ das Brötchen zurück auf den Teller fallen. Ich schwang die Beine über die Bettkante, stand auf und ging zum Schrank, um mir ein paar Klamotten heraus zu nehmen. Oben auf lagen eine dunkelviolette Jeans und ein T-Shirt mit der Aufschrift "Karma". Ich griff die beiden Dinge heraus und zog sie an. Dann warf ich einen Blick auf meinen Plan. Als ersten Punkt hatte man sich bei mir für einen Reaktionstest entschieden. Labortrakt B Raum 2B. Beginn war um 10:15. Ich sah auf meine Uhr. Es war gerade einmal halb neun, ich hatte noch mehr als genug Zeit. Ich entschied mich, in die Kantine zu gehen und nach der Frau mit dem Zauberwürfel Ausschau zu halten. Überraschenderweise war sie tatsächlich dort. Wir waren die einzigen hier, also bemühte ich mich nicht, leise zu sein. Ich setzte mich zu mir. Sie blickte nicht auf.
"Hallo Marie"; sagte sie. Ich lächelte und versuchte mich schnell, auch an ihren Namen zu erinnern.
"Hey... Leona", fiel es mir ins letzter Sekunde noch ein. Ihr Mundwinkel zogen sich nach oben, als sie ihren Namen hörte.
"Ein Wunder, dass du ihn dir gemerkt hast", meinte Leona.
"Nicht mehr, als dass du dir meinen gemerkt hast", erwidete ich.
"Marie ist einer der häufigsten Namen auf der Welt. Das war nicht wirklich schwer", sagte sie.
"Ja okay, ich gebe zu, ioch musste kurz nachdenken", witzelte ich.
"Na siehst du!", erwiderte Leona. Ich lachte kurz.
"Hier", sagte sie und reichte mir den Zauberwürfel, den sie gerade gelöst hatte. Ich nahm ihn entgegen und verdrehte ihn, ohne hinzugucken. Dann versuchte ich ihn zu lösen.
"Wann ist dein nächster Test?", fragte Leona leise. Darüber durften wir eigentlich nicht reden. Ich spielte mit dem Gedanken, einfach so zu tun, als hätte ich sie nicht gehört, entschied mich dann aber doch um. Wie sollte das jemand heraus finden? Ich musste nur Acht geben, dass ich mich nicht verplapperte.
"Viertel nach zehn", sagte ich, ohne mit dem Lösen des Zauberwürfels aufzuhören.
"Meiner auch", vermerkte Leona und sah mich schief an.
"Dein Raum?"; fragte sie.
"B 2B", antwortete ich leise und lauschte gespannt auf ihr Antwort.
"B 2A", sagte sie. Meine Finger stockten und der Zauberwürfel hörte auf, sich zu drehen.
"Ein Teamtest", stellte Leona fest.
"In meinem Plan steht etwas anderes", sagte ich.
"In meinem auch. Das ist der Trick bei der Sache. Wir dürfen uns nicht darauf vorbereiten können", verknüpfte sie die Gedankengänge.
"Nur wir tun das schon", sagte ich. "Was jetzt?"
"Holen wir uns den Ausbildungsplatz!", sagte sie grinsend.
Hallo Leserchens,
heute nur etwas kürzer weil Baum (beste Begründung für alles), bald ist Weihnachten, yay! Wenn ich gut und schnell bin, schaffe ich dieses Jahr noch das Ende der Story. Wenn nicht, dann halt nicht. Voten und Kommentieren ist wie immer superlieb,
LG Kaeferchen
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Wenn du alles aufgeben würdest... (Julien Bam FF FanFiction) (Zum Teil Apecrime)
FanfictionWenn man es genau nimmt, ist Marie so gut wie tot. Doch sie zeigt es nicht. Ihre Panik verschwindet in der Nacht und den leeren Gassen, in denen man ihre Schreie nicht hören würde. Aber plötzlich ist Marie in der Nacht nicht mehr allein. Ihr halbtot...